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Römischer Hafen von Bonn
Was ihr entdecken könnt
Der römische Hafen des Legionslagers castra bonnensia lag vor dem Osttor und war ein wichtiger Umschlagplatz für das antike Bonn.
Vor dem Osttor des Legionslagers lag der römische Hafen. Er war ein wichtiger Umschlagplatz für das antike Bonn. Waren, Kommunikation, Militär und zivile Personen bewegten sich über den Rhein als Verkehrsader.
Der Rhein verband als eine der wichtigsten und schnellsten Fernverbindungen den Alpenraum mit der Nordsee. Der Fluss war Transportweg, aber auch Kommunikations- und Kulturschiene. Auf dem Rhein wurden Baumaterial und Rohstoffe transportiert sowie Versorgungsgüter angeliefert. In den Häfen der Militäranlagen und zivilen Siedlungen wurden Waren umgeschlagen und gingen Menschen an oder von Bord. Der Seeweg über den Atlantik, aber auch weitere Flüsse in Gallien, wie Mosel, Rhône und Saône, verbanden den Rhein und die niedergermanische Provinz mit dem Fernhandelsnetz. Die römische Binnenschifffahrt passte sich den Bedürfnissen der Armee und des wachsenden Handels an. Archäologisch ist der Hafen durch Funde von Bleiobjekten, Gewichten, Warenetiketten und Netzsenkern, die beim Fischen zum Einsatz kamen, belegt. Spuren einer regelrechten Hafenbefestigung (Mole) sind bislang nicht nachgewiesen.
Auf dem Rhein wurden Waren vor allem mit Plattbodenschiffen, sogenannten Prahmen, transportiert. Sie konnten mithilfe von hölzernen Kränen be- und entladen werden. Typische Handelsgüter waren Importe aus dem Mittelmeerraum, wie Wein und Olivenöl, aber auch lokales Baumaterial wie Steinblöcke aus dem Siebengebirge oder Brohltal. Die classis Germanica, die in Köln stationierte Rheinflotte, sorgte mit schnellen und wendigen Booten für die Sicherheit der Schifffahrt. Mit ihnen konnte man die Flussgrenze sichern und binnen kurzer Zeit Nachrichten übermitteln.
Die hier eingezeichnete Geometrie ist aufgrund der Erhaltung als Bodendenkmal lediglich eine Annäherung und gibt die ursprünglichen Maße der archäologischen Strukturen nicht exakt wieder.
Rekonstruktion eines Römerkrans an der Römerstraße 114
An der nahegelegenen Römerstraße 114 ist eine Rekonstruktion eines römischen Krans aufgestellt. Diese wurde im Rahmen der 2000-Jahr-Feier Bonns 1989 gestiftet.
Hilfsmittel aus Holz so wie die Kräne, die in römischen Häfen genutzt wurden sind meistens nicht mehr erhalten. Rekonstruktionen können uns trotzdem eindrücklich zeigen, wie die Römer gearbeitet haben. Kräne werden seit der Antike für Montage-, Fertigungs- und Hochbauarbeiten genutzt. Dabei dient der Kran zur vertikalen und horizontalen Verladung von Lasten.
Die römische Bautechnik verließ sich stark auf den Einsatz von Kränen, wobei sie diese von den Griechen übernahmen und weiterentwickelten beziehungsweise anpassten.
Über unterschiedliche Zugsysteme bestanden die Kräne typischerweise aus Hebebaum, Haspel, Seil und einem Flaschenzug mit unterschiedlich vielen Rollen. Das einfachste Modell mit drei Rollen hatte dabei schon ein Übersetzungsverhältnis von 3 zu 1, was bei einem Krafteinsatz von 50 kg eine Hebekraft von 150 kg entspricht.
Solche Kräne kamen unter anderem an Häfen zum Einsatz, um Schiffe zu be- und entladen, wie es auch auf dem Rekonstruktionsbild des Bonner Hafens zu sehen ist. Bei diesem Kran handelt es sich um einen Polyspastos, also ein Modell mit komplexeren Flaschenzügen aus fünf Rollen. Durch die Nutzung eines Tretrads anstelle einer Haspel konnten ungefähr 6000 kg gehoben werden.
