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Bahnhof Immekeppel in Overath
Was ihr entdecken könnt
Zweigeschossiges, weitgehend verschiefertes Gebäude zwischen Straße und ehemaliger Bahntrasse; zahlreiche Details in Fachwerkbauweise. Von 1892 bis 1912 Endstation der Sülztalbahn, stillgelegt 1960.
Parallel zur Sülztalstraße wurde ab 1890 die sogenannte Sülztalbahn, eine 45 Kilometer lange Eisenbahnstrecke von Köln-Mülheim über Bergisch Gladbach, Bensberg, Rösrath und Hoffnungsthal nach Immekeppel sowie später weiter nach Lindlar, gebaut. Die beiden interessierten Unternehmen, das Eisenwerk Reusch in Hoffnungsthal und die Gesellschaft des Altenbergs, übernahmen jeweils einen erheblichen Anteil der Kosten.
Der Bahnhof für Immekeppel wurde bezeichnenderweise nicht möglichst nahe am Ortskern, sondern unmittelbar gegenüber der Immekeppeler Hütte errichtet. Dies ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass man seitens der Gemeinden und des Landkreises das Pendeln der Arbeiter in die industriellen Zentren, etwa nach Köln-Kalk und Köln-Mülheim, unterbinden wollte. Stattdessen sollte die lokale Wirtschaft gefördert werden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Bahnbetrieb schrittweise reduziert und schließlich im Jahr 1960 erst der Personen- sowie kurz darauf im Jahr 1966 der Güterverkehr vollständig eingestellt. Das Empfangsgebäude und das unmittelbar zugehörige Gelände erwarb ein Spediteur. Das bis in zahlreiche Details original erhaltene Stationsgebäude steht heute unter Denkmalschutz, auffälligste Veränderung ist ein umlaufender Balkon an Giebel- und Bahnseite.
Von den einstigen Empfangsgebäuden der Sülztalbahn in Hoffnungsthal, Untereschbach und Immekeppel blieb nur dieses erhalten. Die beiden übrigen waren ähnlich, jedoch nicht identisch gestaltet: Sie bildeten malerisch-vielansichtige, asymmetrische Baukörper mit verschieferten, holzverschalten Bauteilen. Als zweigeschossige Baukörper enthielten sie im Erdgeschoß Kassenhalle und Warteräume, eine Gaststätte („Restauration“) sowie die Diensträume der Bahnangestellten. Im Ober- und Dachgeschoß lagen die Dienstwohnung des Stationsvorstehers sowie Übernachtungszimmer für das Zugpersonal.
Seitlich an das Empfangsgebäude schließt sich das deutlich schlichtere Lager- und Abfertigungsgebäude für den Gütertransport an. Der Bahnversand spielte einst eine wichtige Rolle für den Einzelhandel sowie für Privatleute. Nicht selten wurden besondere Warensendungen und temporäre Massengüter wie Einkellerkartoffeln direkt ab Bahnhof verkauft. Ein weiteres, unablässiges, aus hygienischen Gründen freistehendes Nebengebäude ist die Toilettenanlage, die sich in Immekeppel als eingeschossiger Holzfachwerkbau westlich des Empfangsgebäudes befindet.
(Alexander Kierdorf, BGV Rhein-Berg e.V., 2024)
Der Bahnhof für Immekeppel wurde bezeichnenderweise nicht möglichst nahe am Ortskern, sondern unmittelbar gegenüber der Immekeppeler Hütte errichtet. Dies ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass man seitens der Gemeinden und des Landkreises das Pendeln der Arbeiter in die industriellen Zentren, etwa nach Köln-Kalk und Köln-Mülheim, unterbinden wollte. Stattdessen sollte die lokale Wirtschaft gefördert werden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Bahnbetrieb schrittweise reduziert und schließlich im Jahr 1960 erst der Personen- sowie kurz darauf im Jahr 1966 der Güterverkehr vollständig eingestellt. Das Empfangsgebäude und das unmittelbar zugehörige Gelände erwarb ein Spediteur. Das bis in zahlreiche Details original erhaltene Stationsgebäude steht heute unter Denkmalschutz, auffälligste Veränderung ist ein umlaufender Balkon an Giebel- und Bahnseite.
Von den einstigen Empfangsgebäuden der Sülztalbahn in Hoffnungsthal, Untereschbach und Immekeppel blieb nur dieses erhalten. Die beiden übrigen waren ähnlich, jedoch nicht identisch gestaltet: Sie bildeten malerisch-vielansichtige, asymmetrische Baukörper mit verschieferten, holzverschalten Bauteilen. Als zweigeschossige Baukörper enthielten sie im Erdgeschoß Kassenhalle und Warteräume, eine Gaststätte („Restauration“) sowie die Diensträume der Bahnangestellten. Im Ober- und Dachgeschoß lagen die Dienstwohnung des Stationsvorstehers sowie Übernachtungszimmer für das Zugpersonal.
Seitlich an das Empfangsgebäude schließt sich das deutlich schlichtere Lager- und Abfertigungsgebäude für den Gütertransport an. Der Bahnversand spielte einst eine wichtige Rolle für den Einzelhandel sowie für Privatleute. Nicht selten wurden besondere Warensendungen und temporäre Massengüter wie Einkellerkartoffeln direkt ab Bahnhof verkauft. Ein weiteres, unablässiges, aus hygienischen Gründen freistehendes Nebengebäude ist die Toilettenanlage, die sich in Immekeppel als eingeschossiger Holzfachwerkbau westlich des Empfangsgebäudes befindet.
(Alexander Kierdorf, BGV Rhein-Berg e.V., 2024)