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Hofgarten Bonn
Was ihr entdecken könnt
Der Hofgarten, eine große von Bäumen gesäumte Rasenfläche, vor dem heutigen Hauptgebäude der Universität gelegen, hat eine fast 400jährige Geschichte. In dieser Zeit wandelte er sich von einer barocken Gartenanlage zu einem Erholungsort der Bonner Bürger.
Während des Neubaus des Kurfürstlichen Residenzschlosses von 1688 bis 1723 unter Kurfürst und Erzbischof Joseph Clemens von Bayern wurde auch ein neuer Hofgarten geplant.Die Umsetzung wurde allerdings zunächst durch die Stadtmauer an der Südseite der Residenz und die schwierige finanzielle Lage des Kurfürsten verhindert. Sein Nachfolger, Clemens August, führte die Pläne fort und ließ den Garten nach Abbruch der Wallanlagen nach Süden erweitern. Ab 1752 wurde der Hofgarten ein letztes Mal erweitert und erhielt somit seine heutige Ausdehnung.
Kurfürst Maximilian Friedrich Graf von Königsegg-Rothenfels ließ die Zierbeete durch kostengünstigere Rasenflächen ersetzen. Nach dem Brand des Kurfürstlichen Schlosses 1777 konnten Schloss und Garten aus Geldmangel nur notdürftig unterhalten werden. Während der französischen Besatzung war im Schloss ein Lyzeum untergebracht und der Hofgarten wurde als „Nationalgarten“ genutzt.
1818 wurde die Friedrich-Wilhelms-Universität gegründet und zog in die ehemalige Kurfürstliche Residenz ein. Zur Nutzung der Fläche des Hofgartens gab es in der Folgezeit verschiedene Überlegungen, die jedoch verworfen wurden. Auch die Nutzung für Sportveranstaltungen wurde immer wieder unterbunden, um die Beschädigung der Rasenflächen zu vermeiden.
Im Ersten Weltkrieg wurde die Fläche von Soldaten der russischen Armee zur Heuernte genutzt. In der Zeit des Nationalsozialismus fanden hier Aufmärsche der NSDAP und mit ihr verbundener Organisationen statt. Bei einem Bombentreffer wurde am 18.10.1944 das Hauptgebäude der Universität im Schloss zerstört und auch der Baumbestand der Alleen an den Seiten des Hofgartens beschädigt. Während des Krieges und in der Zeit danach wurden zur Ernährung der Bonner Bevölkerung auf der Rasenfläche Kartoffeln angepflanzt.
Von den 1970ern bis in die 1990er Jahre fanden im Hofgarten häufiger Großdemonstrationen statt, da Bonn Bundeshauptstadt war. Dabei kam es immer wieder zu starken Beschädigungen der Grünflächen. Die Universität bemühte sich daher, Großveranstaltungen wie Demonstrationen und Konzerte zu unterbinden. Nach einem Rechtsstreit, der bis vor das Oberlandesgericht Münster getragen wurde, bekam die Universität dieses Recht zugesprochen. Inzwischen war Berlin Bundeshauptstadt, sodass Großdemonstrationen sich weitgehend dorthin verlagerten.
Heute dient der Hofgarten den Bonner*innen als Erholungsfläche mitten in der Stadt.
(Antonia Frinken, LVR-Abteilung Digitales Kulturerbe, 2024)
Kurfürst Maximilian Friedrich Graf von Königsegg-Rothenfels ließ die Zierbeete durch kostengünstigere Rasenflächen ersetzen. Nach dem Brand des Kurfürstlichen Schlosses 1777 konnten Schloss und Garten aus Geldmangel nur notdürftig unterhalten werden. Während der französischen Besatzung war im Schloss ein Lyzeum untergebracht und der Hofgarten wurde als „Nationalgarten“ genutzt.
1818 wurde die Friedrich-Wilhelms-Universität gegründet und zog in die ehemalige Kurfürstliche Residenz ein. Zur Nutzung der Fläche des Hofgartens gab es in der Folgezeit verschiedene Überlegungen, die jedoch verworfen wurden. Auch die Nutzung für Sportveranstaltungen wurde immer wieder unterbunden, um die Beschädigung der Rasenflächen zu vermeiden.
Im Ersten Weltkrieg wurde die Fläche von Soldaten der russischen Armee zur Heuernte genutzt. In der Zeit des Nationalsozialismus fanden hier Aufmärsche der NSDAP und mit ihr verbundener Organisationen statt. Bei einem Bombentreffer wurde am 18.10.1944 das Hauptgebäude der Universität im Schloss zerstört und auch der Baumbestand der Alleen an den Seiten des Hofgartens beschädigt. Während des Krieges und in der Zeit danach wurden zur Ernährung der Bonner Bevölkerung auf der Rasenfläche Kartoffeln angepflanzt.
Von den 1970ern bis in die 1990er Jahre fanden im Hofgarten häufiger Großdemonstrationen statt, da Bonn Bundeshauptstadt war. Dabei kam es immer wieder zu starken Beschädigungen der Grünflächen. Die Universität bemühte sich daher, Großveranstaltungen wie Demonstrationen und Konzerte zu unterbinden. Nach einem Rechtsstreit, der bis vor das Oberlandesgericht Münster getragen wurde, bekam die Universität dieses Recht zugesprochen. Inzwischen war Berlin Bundeshauptstadt, sodass Großdemonstrationen sich weitgehend dorthin verlagerten.
Heute dient der Hofgarten den Bonner*innen als Erholungsfläche mitten in der Stadt.
(Antonia Frinken, LVR-Abteilung Digitales Kulturerbe, 2024)