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Südtor des Bonner Legionslagers castra bonnensia


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Das Südtor (Porta principalis dextra) war eines von vier großen Toren des Bonner Legionslagers castra bonnensia. Sein Standort wird heute von der Kopie eines römischen Grabsteins markiert.

Unterhalb der heutigen Römerstraße verlief in römischer Zeit eine der beiden Hauptstraßen des Legionslagers, die via principalis. Sie führte hier durch das Südtor und weiter zum Sitz der Militärverwaltung und religiösen Zentrum des Lagers: dem Stabsgebäude (principia). Im Lager befanden sich entlang der Straße auch das Wohnhaus des Kommandanten (praetorium) und die Häuser der Stabsoffiziere.

Das Südtor (Porta principalis dextra) war eines von vier großen Toren des Legionslagers. Zum Zeitpunkt der Ausgrabungen war es schon stark durch die dort verlaufende Straßenkanalisation gestört. Dennoch lässt sich das Tor mit zwei Tortürmen rekonstruieren, die durch eine Torbrücke miteinander verbunden waren. Ein festes Mittelstück erzeugte eine zweiflügelige Durchfahrt.
Das Legionslager war durch eine hohe Mauer mit vorgelagertem Wall und Graben gesichert. Im Süden schloss sich die Lagervorstadt an. Dort lebten die Familien der Soldaten und befanden sich zahlreiche Handwerksbetriebe, die für das Militär arbeiteten.

Ganz in der Nähe, an der Römerstraße 22 ist die Kopie eines 1748 wiederentdeckten Grabsteins aus dem 1. Jahrhundert, um 40/50 n. Chr., aufgestellt (Original im LVR-LandesMuseum Bonn). Sie markiert den Standort des Südtores.
Dieser Grabstein ehrt den Soldaten Pintaius, aus einer in Bonn stationierten Hilfstruppe, die aus Nordspanien an den Rhein verlegt worden war. Er war deren Feldzeichenträger (Signifer). Im Heer kam diesen eine herausragende Bedeutung zu, denn das Feldzeichen (signum) diente den Soldaten im Gefecht - zusammen mit akustischen Signalen durch Blasinstrumente - zur Orientierung. Pintaius' Helm bedeckt der Schädel eines Bärenfells, dessen Vorderpfoten über der Brust gekreuzt sind, sein Rangabzeichen. Es besteht aus einer Lanze mit einem Lanzenschuh, der in den Boden gerammt und mit Hilfe des spornartigen Griffs wieder herausgezogen werden konnte. Darüber sind eine Zierquaste, ein Knauf, eine halbmondförmige Scheibe, ein Adler über einem Blitzbündel und eine runde Zierscheibe, ein Querholz für die Angabe des Truppenteils und als Abschluss ein Kranz zu sehen.
Pintaius Pedilici / f(ilius) Astur Trans/montanus cate(l)lo /
Intercatia signifer / c(o)ho(rtis) V Asturum // anno(rum) XXX stip(endiorum) VI(I). /
h(eres) ex t(estamento) f(aciendum) c(uravit). / ave.


„Pintaius, Sohn des Pedilicus, aus dem Kastell Intercatia in Asturien, hinter dem Berg,
Feldzeichenträger der Cohors V Asturum, 30 Jahre alt, 7 Jahre im Dienst.
Sein Erbe hat hiermit das Testament erfüllt. Grüße.“

Die hier eingezeichnete Geometrie ist aufgrund der Erhaltung als Bodendenkmal lediglich eine Annäherung und gibt die ursprünglichen Maße der archäologischen Strukturen nicht exakt wieder.

(Maryam Jäger, LVR-LandesMuseum Bonn, 2024)

Internet
www.lwl.org: Westfälische Landesgeschichte (abgerufen 12.11.2024)
www.arachne.dainst: Grabstein des Pintaius (abgerufen 12.11.2024)
www.wikipedia.de: Legionslager Bonn (abgerufen 12.11.2024)
www.bonn.de: Eintrag des Legionslagers in der Denkmalliste Bonn, B22, S. 61 (Stand 15.01.2021, PDF-Datei, abgerufen 05.11.2024)


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