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Bronzeplastik "Unser kleiner Planet" in Hilden
Was ihr entdecken könnt
Die Bronzeplastik "Unser kleiner Planet" vor dem 1990 eröffneten neuen Rathaus wurde 1991 als Brunnenfigur aufgestellt. Es ist ein von gewaltigen Kräften heimgesuchter Planet, den uns Bernd Altenstein hier vor Augen führt.
Die Bronzeplastik vor dem Rathaus wurde 1991 als Brunnenfigur aufgestellt. Bernd Altenstein führt den Betrachtenden hier einen von gewaltigen Kräften heimgesuchten Planet vor Augen. Verwerfungen, Grabenbrüche und Kontinentaldrift formen seine Oberfläche. Kugelförmige Objekte hinterlassen Vertiefungen wie Einschläge von Meteoriten.
Dazu erzeugt der Planet ständig neues Leben: menschliche Figuren in verschiedenen Größen brechen aus ihm hervor. Wir sehen ein Liebespaar, ein tanzendes Paar und einen Mann, der Stücke in sich hineinschlingt. Vereinzelt oder in kompakten Gruppen drängen Menschen über die Erdoberfläche ohne erkennbares Ziel, scheinbar nur von ihrem Instinkt geleitet. In ihren Gesichtsausdrücken spiegeln sich die verschiedensten Erfahrungen menschlichen Daseins: Angst, Hoffnung, Geborgenheit, Leid, Flucht und Erschöpfung.
Die detailreiche Komposition ermöglicht aus unterschiedlichen Blickwinkeln immer wieder neue Assoziationen. Sie reflektiert die zeitgemäßen Ängste vor Überbevölkerung und Umweltzerstörung. Allerdings wirken die Kräfte aus Zerstörung und Wiedergeburt auch ohne den Einfluss des Menschen und es stellt sich die Frage, ob ein Leben in einer so volatilen Welt nicht von Anfang an unsicher und gefährdet ist. Eine Tatsache, die wir zu gerne verdrängen. Die eingravierten Meridiane, die nur noch auf Bruchstücken der Oberfläche sichtbar sind, symbolisieren das vergebliche Bemühen der Menschen nach Ordnung und Kontrolle.
Der Künstler Bernd Altenstein wurde 1943 in Schlossberg/Ostpreußen geboren. Er lebt in Bremen und lehrt an der Hochschule der Künste den Studiengang Plastik. Von 1964 bis 1969 studierte Altenstein an der Kunstakademie Stuttgart in der Klasse von Professor Rudolf Dauert, danach arbeitete er als freier Bildhauer. 1975 kam die Berufung an die Hochschule für Künste in Bremen.
Seine Bildhauerei ist in ihrem Kern figürlich und dabei von einer eigenwilligen Formensprache. Die expressiven Menschenfiguren sind oft als Torsi oder nur als Körperfragment dargestellt. Ihre organische Form steht häufig in Kombination mit geometrischen Gebilden, gegen die sie regelrecht ankämpfen. Flächen und Blöcke, oder wie hier eine Kugel, sind gleichermaßen Hindernis und Begrenzung, aber auch eine mögliche Kraftquelle.
Altenstein thematisiert in seinen Arbeiten gegensätzliche Aspekte menschlicher Existenz wie Hoffnung und Furcht, Erstarrung und Aufbruch, Zwänge und Befreiung.
(Barbara A. Lenartowicz-Senguel und Rainer Hotz, 2024)
Dazu erzeugt der Planet ständig neues Leben: menschliche Figuren in verschiedenen Größen brechen aus ihm hervor. Wir sehen ein Liebespaar, ein tanzendes Paar und einen Mann, der Stücke in sich hineinschlingt. Vereinzelt oder in kompakten Gruppen drängen Menschen über die Erdoberfläche ohne erkennbares Ziel, scheinbar nur von ihrem Instinkt geleitet. In ihren Gesichtsausdrücken spiegeln sich die verschiedensten Erfahrungen menschlichen Daseins: Angst, Hoffnung, Geborgenheit, Leid, Flucht und Erschöpfung.
Die detailreiche Komposition ermöglicht aus unterschiedlichen Blickwinkeln immer wieder neue Assoziationen. Sie reflektiert die zeitgemäßen Ängste vor Überbevölkerung und Umweltzerstörung. Allerdings wirken die Kräfte aus Zerstörung und Wiedergeburt auch ohne den Einfluss des Menschen und es stellt sich die Frage, ob ein Leben in einer so volatilen Welt nicht von Anfang an unsicher und gefährdet ist. Eine Tatsache, die wir zu gerne verdrängen. Die eingravierten Meridiane, die nur noch auf Bruchstücken der Oberfläche sichtbar sind, symbolisieren das vergebliche Bemühen der Menschen nach Ordnung und Kontrolle.
Der Künstler Bernd Altenstein wurde 1943 in Schlossberg/Ostpreußen geboren. Er lebt in Bremen und lehrt an der Hochschule der Künste den Studiengang Plastik. Von 1964 bis 1969 studierte Altenstein an der Kunstakademie Stuttgart in der Klasse von Professor Rudolf Dauert, danach arbeitete er als freier Bildhauer. 1975 kam die Berufung an die Hochschule für Künste in Bremen.
Seine Bildhauerei ist in ihrem Kern figürlich und dabei von einer eigenwilligen Formensprache. Die expressiven Menschenfiguren sind oft als Torsi oder nur als Körperfragment dargestellt. Ihre organische Form steht häufig in Kombination mit geometrischen Gebilden, gegen die sie regelrecht ankämpfen. Flächen und Blöcke, oder wie hier eine Kugel, sind gleichermaßen Hindernis und Begrenzung, aber auch eine mögliche Kraftquelle.
Altenstein thematisiert in seinen Arbeiten gegensätzliche Aspekte menschlicher Existenz wie Hoffnung und Furcht, Erstarrung und Aufbruch, Zwänge und Befreiung.
(Barbara A. Lenartowicz-Senguel und Rainer Hotz, 2024)