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Bronzeplastik "Auffliegende Kraniche" in Hilden
Was ihr entdecken könnt
Die rund 3,50 Meter hohe Plastik von Erich Fritz Reuter (1911-1997) steht am Südufer des Weihers bei der Grünanlage "Holterhöfchen". Sie zeigt fünf leicht abstrahierte Kraniche in einer dynamischen Bewegung des Aufflugs.
Die rund 3,50 Meter hohe Plastik steht am Südufer des Weihers bei der Grünanlage „Holterhöfchen“. Sie zeigt fünf leicht abstrahierte Kraniche in einer dynamischen Bewegung des Aufflugs.
Die kraftvollen Schwingen der Tiere berühren sich an den Enden und verbinden so die Körper zu einem geschwungenen Bogen von fast sechs Metern Länge. Beeindruckend ist die Ausgewogenheit der statisch anspruchsvollen Konstruktion. Je nach Blickwinkel formen die Bewegungen des Flügelschlags die Linie zu einem rhythmischen Wellenmuster. Schnäbel, Hälse und Beine bilden fortgesetzte Linien, die wie Richtungspfeile nach oben weisen.
Trotz seiner Beschädigung (der Hals des ersten Kranichs ist abgebrochen) betört das Werk auch heute noch durch seinen Ausdruck von Freiheit und Leichtigkeit, von unbelastetem Aufbruch. Das grüne Umfeld, der Weiher und die alte Ringwallanlage bringen die Wirkung der patinierten Bronzefigur noch stärker hervor.
Erich Fritz Reuter reflektiert mit seinem Werk auch die Aufbruchstimmung der Zeit des sogenannten Wirtschaftwunders. Ein weiteres Exemplar der Plastik steht in Berlin-Tempelhof in der Gontermannstraße. In Hilden stetzte sich Hans Peter Feddersen 1964 ebenfalls mit dem Kranich als Motiv auseinander.
Erich Fritz Reuter (1911 bis 1997) gehörte zu den bedeutendsten Bildhauern der deutschen Nachkriegszeit. Sein Werk umfasst Reliefs, Mosaike, Porträtbüsten bis hin zu Skulpturen und Plastiken.
Stilistisch blieb Reuter in seinen Plastiken zunächst lange dem Gegenständlich-Figürlichen verhaftet, wobei Einflüsse des Expressionismus bemerkbar sind. Zu seinen Vorbildern zählten Ernst Barlach und Wilhelm Lehmbruck. Später gewinnt die Abstraktion eine immer größere Bedeutung in seinem Arbeiten. eine Skulpturen werden bestimmt von einem elementaren Raumbewusstsein und dem Prinzip der Ausgewogenheit.
Erich Fritz Reuter gewann zahlreiche Wettbewerbe und erhielt renommierte Auszeichnungen. Bei einem Wettbewerb für das Modell eines Denkmals für die Opfer der Luftbrücke erhielt er 1949 den ersten Preis, allerdings wurde der Entwurf nicht umgesetzt. Große Erfolge erzielte seine Arbeit auch international. Seine Bronzeplastik „Denkmal für den unbekannten politischen Gefangenen“ wurde in der Tate Gallery (London) ausgestellt, das Bronzerelief „Gegensätzliche Strukturen“ bei der Weltausstellung in Montreal gezeigt. Zahlreiche seiner Werke sind heute im öffentlichen Raum zu sehen.
(Barbara A. Lenartowicz-Senguel und Rainer Hotz, 2024)
Die kraftvollen Schwingen der Tiere berühren sich an den Enden und verbinden so die Körper zu einem geschwungenen Bogen von fast sechs Metern Länge. Beeindruckend ist die Ausgewogenheit der statisch anspruchsvollen Konstruktion. Je nach Blickwinkel formen die Bewegungen des Flügelschlags die Linie zu einem rhythmischen Wellenmuster. Schnäbel, Hälse und Beine bilden fortgesetzte Linien, die wie Richtungspfeile nach oben weisen.
Trotz seiner Beschädigung (der Hals des ersten Kranichs ist abgebrochen) betört das Werk auch heute noch durch seinen Ausdruck von Freiheit und Leichtigkeit, von unbelastetem Aufbruch. Das grüne Umfeld, der Weiher und die alte Ringwallanlage bringen die Wirkung der patinierten Bronzefigur noch stärker hervor.
Erich Fritz Reuter reflektiert mit seinem Werk auch die Aufbruchstimmung der Zeit des sogenannten Wirtschaftwunders. Ein weiteres Exemplar der Plastik steht in Berlin-Tempelhof in der Gontermannstraße. In Hilden stetzte sich Hans Peter Feddersen 1964 ebenfalls mit dem Kranich als Motiv auseinander.
Erich Fritz Reuter (1911 bis 1997) gehörte zu den bedeutendsten Bildhauern der deutschen Nachkriegszeit. Sein Werk umfasst Reliefs, Mosaike, Porträtbüsten bis hin zu Skulpturen und Plastiken.
Stilistisch blieb Reuter in seinen Plastiken zunächst lange dem Gegenständlich-Figürlichen verhaftet, wobei Einflüsse des Expressionismus bemerkbar sind. Zu seinen Vorbildern zählten Ernst Barlach und Wilhelm Lehmbruck. Später gewinnt die Abstraktion eine immer größere Bedeutung in seinem Arbeiten. eine Skulpturen werden bestimmt von einem elementaren Raumbewusstsein und dem Prinzip der Ausgewogenheit.
Erich Fritz Reuter gewann zahlreiche Wettbewerbe und erhielt renommierte Auszeichnungen. Bei einem Wettbewerb für das Modell eines Denkmals für die Opfer der Luftbrücke erhielt er 1949 den ersten Preis, allerdings wurde der Entwurf nicht umgesetzt. Große Erfolge erzielte seine Arbeit auch international. Seine Bronzeplastik „Denkmal für den unbekannten politischen Gefangenen“ wurde in der Tate Gallery (London) ausgestellt, das Bronzerelief „Gegensätzliche Strukturen“ bei der Weltausstellung in Montreal gezeigt. Zahlreiche seiner Werke sind heute im öffentlichen Raum zu sehen.
(Barbara A. Lenartowicz-Senguel und Rainer Hotz, 2024)