(Maryam Jäger, LVR-LandesMuseum Bonn, 2024)
Internet
www.bonn.de: Eintrag des Legionslagers in der Denkmalliste Bonn, B 22, S. 61 (Stand 15.01.2021, PDF-Datei, abgerufen 05.11.2024)
www.wikipedia.de: Römische Krane (abgerufen 11.11.2024)
www.leifiphysik.de: Römerzeit (abgerufen 12.11.2024)
Der Rhein verband als eine der wichtigsten und schnellsten Fernverbindungen den Alpenraum mit der Nordsee. Der Fluss war Transportweg, aber auch Kommunikations- und Kulturschiene. Auf dem Rhein wurden Baumaterial und Rohstoffe transportiert sowie Versorgungsgüter angeliefert. In den Häfen der Militäranlagen und zivilen Siedlungen wurden Waren umgeschlagen und gingen Menschen an oder von Bord. Der Seeweg über den Atlantik, aber auch weitere Flüsse in Gallien, wie Mosel, Rhône und Saône, verbanden den Rhein und die niedergermanische Provinz mit dem Fernhandelsnetz. Die römische Binnenschifffahrt passte sich den Bedürfnissen der Armee und des wachsenden Handels an. Archäologisch ist der Hafen durch Funde von Bleiobjekten, Gewichten, Warenetiketten und Netzsenkern, die beim Fischen zum Einsatz kamen, belegt. Spuren einer regelrechten Hafenbefestigung (Mole) sind bislang nicht nachgewiesen.
Auf dem Rhein wurden Waren vor allem mit Plattbodenschiffen, sogenannten Prahmen, transportiert. Sie konnten mithilfe von hölzernen Kränen be- und entladen werden. Typische Handelsgüter waren Importe aus dem Mittelmeerraum, wie Wein und Olivenöl, aber auch lokales Baumaterial wie Steinblöcke aus dem Siebengebirge oder Brohltal. Die classis Germanica, die in Köln stationierte Rheinflotte, sorgte mit schnellen und wendigen Booten für die Sicherheit der Schifffahrt. Mit ihnen konnte man die Flussgrenze sichern und binnen kurzer Zeit Nachrichten übermitteln.
Die hier eingezeichnete Geometrie ist aufgrund der Erhaltung als Bodendenkmal lediglich eine Annäherung und gibt die ursprünglichen Maße der archäologischen Strukturen nicht exakt wieder.
Rekonstruktion eines Römerkrans an der Römerstraße 114
An der nahegelegenen Römerstraße 114 ist eine Rekonstruktion eines römischen Krans aufgestellt. Diese wurde im Rahmen der 2000-Jahr-Feier Bonns 1989 gestiftet.
Hilfsmittel aus Holz so wie die Kräne, die in römischen Häfen genutzt wurden sind meistens nicht mehr erhalten. Rekonstruktionen können uns trotzdem eindrücklich zeigen, wie die Römer gearbeitet haben. Kräne werden seit der Antike für Montage-, Fertigungs- und Hochbauarbeiten genutzt. Dabei dient der Kran zur vertikalen und horizontalen Verladung von Lasten.
Die römische Bautechnik verließ sich stark auf den Einsatz von Kränen, wobei sie diese von den Griechen übernahmen und weiterentwickelten beziehungsweise anpassten.
Über unterschiedliche Zugsysteme bestanden die Kräne typischerweise aus Hebebaum, Haspel, Seil und einem Flaschenzug mit unterschiedlich vielen Rollen. Das einfachste Modell mit drei Rollen hatte dabei schon ein Übersetzungsverhältnis von 3 zu 1, was bei einem Krafteinsatz von 50 kg eine Hebekraft von 150 kg entspricht.
Solche Kräne kamen unter anderem an Häfen zum Einsatz, um Schiffe zu be- und entladen, wie es auch auf dem Rekonstruktionsbild des Bonner Hafens zu sehen ist. Bei diesem Kran handelt es sich um einen Polyspastos, also ein Modell mit komplexeren Flaschenzügen aus fünf Rollen. Durch die Nutzung eines Tretrads anstelle einer Haspel konnten ungefähr 6000 kg gehoben werden.
(Maryam Jäger, LVR-LandesMuseum Bonn, 2024)
Internet
www.bonn.de: Eintrag des Legionslagers in der Denkmalliste Bonn, B 22, S. 61 (Stand 15.01.2021, PDF-Datei, abgerufen 05.11.2024)
www.wikipedia.de: Römische Krane (abgerufen 11.11.2024)
www.leifiphysik.de: Römerzeit (abgerufen 12.11.2024)