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Rheinauhafen Köln in Altstadt-Süd


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Schon seit der Römerzeit war Köln eine Hafenstadt. Der Rheinauhafen wurde jedoch erst 1898 eröffnet. Gehörte er bis Mitte des 20. Jahrhunderts noch zu einem der wichtigsten Häfen der Stadt Köln, ist er heute zu einem lebendigen neuen Stadtquartier mit neuer und alter Bausubstanz geworden.

Schon seit der Römerzeit war Köln eine Hafenstadt. Der Rheinauhafen wurde jedoch erst 1898 eröffnet. Gehörte er bis Mitte des 20. Jahrhunderts noch zu einem der wichtigsten Häfen der Stadt Köln, ist er heute zu einem lebendigen neuen Stadtquartier mit neuer und alter Bausubstanz geworden.

Geschichte
Aufbau des Hafens
Die Umnutzung des Hafens
Internet, Literatur

Geschichte
Schon seit der Römerzeit war Köln eine Hafenstadt. In dieser frühen Zeit der römischen Kolonie lag der Hafen im Bereich der Kirche Groß St. Martin. Doch das Hafengelände wurde immer größer und erstreckte sich bald über den gesamten linksrheinischen Uferabschnitt zwischen Bayenturm im Süden und dem Kunibertsturm im Norden.
Durch einen schweren Eisgang im Februar 1784 wurden große Teile der Hafenanlagen zerstört. Daraufhin wurde ein neues Hafenbecken östlich dem Ebertplatz errichtet. Auf Grund seiner etwas abseitigen Lage und einer schwierigen Zufahrt entsprach dieses schon bald nicht mehr den Erfordernissen der Rheinschifffahrt. Als Folge daraus entstand im 19. Jahrhundert zwischen Markmanns- und Mühlengasse eine neuer Zoll- und Freiheitshafen. Durch den Beginn der Dampfschifffahrt ab 1820 und den Bau der Eisenbahnen, erhöhte sich das Handelsaufkommen in Köln jedoch so sehr, dass ein weiteres Hafenbecken benötigt wurde. Die Entscheidung fiel auf das Areal des heutigen Rheinauhafens. Die Halbinsel, genannt das Werthchen, auf der der Hafen errichtet wurde, diente bis dahin als Freizeitinsel und wurde von den Bewohnern der Stadt oft zum Flanieren und Baden genutzt.

Zunächst hieß der Hafen noch „Becken am Bayen“, später nach seinem Bau ab 1892 zur befestigten Form wurde er dann in „Rheinauhafen“ umbenannt. Der Hafen wurde 1922 fertiggestellt und war ca. 2 Kilometer lang und bis zu 200 Meter breit. Die Gesamtfläche der Hafenanlage betrug 14,4 Hektar. Zusammen mit dem gegenüberliegenden rechtsrheinischen Deutzer und dem stromabwärtsgelagerten, gleichfalls rechtsrheinisch gelegenen Mülheimer Hafen, spielte der Rheinauhafen über Jahrzehnte eine zentrale Rolle im Binnenschifffahrtsverkehr Kölns.
Zwischen 1941 und 1945 wurden nahezu alle Hochbauten ebenso wie das gesamte Gelände des Rheinauhafens durch Bomben beschädigt. Im Vergleich zum 90-prozentigen Zerstörungsgrad der Kölner Innenstadt blieb jedoch vieles erhalten und konnte nach dem Zweiten Weltkrieg schnell wieder aufgebaut werden oder durch neue, einfachere Gebäude ersetzt werden.
Ein gravierender Eingriff in das Hafenareal bedeutete der Bau der Severinsbrücke in den Jahren 1956-59. Der optische Zusammenhang zwischen der nördlichen und der mittleren der drei Zollhallen ist seither verloren gegangen.

