Entdeckung zu Fuß

Mahnmale für die Opfer des Nationalsozialismus in Köln

Die Entwicklung der Erinnerungskultur in der Domstadt

Eine Entdeckung von Janina Schwiderski und Antonia Frinken


  • Dauer
    Dauer
    2h
  • Strecke
    Strecke
    4km
  • Themen
    Themen
    Denkmal
    Erinnerungskultur
    Bildung
  • Epochen
    Epochen
    Zweiter Weltkrieg
    Nationalsozialismus
    Zeitgeschichte
  • Lizenz
    copyright
    CC BY 4.0

Los geht’s

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Was ihr entdecken könnt

Bei einem Spaziergang im Herzen von Köln könnt ihr die Entwicklung der Erinnerungskultur für in der NS-Zeit verfolgte Gruppen nachvollziehen. Ihr entdeckt sowohl kleine Mahnmale, die ohne Hinweis leicht zu übersehen sind, als auch ganze Plätze, die dem Gedenken gewidmet sind.

Bereits im Kaiserreich und in der Weimarer Republik war Köln eine Großstadt mit diverser und bunter Bevölkerung. Mit der nationalsozialistischen Machtübernahme begannen für zahlreiche Kölner*innen Diskriminierung und Verfolgung aus politischen, rassistischen, antisemitischen, queerfeindlichen und ableistischen Motiven. Die Vielfalt der verfolgten Gruppen spiegelt sich zunehmend auch in den Widmungen und der Gestaltung der Mahnmale.

Während der Fokus in der Nachkriegszeit vor allem auf gefallenen Soldaten lag, wuchs ab den späten 1960er Jahren das Gedenken an die verschiedenen verfolgten Gruppen wie Jüdinnen und Juden, Sinti*zze und Rom*nja, politisch Verfolgte, behinderte Menschen, queere Personen und Zwangsarbeiter*innen. Die Initiativen dazu gingen meist von sogenannten Grassroots-Bewegungen aus, wie im Falle des 1981 eröffneten NS-Dokumentationszentrums.

Trotz des Engagements verschiedener Initiativen und der wachsenden Erinnerungskultur zog sich die politische, juristische und gesellschaftliche Aufarbeitung der nationalsozialistischen Verbrechen insgesamt lange hin, sodass viele Überlebende diese nicht mehr oder nur noch teilweise erlebten. Nach 1945 fortbestehende diskriminierende Einstellungen, Vorurteile und sogar Gesetze behinderten und verhinderten Bewältigungsprozesse.
Mahnmale können hierüber nur bedingt Auskunft geben. Vielmehr verdeutlichen sie durch ihre Sprache und Form den zeitlichen Rahmen ihrer Entstehung und lassen sich mit jüngeren und älteren Formen des Gedenkens vergleichen.

Die Kunstinstallation Ma'Alot des Bildhauers Dani Karavan beim Museum Ludwig sticht aus den Spots in dieser Entdeckung hervor. Ihrer häufigen Deutung als Holocaust-Mahnmal hat Karavan weder zugestimmt noch widersprochen: Vielmehr wies er daraufhin, dass er als jüdischer Bildhauer aus Israel mit einem Werk zwischen dem Dom und dem Rhein zwangsläufig Erinnerungen berühre. Letztlich ist die Bedeutung der Installation für alle Betrachtenden individuell.

Praktische Informationen

Für weitere Informationen zur NS-Geschichte in Köln lohnt sich ein Besuch beim NS-Dokumentationszentrum im EL-DE-Haus.

Hat euch diese Entdeckung gefallen? Mehr historische Infos gibt es hier: Portal Rheinische Geschichte: 1933 bis 1945 - Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg

Inklusive Informationen:
Die Strecke enthält Barrieren; der Fußgängerweg der Deutzer Brücke hat keinen Aufzug. Zwischen Heumarkt und Deutzer Bahnhof verkehrt die barrierefrei erreichbare Linie 9. Falls ihr hierzu konkrete Fragen oder Hinweise für diese Entdeckung habt, dann meldet euch gerne unter clickrhein@lvr.de. Vielen Dank für's Mitmachen!


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