spot

Fort I im Inneren Grüngürtel


Lege direkt los

Teile den Spot, drucke die wichtigsten Informationen aus oder finde den Standort des Spots.


Was ihr entdecken könnt

Fort I war Bestandteil des inneren Festungsgürtels auf der linken Rheinseite. Seit seiner Aufgabe als Festungswerk im Jahr 1911 fanden mehrere Umnutzungen des Bauwerks statt.

Fort I war Teil des inneren Festungsringes, der in neupreußischer Manier etwa 500 Meter vor der bestehenden Mauer errichtet wurde. Mit dem Bau der ersten Forts wurde ab 1816 begonnen. Zudem wurden die Forts mit den ungeraden Nummern – also auch Fort I – aus Kostengründen erst in einer zweiten Bauphase von 1841 bis 1847 erbaut.

Vorgängerbau „Rheinschanze“
Ein Vorgängerbau von Fort I, die so genannte Rheinschanze, wurde daher erst im Jahre 1830 errichtet. Die Rheinschanze besaß ein massives Reduit (Rückzugwerk) an seiner Kehlseite (der Rückseite des Festungswerkes) (koelner-festungsbauten.de, 2013). Dieses Reduit ist noch bis heute erhalten, das markante Bauwerk wird von vielen Kölnern als Fort I wahrgenommen, obwohl es sich lediglich um ein Bestandteil dessen (beziehungsweise des Vorgängerbaus) handelt.

Fort 1
Der Umbau zum Fort erfolgte nach Entwürfen von Heinrich Ferdinand Schuberth in den Jahren 1841-1847. Da sich der Grundriss stark an den Ausmaßen des Vorgängerbaus orientierte, unterscheidet sich Fort I in seiner Gestaltung deutlich von den anderen Forts des inneren Verteidigungsringes.
Die Besatzung des Forts Betrug 300-400 Mann, die Armierung erfolgte mit 40 Geschützen. Die Hauptschießrichtungen waren ausgerichtet auf das westlich gelegene Nachbarfort (eine Flankierung der Nachbarforts war Teil des Festungskonzeptes), die Front und den Rhein. Das Fort befand sich dicht am Ufer des Flusses. Aufgrund von späteren Aufschüttungen des Ufers ist dies in heutigen Stadtplänen nicht mehr ersichtlich.
In den Jahren 1882 bis 1891 entstand die neue (innere) linksrheinische Umwallung, nachdem der äußere Festungsgürtel fertig gestellt war. Fort I wurde in diese Umwallung integriert. Seit dieser Zeit trägt das Fort den Namen „Erbgroßherzog Paul von Mecklenburg“. Diese Zusatzbezeichnung wurde bis dahin für Fort IV verwendet, das allerdings 1886 als Festungswerk aufgegeben wurde und in städtischen Besitz überging.

Aufgabe als Festungswerk und Umnutzung bis in die heutige Zeit
Die Aufgabe als Festungswerk erfolgte im Jahre 1911. Schon seit längerer Zeit war die Technologie bei Reichweite und Durchschlagskraft moderner Waffen so weit fortgeschritten, dass ein Fort oder eine Mauer keinen wirksamen Schutz mehr bieten konnten. 1914-1916 erarbeitete der damalige Gartendirektor der Stadt Köln, Fritz Encke, einen Entwurf zur Nutzung als Gartenanlage.

Seit dieser Zeit wurde die Anlage wie folgt genutzt (nach Meynen, 2010):
  • 1919ff.: Mensa der Universität Köln
  • 1926: Aufstellung eines Kriegerdenkmals
  • 1939-1945: Flugabwehr auf dem Dach des Reduits
  • Nachkriegszeit: Außenstelle des Kölner Finanzamtes
  • 1971: Nutzung durch städtisches Gartenamt
  • heute: Jugendzentrum Köln e.V. und Gartenanlage

Das gesamte Gelände ist heute noch als Bestandteil des inneren Kölner Grüngürtels unter der Bezeichnung „Friedenspark“ in der gärtnerischen Grundstruktur von Encke erhalten und wird von den Kölner Bürgern als Park genutzt. Weitere erhaltene Bestandteile sind das Reduit mit dem Kriegerdenkmal und rheinwärtig der Flankenwall, der Flankengraben und die Kaponniere (festgemauerte Gänge).

(Christoph Boddenberg, LVR-Fachbereich Umwelt, 2013, mit freundlicher Unterstützung von Fortis Colonia e.V.)

Internet
koelner-festungsbauten.de: Festungsstadt Köln (abgerufen 12.11.2013)



Entdeckungen mit diesem Spot