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Kurfürstliches Schloss Bonn
Was ihr entdecken könnt
Die Bauwut der Wittelsbacher, ein katastrophaler Großbrand, ein fliehender Kurfürst, Burschenherrlichkeit und Fliegerbomben. Das kurfürstliche Schloss im Herzen Bonns ist räumliches Dokument einer bewegten Geschichte.
Bereits ab dem 12. Jahrhundert nutzten die Kölner Erzbischöfe und Kurfürsten Bonn immer wieder als Residenzstadt, da sie häufig in Konflikt mit den Patriziern der Stadt Köln standen. Der Wittelsbacher Ernst von Bayern erklärte Bonn daher 1597 zur offiziellen Haupt- und Residenzstadt Kurkölns. Unter den auf ihn im Amt folgenden Wittelsbachern wurden im Laufe des 17. Jahrhunderts mehrere Vorgängerbauten des Residenzschlosses errichtet.
Nach der Belagerung und weitreichenden Zerstörung Bonns im Zuge des Kölner Bistumsstreits 1689 begann unter Joseph Clemens von Bayern trotz dessen angespannter finanzieller Lage der Neubau der Kurfürstlichen Residenz, der unter seinen Nachfolgern weiter vorangebracht wurde. Ursprünglicher Architekt war Enrico Zuccalli.
In die Amtszeit von Max Friedrich von Königseck-Rotenfels fiel die Brandkatastrophe von 1777, der der Hauptkomplex des Schlosses zum Opfer fiel. Es war die größte Brandkatastrophe in Friedenszeiten in Bonn. Leere Kassen bedeuteten einen sparsamen Wiederaufbau des Schlosses. Max-Friedrichs Nachfolger musste 1793 vor den nahenden französischen Truppen aus Bonn fliehen - mit der französischen Besatzung und Säkularisierung endete die Zeit der als Kurfürsten regierenden Kölner Erzbischöfe.
Die französischen Besatzer nutzten das leerstehende Schloss als Knabenlyzeum. Als das Rheinland im Rahmen des Wiener Kongresses 1815 an Preußen fiel, gründete dessen König Friedrich Wilhelm III. hier eine neue Universität, die bis heute seinen Namen trägt.
In der Folge wandelte sich Bonn zu einer reichen Stadt, an deren Universität auch die Thronfolger der Hohenzollern studierten.
Bereits im 19. Jahrhundert wurden die Räumlichkeiten im Schloss trotz des Wegzugs einiger Abteilungen für die Universität zu beengt. Zwischen 1924 und 1931 wurde das Gebäude daher unter Berücksichtigung erhaltener Pläne des ursprünglichen Architekten Zuccalli aus dem 17. Jahrhundert ausgebaut. Bei Luftangriffen während des Zweiten Weltkriegs wurden weite Teile des Schlosses und der originalen Einrichtung zerstört. Lediglich die Schlosskirche und kleinere Relikte blieben erhalten. Beim Wiederaufbau wurde erneut das historische Erscheinungsbild des Gebäudes berücksichtigt und weitestgehend repliziert. Das Hauptgebäude der Friedrich-Wilhelms-Universität befindet sich weiterhin im Schloss.
(Antonia Frinken, LVR-Abteilung Digitales Kulturerbe, 2024)
Nach der Belagerung und weitreichenden Zerstörung Bonns im Zuge des Kölner Bistumsstreits 1689 begann unter Joseph Clemens von Bayern trotz dessen angespannter finanzieller Lage der Neubau der Kurfürstlichen Residenz, der unter seinen Nachfolgern weiter vorangebracht wurde. Ursprünglicher Architekt war Enrico Zuccalli.
In die Amtszeit von Max Friedrich von Königseck-Rotenfels fiel die Brandkatastrophe von 1777, der der Hauptkomplex des Schlosses zum Opfer fiel. Es war die größte Brandkatastrophe in Friedenszeiten in Bonn. Leere Kassen bedeuteten einen sparsamen Wiederaufbau des Schlosses. Max-Friedrichs Nachfolger musste 1793 vor den nahenden französischen Truppen aus Bonn fliehen - mit der französischen Besatzung und Säkularisierung endete die Zeit der als Kurfürsten regierenden Kölner Erzbischöfe.
Die französischen Besatzer nutzten das leerstehende Schloss als Knabenlyzeum. Als das Rheinland im Rahmen des Wiener Kongresses 1815 an Preußen fiel, gründete dessen König Friedrich Wilhelm III. hier eine neue Universität, die bis heute seinen Namen trägt.
In der Folge wandelte sich Bonn zu einer reichen Stadt, an deren Universität auch die Thronfolger der Hohenzollern studierten.
Bereits im 19. Jahrhundert wurden die Räumlichkeiten im Schloss trotz des Wegzugs einiger Abteilungen für die Universität zu beengt. Zwischen 1924 und 1931 wurde das Gebäude daher unter Berücksichtigung erhaltener Pläne des ursprünglichen Architekten Zuccalli aus dem 17. Jahrhundert ausgebaut. Bei Luftangriffen während des Zweiten Weltkriegs wurden weite Teile des Schlosses und der originalen Einrichtung zerstört. Lediglich die Schlosskirche und kleinere Relikte blieben erhalten. Beim Wiederaufbau wurde erneut das historische Erscheinungsbild des Gebäudes berücksichtigt und weitestgehend repliziert. Das Hauptgebäude der Friedrich-Wilhelms-Universität befindet sich weiterhin im Schloss.
(Antonia Frinken, LVR-Abteilung Digitales Kulturerbe, 2024)