spot

NS-Hinrichtungsstätte am Bahnhof Ehrenfeld


Lege direkt los

Teile den Spot, drucke die wichtigsten Informationen aus oder lege direkt los indem du den Spot ganz einfach auf Google Maps  findest.


Was ihr entdecken könnt

Am Bahnhof Ehrenfeld wurden am 25. Oktober und 10. November 1944 von der Gestapo und der SS Zwangsarbeiter*innen und Angehörige der Kölner "Edelweißpiraten" ohne Urteil öffentlich erhängt. Der Straßenname, eine Gedenktafel und Wandgemälde an der Bahnunterführung erinnern an die NS-Unrechtstaten.

Im Bereich der heutigen Bartholomäus-Schink-Straße, der Schönsteinstraße und der Venloer Straße wurden am 25. Oktober und am 10. November 1944 Zwangsarbeiter*innen und Mitglieder der Ehrenfelder Edelweißpiraten-Gruppen ohne Urteil öffentlich hingerichtet. An den Viaduktbögen des Bahnhofs angebrachte Murale erinnern an die Opfer. Die Bartholomäus-Schink-Straße ist nach dem Jüngsten der am 10. November Hingerichteten benannt - geboren am 27. November 1927 war er damals erst 16 Jahre alt.

Unter der Bezeichnung Edelweißpiraten verstand man ab 1942 lose Gruppen unangepasster junger Menschen, die sich den Institutionen und Organisationen des NS-Regimes durch eigene Freizeitgestaltung entzogen. Einige leisteten auch aktiv Widerstand, zum Beispiel in der in Ehrenfeld aktiven sogenannten Steinbrück-Gruppe um den geflohenen KZ-Häftling Hans Steinbrück.

Für die Edelweißpiraten gab es nach dem Krieg lange keine Erinnerungskultur. Vielmehr wurden sie mit Argwohn oder teilweise sogar als Kriminelle betrachtet. Der überlebende Edelweißpirat Jean Jülich setzte sich ab dem Ende der 1970er Jahre für deren Rehabilitation ein. 1981 wurde ein Abschnitt der Hüttenstraße in Bartholomäus-Schink-Straße umbenannt. Eine Gedenktafel folgte 1986 zunächst an der Bahnunterführung am Ehrenfeldgürtel. Aufgrund von Bauarbeiten wurde sie 2002 abgenommen und im Folgejahr am 9. November am heutigen Standort erneut enthüllt. Die Wandgemälde wurden vom Kuratorium Ehrenfelder Mahnmal mit Unterstützung der Bürgerstiftung Ehrenfeld umgesetzt. Es gibt jährlich verschiedene Veranstaltungen, die an die Ehrenfelder Edelweißpiraten erinnern.

(Antonia Frinken, LVR-Abteilung Digitales Kulturerbe, 2024)


Lege direkt los, indem du den Spot ganz einfach auf Google Maps  findest.



Entdeckungen mit diesem Spot