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Danziger Lagerhaus "Siebengebirge" in Altstadt-Süd


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Das 1909 vom Architekten Hans Verbeek als Speicher errichtete Gebäude war eines der ersten Stahlbetonskelettbauten Deutschlands. Es ist mit seinen markanten Giebeln über Köln hinaus bekannt und eines der Wahrzeichen des Kölner Rheinauhafens. Im Volksmund wird es oft als "Siebengebirge" bezeichnet.

Gebaut wurde das Danziger Lagerhaus im Jahr 1909 vom Architekten Hans Verbeek (1873-1954). Zu dieser Zeit war es eines der ersten Stahlskelettbauten in Deutschland und daher auch über die Kölner Grenzen hinaus sehr bekannt. Aufgrund seiner sieben Giebel zur Straße hin wird es im Volksmund auch als „Siebengebirge“ bezeichnet. Bis zum Bau der Kranhäuser galt es als das Wahrzeichen des Rheinauhafens. Trotzdem wäre das riesige Lagerhaus beinahe abgerissen worden.

Bis zur deutschen Wiedervereinigung 1990 wurde es als Weizenspeicher für die nationale Sicherheitsreserve genutzt. Doch durch seine Sperrigkeit – das Gebäude ist 177 Meter lang und bis zu 22 Meter tief – galt es lange als nicht umbaufähig und sollte abgerissen werden. Besonders die Raumbelichtungsfragen aufgrund seiner hohen Tiefe und den wenigen kleinen Fenstern stellten ein besonderes Problem dar. Doch in letzter Minute wurde eingesehen, dass das Gebäude für die Silhouette des Rheinauhafens eine so wichtige Rolle spielt, dass es erhalten bleiben muss.

Glücklicherweise konnte eine Projektentwicklerfima gefunden werden, die sich auf die behutsame Sanierung denkmalgeschützter Gebäude spezialisiert hat und sich dem „Siebengebirge“ annahm. In Absprache mit dem Denkmalschutz und nach Plänen des Kölner Architekten Johannes Kister wurden die Fenster zur Rheinseite hin vergrößert, Logien eingebaut und Dächer mit fast unsichtbaren Velux-Fenstern in den Dachschrägen versehen. Auf der Stadtseite blieb die Anordnung der Fenster jedoch weitestgehend unangetastet. Durch diese Maßnahmen konnte das Licht bis tief in die Wohnräume geleitet werden. Zusätzlich arbeiteten die Innenarchitekten mit weiteren Tricks um die Wohnungen aufzuhellen. So wurden z.B. reflektierende Farben und Tapeten angebracht oder Ankleiden und Gäste-WCs in weniger belichteten Bereichen untergebracht. Trotz der Lichtprobleme und des hohen Kaufpreises von 5800 Euro pro Quadratmeter war die Nachfrage nach den Wohnungen so groß, dass man sich dafür entschied, Bereiche, die eigentlich für Büros vorgesehen waren, in Wohnungen umzuwandeln.

Insgesamt dauerte der Umbau von Herbst 2004 bis Ende 2006. Das Projektvolumen betrug 61,2 Millionen Euro und insgesamt wurde eine Nutzfläche von 19.000 Quadratmetern geschaffen. Davon werden 3.300 Quadratmeter als Gewerbe- und der Rest als Wohnfläche genutzt.
Auch für den Hochwasserschutz wurde viel getan. Das „Siebengebirge“ liegt in unmittelbarer Lage zum Rhein und in den Jahren 1994 und 1995 wurde das gesamte Untergeschoss vom Hochwasser überschwemmt. Der neue Hochwasserplan der Stadt Köln rechnet sogar damit, dass künftige Hochwasserereignisse noch um weitere 50 Zentimeter ansteigen können. Dies würde den Erdgeschossboden des „Siebengebirges“ um 40 Zentimeter überschreiten. Daher wurde zur Sicherung des Gebäudekomplexes das komplette Untergeschoss inklusive Decke mit wasserundurchlässigem Beton versehen.

(Suzan Leblebici, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, 2013)

Internet
www.rheinauhafen-koeln.de: Das Siebengebirge – Modernes Wohnen und Arbeiten in historischer Kulisse (Abgerufen: 09.10.2013)



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