Entdeckung zu Fuß

Orte der Erinnerung und der Kunst in Köln-Ehrenfeld

Ein Spaziergang im Veedel durch Erinnerungskultur und zeitgenössische Kunst

Eine Entdeckung von Magdalena Esser


  • Dauer
    Dauer
    1h
  • Strecke
    Strecke
    1,7km
  • Eignung
    Eignung
    inklusive Infos
  • Themen
    Themen
    Architektur
    Kunst
    Street Art
    Erinnerungskultur
    Glaube und Religion
    Stadtgeschichte
    Industriekultur
    Lost Place
    Denkmal
  • Epochen
    Epochen
    Neuzeit
    Industrialisierung
    Nationalsozialismus
    Zeitgeschichte
  • Lizenz
    copyright
    CC BY 4.0

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Was ihr entdecken könnt

Auf dieser Tour könnt ihr die Verbindung zwischen historischen Gedenkstätten und moderner Kunst in Ehrenfeld entdecken! Der Spaziergang zeigt, wie sich die beiden Elemente zu einem Mosaik der Erinnerungskultur und zeitgenössischen Kunst zusammenfügen, die den Stadtteil auf einzigartige Weise prägen.

Die Entdeckungstour durch Orte der Erinnerung und Straßenkunst beginnt am Ehrenfelder Bahnhof und führt zunächst zur Gedenkstätte der „Edelweißpiraten“. Von dort aus geht es durch die Heliosstraße zur Rheinlandhalle und schließlich in die Körnerstraße zum Bunker K101 und den Fundamenten der einstigen Synagoge Ehrenfeld, Ort der Erinnerung an die teilweise unsichtbare jüdische Geschichte in Köln.

Bahnhof Ehrenfeld
Der Ehrenfelder Bahnhof wurde im Jahr 1860 eröffnet und war ein wichtiger Knotenpunkt während der Industrialisierung. Er spielte eine zentrale Rolle im Güterverkehr und trug zur Entwicklung Ehrenfelds als Industriestandort bei. Während des Zweiten Weltkriegs war der Bahnhof auch Ziel von Bombenangriffen.

Street Art
Wer schon einmal in Ehrenfeld unterwegs war, hat sicher das ein oder andere Mural entdeckt. Besonders am und um den Ehrenfelder Bahnhof tummeln sich diese besonderen Kunstwerke, für die es seit einigen Jahren sogar geführte Touren gibt. Einige bekannte Graffiti-Kunstwerke befinden sich auf „The Wall“ am Ehrenfelder Bahnhof - diese Wand ist ein beliebter Spot für Künstler*innen und regelmäßig lässt sich Neues entdecken.

NS-Hinrichtungsstätte am Bahnhof Ehrenfeld, heute Gedenkstätte für die „Edelweißpiraten“
Unmittelbar am Bahnhof befinden sich ein Wandgemälde und eine Gedenktafel, die den „Edelweißpiraten“ gewidmet sind. Edelweißpiraten war zunächst ein Sammelbegriff für unangepasste Jugendliche, die sich der Hitlerjugend entzogen und sich dem nationalsozialistischen System verweigerten. Einige der Jugendlichen versteckten Zwangsarbeiter*innen, Jüdinnen und Juden und betrieben Sabotage, um das Kriegsende zu beschleunigen. Ruinen in Ehrenfeld wurden Unterschlupf für KZ-Häftlinge, desertierte Soldaten und auch für die „Edelweißpiraten“.

Am 10. November 1944 wurden 13 Personen, unter ihnen auch Jugendliche der Edelweißpiraten, unter den Augen von Anwohner*innen und ohne Gerichtsprozess hingerichtet.

Helios-Leuchtturm
Der Heliosturm, ein Überbleibsel der ehemaligen Helios AG, steht als Symbol für die Epoche der Industrialisierung, gebaut wurde er in den Jahren 1895/95. Die Helios AG war ein bedeutsames Unternehmen der Elektrotechnik, und der Turm ist eines der wenigen erhaltenen Bauwerke des ehemaligen Industriegeländes. Er erinnert an die industrielle Blütezeit Ehrenfelds und ist ein markanter Orientierungspunkt im Stadtteil.

Rheinlandhalle
Weiter geht es zur Rheinlandhalle in der Heliosstraße. Die Rheinlandhalle war ursprünglich eine Veranstaltungshalle und später ein Zentrum des Sports, das im Jahr 1928 eröffnet wurde. Während der Zeit des Nationalsozialismus diente die Halle jedoch auch als Ort für Propagandaveranstaltungen und politische Versammlungen, so trat Adolf Hitler am 29. Juli 1932 dort auf und hielt eine Wahlkampfrede. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie weiterhin für verschiedene Veranstaltungen genutzt und ist heute ein wichtiges Zeugnis der lokalen Geschichte.

„Matriarchy“ von AEC
Am Rande der Strecke befindet sich eines der bemerkenswertesten Graffiti-Kunstwerke in Ehrenfeld. Das Murial „Matriarchy“ des ukrainischen Künstlers Aleksei Bordusov, der auch unter dem Namen Aec Interesni Kazki bekannt ist, sei eine Art „Hommage an die Frau*“, die neues Leben schenkt. Das Wandbild von 2017 befindet sich in der Vogelsanger Str. 197, in Sichtweite der Rheinlandhalle, und zeigt eine surrealistische Darstellung von Frauen*figuren.

Hochbunker in Ehrenfeld, heute Kunstort k101 und die Synagoge Körnerstraße
In der Körnerstraße 107-111 befindet sich ein ehemaliger Luftschutzbunker, der heute mit wechselnden Kunstausstellungen genutzt wird und sich der historischen Aufarbeitung widmet. Der Bunker K101 ist somit ein Ort, an dem Erinnerungskultur und zeitgenössische Kunst sich begegnen.

Die Fundamente der Synagoge an der Körnerstraße liegen direkt neben dem Bunker. Diese wurde in der Pogromnacht zum 10. November 1938 niedergebrannt. Auf dem Grundstück stehen heute ein Wohnhaus sowie eine Kindertagesstätte.

Praktische Informationen

Der Bahnhof Ehrenfeld bietet sich als Startpunkt der Entdeckungstour an und ist gut angebunden an die umliegenden Stadtteile sowie den Hauptbahnhof. Von hier aus lässt sich das Viertel wunderbar zu Fuß erkunden und es sind zahlreiche Cafés in der Nähe.

Inklusive Informationen:
Der Bahnhof und die Haltestelle Venloer Straße/ Gürtel sind mit Aufzügen ausgestattet, die aber leider immer wieder außer Betrieb sind. Informiert euch auf der Seite der Deutschen Bahn (bahn.de) beziehungsweise der KVB (kvb.koeln), ob alle Aufzüge in Betrieb sind.
Die Wege auf dieser Entdeckung sind alle befestigt, jedoch sind die beiden Hauptverkehrsstraßen Venloer Straße und der Ehrenfeldgürtel viel frequentiert und die Verkehrssituation oft unübersichtlich.
Falls ihr hierzu konkrete Fragen oder Hinweise für diese Entdeckung habt, dann meldet euch gerne unter clickrhein@lvr.de.
Vielen Dank für's Mitmachen!


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