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Keupstraße in Mülheim


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Was ihr entdecken könnt

Ihren Namen erhielt die Keupstraße, früher Wolfstraße, 1914 nach Sibylla Petronella Keup, die 1870 das katholische Dreikönigen-Hospital stiftete. Im 20. Jahrhundert war es ein lebendiges Geschäfts- und Industrieviertel, heute ist es zudem ein wichtiger sozialer Knotenpunkt für Migrant*innen.

Ihren Namen erhielt die Keupstraße, früher Wolfstraße, 1914 nach Sibylla Petronella Keup, die 1870 das katholische Dreikönigen-Hospital stiftete. Hierbei handelt es sich um das älteste Krankenhaus Mülheims, das mehrfach erweitert wurde. Nach vierjährigem Leerstand wurde es in den 1970er Jahren bis auf einige Nebengebäude abgerissen. Seit 1984 befindet sich an dieser Stelle das Norbert-Burger-Seniorenzentrum, genauer gesagt am südlichen Anfang der Keupstraße 2.
Ein besonderes Wahrzeichen der Keupstraße und ihrer Einmündung in die Genovevastraße ist die von 1877 bis 1912 von Emil Guilleaume (1846-1913), dem Mitbegründer des Carlswerks (die spätere Drahtseilfabrik Felten & Guilleaume), bewohnte Villa mit Türmchen.

Wesentlich bekannter und belebter ist der Abschnitt der Keupstraße ab der Ecke Schanzenstraße. Geschäfte und Restaurants türkischer und kurdischer Migrant*innengemeinschaft prägen heute das Bild dieser Straße. Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Keupstraße ein lebendiges Geschäfts- und Industrieviertel. Hier lebten und arbeiteten die Menschen der Mülheimer Fabriken, darunter Felten & Guilleaume, von deren Werkssiedlung am Ende der Keupstraße noch ein großer Wohnblock erhalten ist.
In den 1960er und 1970er Jahren verkümmerte das Viertel mit dem Ende der Produktion zunehmend. Vor allem Migrantenfamilien bezogen Wohnungen, bewirtschafteten frei werdende Geschäftsräume und bauten sich hier ein Stück Heimat auf. Bis heute ist die Keupstraße ein wichtiger sozialer Knotenpunkt für die Gemeinschaft der Migrant*innen. Ein dunkles Kapitel in der Geschichte der Keupstraße wurde durch den Nagelbombenanschlag des rechtsterroristischen Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) am 9. September 2004 geschrieben.

Einen ausführlichen Überblick über die Geschichte der Keupstraße geben die Broschüren „Die Keupstrasse. Geschichte und Geschichten“ und „Mülheimer Straßengeschichte(n)“, die von der Geschichtswerkstatt Köln-Mülheim herausgegeben wurden, erstere in Zusammenarbeit mit der Interessengemeinschaft Mülheim.

Baudenkmal
Zahlreiche Wohnhäuser, wie zum Beispiel die Villa an der Ecke Keupstrasse/Genovevastraße 94 (Nr. 5042, Eintragung vom 19. Mai 1989) sind eingetragene Baudenkmäler der Stadt Köln.

(LVR-Abteilung Digitales Kulturerbe, 2024)

Internet
geschichtswerkstatt-muelheim.de: Geschichtswerkstatt Mülheim (abgerufen 16.06.2024)
geschichtswerkstatt-muelheim.de: Broschüre „Mülheimer Straßengeschichte(n)“ (Google-Drive-Datei, abgerufen 17.09.2024)
stadt-koeln.de: Interaktive Denkmalkarte Köln (abgerufen 17.09.2024)
deutschlandfunk.de: NSU Anschlag Köln Keupstrasse (abgerufen 18.10.2024)



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