Seit Mitte des 20. Jahrhunderts drängten neue größere Hafenanlagen für die Braunkohleverladung wie für die Petrochemie (in Niehl im Norden und in Godorf im Süden), für die Ford-Werke und für das Bayer-Werk in Leverkusen die drei oben genannten innerstädtischen Hafenanlagen ins Abseits.
1975 wurde das Stadtgebiet Kölns im Zuge der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen erheblich erweitert. Eine Folge daraus war die Erstellung eines neuen Hafengesamtkonzeptes der Stadt, welches auf die komplette Freistellung des Rheinauhafengeländes von der angestammten Hafennutzung bis zum Ende des Jahrhunderts abzielte. Geplant war es, das Areal in eine Freizeit- und Erholungsanlage umzugestalten. Der Nordbereich sollte bis 1992, der Südbereich bis 2002 durch Auslaufen der Mietverträge freigestellt werden.
Das in den 1970er-Jahren vom Stadtkonservator Köln in Zusammenarbeit mit dem damaligen Rheinischen Amt für Denkmalpflege erstellte Denkmalverzeichnis wies 15 Einzelbauten und Kleindenkmale als denkmalwert aus. Davon wurden 14, die im Besitz der Stadt waren, am 1. Juli 1980 in die Denkmalliste der Stadt Köln eingetragen. So waren die Denkmalpfleger in alle Überlegungen, die in der Stadtverwaltung seit den 1970er-Jahren bezüglich Umwidmung und Umgestaltung angestellt wurden, einbezogen.
Aufbau des Hafens
Zu seiner Fertigstellung im Jahr 1922 gliederte sich der Rheinauhafen in den Zollhafen im Norden mit dem Hauptdienstgebäude an der Spitze der Halbinsel (heute befindet sich dort das Schokoladenmuseum), dem kleinen Dienstgebäuden und den Lagerhallen 10, 11 und 12 entlang der „Hansawerf“, sowie dem übrigen Hafenbereich auf der Halbinsel mit Lagerhallen privater Handelsgesellschaften, Gleisanschlüssen und Kranbahnen. Am Südende des Hafenbeckens befand sich das städtische Hafenamt, das Krafthaus zum Betrieb der hydraulischen Anlagen und ein Lokschuppen mit einem Hafenbahnhof.
Der aus dem Mittelalter stammende Bayenturm liegt auch auf dem Hafengelände, bekam aber nie eine Hafenfunktion. In den Jahren 1909/1910 entstand im Süden des Hafengeländes ein 170 Meter langes Lagergebäude, welches auf Grund seiner äußeren Form mit sieben Giebeln im Volksmund auch „Siebengebirge“ genannt wird. Weitere Silos und Lagerhallengebäude wurden im Anschluss daran noch bis in den Einzugsbereich der Südbrücke gebaut. Nicht alle diese Gebäude sind heute noch erhalten. Das „Siebengebirge“ und das Hafenamt wurden in den 1990er- und 2000er-Jahren saniert und umgenutzt. Außerdem sind im Zuge der Umnutzung des Rheinauhafens weitere moderne Gebäude hinzugekommen.
Die Umnutzung des Hafens
Anfang der 1980er-Jahre wurde das dem Rheinauhafen gegenüberliegende Severinsviertel als Sanierungsgebiet ausgewiesen. Auslöser dafür war unter anderem die Schließung der Schokoladenfabrik Stollwerk. Zu diesem Zeitpunkt war der Rheinauhafen schon weitgehend ungenutzt und drohte zu veröden. Somit wurden auch erste Planungen zur Umnutzung des Hafens von der Stadt Köln veranlasst. Dabei stand schon früh fest, dass eine ausschließliche Nutzung als Dienstleistungszentrum nicht vorgesehen werden konnte, sondern eine Mischnutzung, die auch Wohnen mit einbezieht, zu bevorzugen ist. Im Entwicklungskonzept Innenstadt von 1989 wurde der Bereich des Rheinauhafens jedoch zunächst als Grünfläche mit Anteilen für kulturellen Nutzen sowie Sport und Spiel ausgewiesen. Im Kapitel „Sondernutzungen“ des Bebauungsplans von 2002 wurde allerdings vermerkt, dass über neue Vorstellungen im Rahmen eines Wettbewerbs zu entschieden sei. Diese neuen Vorstellungen beinhalten auch Wohn- und Gewerbenutzungen.

Dieser städtebauliche Ideenwettbewerb zur Neugestaltung des Rheinauhafens wurde 1991 ausgeschrieben. 1992 stand dann fest, dass es zwei erste Plätze gab. Diese belegten das Architektenteam um Hadi Teherani aus Hamburg und Alfons Linister aus Trier. Doch viele der architektonischen Visionen ließen sich aus unterschiedlichen Beweggründen (u.a. wegen Hochwasserschutz, Denkmalschutz, zu hoher Kosten…) nicht umsetzten. So folgten weitere Überlegungen, Debatten und Workshops zur Gestaltung des Rheinauhafens. Zehn Jahre später, im Jahr 2002, wurde dann der Bebauungsplan für das Gebiet rechtskräftig und es konnte mit dem Umbau begonnen werden. Denkmalgeschütze Objekte wurden kernsaniert, andere wurden abgerissen. Ein solches Großprojekt konnte allerdings nicht alleine von der Stadt finanziert werden, daher entschied man sich für die Kooperation mit privaten Investoren (Public-Private-Partnership). Die rechtlichen Voraussetzungen dafür wurden durch die Gründung der Häfen- und Güterverkehr Köln AG (HGK) geschaffen. Sie bekam die Vermarktungsrechte für das Gebiet war für die Erschließung und eine einheitliche Gestaltung des Rheinauhafens zuständig. Zusätzlich kümmerte sie sich um den Hochwasserschutz und war für den Bau Europas längster Tiefgarage, die sich unter dem gesamten Gebiet erstreckt, verantwortlich. Für die Erledigung von Aufgaben der Grundstückseigentümerin, wie z.B. Bewirtschaftung, Sicherheit und Sauberkeit, ist die eigens dafür gegründete Rheinauhafen Verwaltungsgesellschaft mbH (RVG) verantwortlich. Dies sind alles Dinge, um die sich die Eigentümer der Grundstücke nicht mehr kümmern brauchen, was den Standort noch zusätzlich attraktiv macht.
Eine eigens dafür gegründete Rheinauhafen Verwaltungsgesellschaft mbH (RVG) ist für die Erledigung von Aufgaben der Grundstückseigentümerin, wie z.B. Bewirtschaftung, Sicherheit und Sauberkeit verantwortlich - alles Dinge, um die sich die Eigentümer der Grundstücke nicht mehr kümmern brauchen, was den Standort noch zusätzlich attraktiv macht.
Seit 2012 sind die Umbaumaßnahmen des Rheinauhafens weitestgehend abgeschlossen.

(Suzan Leblebici, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, 2013)

Internet
www.rheinische-industriekultur.com: Rheinauhafen (abgerufen 22.11.2021)
www.rheinauhafen-koeln.de: Das Rheinauhafen-Portal (abgerufen 22.11.2021)
www.rheinauhafen-koeln.de: Der Ursprung des Hafens ist römisch (abgerufen 12.09.2013, Inhalt nicht mehr verfügbar 22.11.2021)



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