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Friedhof Melaten
Was ihr entdecken könnt
Der Kölner Friedhof Melaten wurde 1810 westlich vor der Stadt auf dem Gelände eines früheren Leprosenhauses und einer Hinrichtungsstätte eröffnet. Die Voraussetzung für seine Anlegung bildete ein Erlass Napoleons aus dem Jahre 1805.
Der Kölner Friedhof Melaten wurde 1810 westlich vor der Stadt nahe dem Gelände eines früheren Leprosenhauses und einer Hinrichtungsstätte eröffnet. Die Voraussetzung für seine Anlegung bildete ein Erlass Napoleons aus dem Jahre 1805, nach dem aus gesundheitlich-hygienischen Gründen die mittelalterlichen Pfarrfriedhöfe im dicht bebauten Altstadtbereich aufgegeben werden mussten. Der Name der als Ersatz entstandenen Friedhofsanlage geht auf das Leprosenhaus zurück und leitet sich von dem französischen Wort malade (krank) ab.
Das Leprosenhaus hatte eine für derartige Einrichtungen typische Lage außerhalb der Stadt zur Vermeidung der Ansteckungsgefahr, aber doch an einer Verkehrsstraße, damit die Leprosen von den Vorbeireisenden Almosen zu ihrem Unterhalt erlangen konnten. Nachdem eine Untersuchung zu Beginn des 18. Jahrhunderts ergab, dass die Lepra im Kölner Raum nahezu erloschen war, wurde es geschlossen. Von der Einrichtung hat sich an der Nordseite der Aachener Straße die Hospitalkapelle erhalten, ein schlichter, einschiffiger Saal des 14. Jahrhunderts. Um diesen Sakralbau wurde ein rechteckiges Gelände abgesteckt und mit einer regelmäßigen orthogonalen Wegeführung überzogen. Zwei Hauptwege kreuzen sich im rechten Winkel zueinander, die übrigen Friedhofswege verlaufen Parallel zu diesen beiden Achsen in Ost-West- und in Nord-Süd-Richtung.
Der Stadtgärtner Maximilian Friedrich Weyhe (1775-1846) entwarf 1826 einen Bepflanzungsplan. Eine Erweiterung, die das orthogonale System fortführte, wurde 1884 bis 1885 durch den Stadtgärtner und Gartendirektor Anton Strauß (1823-1888) vorgenommen.
An der nord-westlichen Seite des Melaten-Friedhofs liegt der 1899 eingerichtete Friedhof der früheren jüdische Gemeinde Ehrenfeld.
Baudenkmal
Mit den Eintragungen vom 1. Juli 1980 wurden der Friedhof Melaten und die Kapelle unter den laufenden Nummern 254 und 255 in die Kölner Denkmalliste aufgenommen (www.stadt-koeln.de).
(Christoph Kühn, im Auftrag des LVR-Fachbereichs Umwelt, 2012)
Internet
www.rheinische-geschichte.lvr.de: Lepra und Leprosorien in den Rheinlanden (abgerufen 29.02.2016)
www.stadt-koeln.de: Friedhof Melaten (abgerufen 06.04.2020)
www.stadt-koeln.de: Friedhofsplan (PDF-Datei, 313 kB, abgerufen 06.04.2020)
www.stadt-koeln.de: Suche in der Denkmalliste (abgerufen 06.04.2020, Inhalt nicht mehr verfügbar 18.01.2024)
www.stadt-koeln.de: Interaktive Denkmalkarte Köln (abgerufen 18.01.2024)
www.stadt-koeln.de: 200 Jahre Melaten. Festschrift (PDF-Datei, abgerufen 04.05.2020)
denkmalpflege.lvr.de: Friedhöfe unter Denkmalschutz. Erhaltung, Anforderungen, Perspektiven. (PDF-Datei, 9,94 MB, abgerufen 08.05.2020)
Das Leprosenhaus hatte eine für derartige Einrichtungen typische Lage außerhalb der Stadt zur Vermeidung der Ansteckungsgefahr, aber doch an einer Verkehrsstraße, damit die Leprosen von den Vorbeireisenden Almosen zu ihrem Unterhalt erlangen konnten. Nachdem eine Untersuchung zu Beginn des 18. Jahrhunderts ergab, dass die Lepra im Kölner Raum nahezu erloschen war, wurde es geschlossen. Von der Einrichtung hat sich an der Nordseite der Aachener Straße die Hospitalkapelle erhalten, ein schlichter, einschiffiger Saal des 14. Jahrhunderts. Um diesen Sakralbau wurde ein rechteckiges Gelände abgesteckt und mit einer regelmäßigen orthogonalen Wegeführung überzogen. Zwei Hauptwege kreuzen sich im rechten Winkel zueinander, die übrigen Friedhofswege verlaufen Parallel zu diesen beiden Achsen in Ost-West- und in Nord-Süd-Richtung.
Der Stadtgärtner Maximilian Friedrich Weyhe (1775-1846) entwarf 1826 einen Bepflanzungsplan. Eine Erweiterung, die das orthogonale System fortführte, wurde 1884 bis 1885 durch den Stadtgärtner und Gartendirektor Anton Strauß (1823-1888) vorgenommen.
An der nord-westlichen Seite des Melaten-Friedhofs liegt der 1899 eingerichtete Friedhof der früheren jüdische Gemeinde Ehrenfeld.
Baudenkmal
Mit den Eintragungen vom 1. Juli 1980 wurden der Friedhof Melaten und die Kapelle unter den laufenden Nummern 254 und 255 in die Kölner Denkmalliste aufgenommen (www.stadt-koeln.de).
(Christoph Kühn, im Auftrag des LVR-Fachbereichs Umwelt, 2012)
Internet
www.rheinische-geschichte.lvr.de: Lepra und Leprosorien in den Rheinlanden (abgerufen 29.02.2016)
www.stadt-koeln.de: Friedhof Melaten (abgerufen 06.04.2020)
www.stadt-koeln.de: Friedhofsplan (PDF-Datei, 313 kB, abgerufen 06.04.2020)
www.stadt-koeln.de: Suche in der Denkmalliste (abgerufen 06.04.2020, Inhalt nicht mehr verfügbar 18.01.2024)
www.stadt-koeln.de: Interaktive Denkmalkarte Köln (abgerufen 18.01.2024)
www.stadt-koeln.de: 200 Jahre Melaten. Festschrift (PDF-Datei, abgerufen 04.05.2020)
denkmalpflege.lvr.de: Friedhöfe unter Denkmalschutz. Erhaltung, Anforderungen, Perspektiven. (PDF-Datei, 9,94 MB, abgerufen 08.05.2020)