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Alter Zoll Bonn


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Gelegen in Bonn am Rhein grenzt der Alte Zoll an das Brassertufer sowie das Kurfürstliche Schloss und bietet Bonnern wie auch Reisenden einen wunderbaren Ausblick auf den Anfang der Rheinromantik. 1575 wurde unter Erzbischof Salentin von Isenburg ein Zollgebäude im Renaissancestil errichtet.

Am Brassertufer liegt der Alte Zoll, der 1575 unter Erzbischof Salentin von Isenburg im Renaissancestil errichtet wurde. Hier arbeiteten die Zollbeamten, die von den auf den Rhein verkehrenden Frachtschiffen Zölle erhoben. Das Zollgebäude wurde auf die Stadtmauer gebaut und besaß einen Rundbogen zu Füßen der Mauer, durch den der seit dem Mittelalter bestehende sogenannte Leinpfad führte. Treidelpferde zogen von diesem Weg aus die Schiffe auf dem Rhein stromaufwärts.

Das Bollwerk am Alten Zoll soll während des Dreißigjährigen Krieges entstanden sein, als unter Kurfürst Ferdinand von Wittelsbach die Stadtmauer verstärkt wurde. Allerdings gibt es hierzu in den verschiedenen Quellen einander widersprechende Hinweise. Wann der Alte Zoll sein heutiges Erscheinungsbild erhielt, bleibt unklar.

Im Zuge des Pfälzischen Erbfolgekriegs kam es ab 1688 zum sogenannten Kölner Bistumsstreit, in dessen Folge Bonn mitsamt der Festungsanlagen stark zerstört wurde. Joseph Clemens, seit 1688 Erzbischof, war schließlich in der Lage, die Stadt zurück zu erobern und begann mit der Wiederherstellung der Festungsanlagen.
Ab 1701 war Joseph Clemens mit Ludwig XIV. verbündet. In diesem Rahmen wurde die Zollfestung weiter ausgebaut. Zwischen 1717 und 1718 wurden weite Teile der Stadtmauer geschleift und nur die Zollfeste verblieb. Sie bot den Bonner*innen nun Aussicht auf den Rhein und das Siebengebirge.

Ab 1939 wurde der Alte Zoll erneut umgebaut, diesmal zu einem öffentlichen Luftschutzraum (ÖLSR). Der Bunker wurde während des Zweiten Weltkriegs nicht durch Bombentreffer beschädigt und von 1949 bis 1950 zurückgebaut. Seitdem dient der Alte Zoll Bonner*innen wie Besuchenden der Stadt wieder als Erholungsraum und Aussichtspunkt.

Fun Fact: Die heute wieder auf dem Alten Zoll stehenden großen Kanonen wurden nie genutzt. Sie kamen im 19. Jahrhundert hierher - aus ästhetischen Gründen. Karl Schorn, der ehemalige Landgerichtspräsident, fand, dass Salutkanonen den Aussichtspunkt verschönern würden. Die Kanonen stammen aus dem Zeughaus in Berlin und wurden von einem mit Schorn befreundeten Artillerie-Oberst nach Bonn gebracht. Kaiser Wilhelm I. schenkte sie 1871 der Friedrich-Wilhelms-Universität. Ab 1926 standen die Kanonen lange im Innenhof der Universität, da ihre Räder durchgefault waren und das Geld für eine Restaurierung fehlte.

(Antonia Frinken, LVR-Abteilung Digitales Kulturerbe, 2024)


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