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Fort X im Inneren Grüngürtel "Prinz Wilhelm von Preußen"


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Was ihr entdecken könnt

Fort X wurde ab dem Jahr 1819 errichtet. Durch die Integration in die neue linksrheinische Umwallung von 1882 erfolgte keine Schleifung des Festungswerkes. Heute ist auf dem Gelände eine Parkanlage eingerichtet.

Fort X war Teil des inneren Festungsringes, der in neupreußischer Manier etwa 500 Meter vor der bestehenden Mauer errichtet wurde. Die Arbeiten an Fort X begannen am 04.10.1819 und dauerten bis zum Jahre 1825. Fort X zählt somit zu den Forts der ersten Baureihe. Aus Kostengründen wurden die geplanten Forts mit den ungeraden Nummern erst in einer zweiten Bauphase errichtet, die von 1841 bis 1847 dauerte.

Fort X
Fort X erhielt den Namen „Prinz Wilhelm von Preußen“. Ein Namenszusatz war üblich für die Forts der ersten Baureihe. Die Forts der zweiten Baureihe erhielten keine Namenszusätze. Im Grundriss unterscheidet sich Fort X von den anderen Werken deutlich durch die extrem kurzen Flanken, den weit zurückhängenden Kehltambour (ein verteidigungsfähiger Raum zur Deckung) und vor allem durch die in der Kontereskarpe (die äußere Mauer) liegenden Reverskaponnieren (frei im Graben stehende Festungswerke) zur Grabenbestreichung, also dem Aufstellen und Verwenden von Feuerwaffen, um einen größtmöglichen Bereich unter wirksamen Beschuss nehmen zu können (Festungsstadt-Koeln.de, 2013).

Fort X wurde in die von 1882 bis 1891 errichtete neue linksrheinische Umwallung integriert und daher nicht abgerissen (Meynen, 2010). Die Einbeziehung in die neue Umwallung hatte entscheidende Umbauten zur Folge: Die Kehlgrabensohle wurde deutlich angehoben, Galerien und Räume in diesem Bereich wurden aufgegeben. Der Wall des Forts um den Innenhof, die Enveloppe (die von getrennten Außenwerken gebildete zweite Umwallungslinie einer Festung), wurde näher an das Reduit (der verstärkte Kern des Verteidigungsbaus, der zum Rückzug für die Besatzung diente) herangezogen, das Niveau des Innenhofes erhöht (Festungsstadt-Koeln.de, 2013). Durch diese Maßnahmen sollte das Reduit besser gegen feindliches Feuer geschützt werden.

Folgenutzungen
Nachdem die neue linksrheinische Umwallung im Jahr 1911 aufgegeben wurde, entstanden in Fort X bereits im darauffolgenden Jahr Wohnungen. 1914 erarbeitete der damalige Gartenbaudirektor der Stadt Köln, Fritz Encke, einen Entwurf zur Umnutzung des Forts als Parkanlage. Diese Umgestaltung zu einem sogenannten „grünen Fort“ erfolgte 1919/20 mit der Anlage eines Rosengartens auf der Umwallung des Forts. 1930 wurde im Reduit das Büro des städtischen Gartenbezirks eingerichtet. Dazu wohnten 5 bis 6 Mieter in dem Bauwerk. 1939 wurde ein Kameradschaftshaus der SS eingerichtet. Vermutlich dienten das Reduit und die Kasematten in der Zeit während und kurz nach dem Zweiten Weltkrieg als Notunterkünfte. In der Folge bezogen wiederum Mieter das ehemalige Fort. Zusätzlich nutzten verschiedene Vereine die Räumlichkeiten (für 1972 sind unter anderem Pfadfinder und ein Kaninchenzüchterverein angegeben). Diese Nutzungsformen hielten sich bis in die heutige Zeit. Der letzte Mieter starb im Jahre 2011. Der Rosengarten ist besonders in den Sommermonaten beliebter Treffpunkt der Kölner.
Heute noch erhalten und im Gelände sichtbar sind das Reduit, die Umwallung mit Kasematten, Flanken- und Facengräben mit Eskarpen- und Kontereskarpenmauern sowie die Minengalerien (Angaben nach Meynen, 2010).

(Christoph Boddenberg, LVR-Fachbereich Umwelt, 2013, mit freundlicher Unterstützung von Fortis Colonia e.V.)

Internet
koelner-festungsbauten.de: Festungsstadt Köln (Abgerufen am 04.12.2013)



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