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Kunstinstallation Ma'Alot auf dem Heinrich-Böll-Platz
Was ihr entdecken könnt
Ma’Alot, ein Werk des israelischen Künstlers Dani Karavan, prägt seit 1986 den Heinrich-Böll-Platz zwischen Domchor, Museum Ludwig und Hohenzollernbrücke.
Das sogenannte Environment Ma'Alot auf dem Heinrich-Böll-Platz beim Museum Ludwig ist ein Werk des israelischen Bildhauers Dani Karavan (1930-2021).
Entstehung
Mitte der 1970er Jahre wurde das Areal südlich des Domchores neugestaltet, nachdem es lange als Busbahnhof genutzt worden war. Der dort geplante Kulturkomplex aus Philharmonie, Museen, Cinemathek und Bibliothek wurden durch das Architektenbüro Busmann + Haberer umgesetzt. 1980 erhielt der Bildhauer Dani Kravan schließlich den Auftrag zur Gestaltung des Platzes vor dem Museum Ludwig. Der später nach dem Kölner Ehrenbürger und Literatur-Nobelpreisträger Heinrich Böll benannte Platz ist zugleich in Teilen das Dach des darunterliegenden Konzertsaals der Philharmonie. In der Umsetzung der Installation arbeitete Karavan eng mit den Architekten des Kulturkomplexes sowie einem Landschaftsarchitekten zusammen. 1986 wurde Ma'Alot eröffnet.
Aufbau und Deutung
Im biblischen Hebräisch bezeichnet Ma'Alot eine Stufe, Sprosse oder Terrasse. Dieses Motiv bildet den gestalterischen Drehpunkt in der Installation Ma'Alot, dessen auffälligster Aspekt der Turm aus sich abwechselnden Eisen- und Granitblöcken ist. Von der Rückseite des Domchores aus verläuft eine einzelne Eisenschiene bis zu den Stufen in seiner Mitte. Diese führen zu einer Aussparung in Form einer Schießscharte, durch die die rechte Rheinseite zu erkennen ist.
Als Bruch zu diesen geraden Linien und rechten Winkeln ist der Teil des Platzes gestaltet, der das Dach der Philharmonie bildet: Sich abwechselnde Granit-, Backstein- und Eisensegmente formen hier eine Kreisstruktur.
Der häufigen, aufgrund der Gestaltung des Turmes und der Eisenschiene vorgebrachten Deutung als Holocaust-Mahnmal hat Karavan weder widersprochen noch zugestimmt: Letztlich richte sich die Bedeutung des Werkes nach den individuellen Deutungen der Betrachtenden. Da er als aus Israel stammender, jüdischer Künstler eine Installation zwischen Dom und Rhein geschaffen habe, bliebe es nicht aus, auch durch die Materialien Erinnerungen aufzugreifen.
Zum Namenspaten des Platzes, Heinrich Böll, hat das Werk keine Bezüge. Nach dessen Tod 1985 wurde energisch um eine Straße oder einen Platz gerungen, die seinen Namen tragen sollten. Schließlich einigte man sich auf den im Aufbau befindlichen Platz am Museum Ludwig.
(Antonia Frinken, LVR-Abteilung Digitales Kulturerbe, 2024)
Entstehung
Mitte der 1970er Jahre wurde das Areal südlich des Domchores neugestaltet, nachdem es lange als Busbahnhof genutzt worden war. Der dort geplante Kulturkomplex aus Philharmonie, Museen, Cinemathek und Bibliothek wurden durch das Architektenbüro Busmann + Haberer umgesetzt. 1980 erhielt der Bildhauer Dani Kravan schließlich den Auftrag zur Gestaltung des Platzes vor dem Museum Ludwig. Der später nach dem Kölner Ehrenbürger und Literatur-Nobelpreisträger Heinrich Böll benannte Platz ist zugleich in Teilen das Dach des darunterliegenden Konzertsaals der Philharmonie. In der Umsetzung der Installation arbeitete Karavan eng mit den Architekten des Kulturkomplexes sowie einem Landschaftsarchitekten zusammen. 1986 wurde Ma'Alot eröffnet.
Aufbau und Deutung
Im biblischen Hebräisch bezeichnet Ma'Alot eine Stufe, Sprosse oder Terrasse. Dieses Motiv bildet den gestalterischen Drehpunkt in der Installation Ma'Alot, dessen auffälligster Aspekt der Turm aus sich abwechselnden Eisen- und Granitblöcken ist. Von der Rückseite des Domchores aus verläuft eine einzelne Eisenschiene bis zu den Stufen in seiner Mitte. Diese führen zu einer Aussparung in Form einer Schießscharte, durch die die rechte Rheinseite zu erkennen ist.
Als Bruch zu diesen geraden Linien und rechten Winkeln ist der Teil des Platzes gestaltet, der das Dach der Philharmonie bildet: Sich abwechselnde Granit-, Backstein- und Eisensegmente formen hier eine Kreisstruktur.
Der häufigen, aufgrund der Gestaltung des Turmes und der Eisenschiene vorgebrachten Deutung als Holocaust-Mahnmal hat Karavan weder widersprochen noch zugestimmt: Letztlich richte sich die Bedeutung des Werkes nach den individuellen Deutungen der Betrachtenden. Da er als aus Israel stammender, jüdischer Künstler eine Installation zwischen Dom und Rhein geschaffen habe, bliebe es nicht aus, auch durch die Materialien Erinnerungen aufzugreifen.
Zum Namenspaten des Platzes, Heinrich Böll, hat das Werk keine Bezüge. Nach dessen Tod 1985 wurde energisch um eine Straße oder einen Platz gerungen, die seinen Namen tragen sollten. Schließlich einigte man sich auf den im Aufbau befindlichen Platz am Museum Ludwig.
(Antonia Frinken, LVR-Abteilung Digitales Kulturerbe, 2024)