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Bronzefigur "Zwirnmeisterin" in Hilden
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Die 1939 errichtete Bronzefigur "Zwirnmeisterin" in Hilden erinnert an Berta Bruchhausen, die letzte Handzwirnmeisterin in Hilden.
Die 1939 errichtete Bronzefigur „Zwirnmeisterin“ in Hilden erinnert an Berta Bruchhausen, die letzte Handzwirnmeisterin in Hilden.
Berta Bruchhausen trat mit 19 Jahren in den Dienst der großen Hildener Textilfirma Kampf & Spindler. Wie viele junge Frauen ihrer Generation begann sie als ungelernte Arbeiterin in der Zwirnerei. Mit handwerklichem Geschick und Zuverlässigkeit brachte sie es zur Meisterin und blieb im Unternehmen, bis sie 1945 in Ruhestand ging. Berta Bruchhausen wurde 85 Jahre alt. Sie starb 1965 als letzte Handzwirnmeisterin in Hilden.
Als Firmendirektor Paul Spindler (1872-1949) im Jahr 1939 sein eigenes 50-jähriges Arbeitsjubiläum feierte, wollte er zu diesem Anlass auch seinen Dank für die Loyalität seiner Belegschaft zum Ausdruck bringen. Er gab bei dem Düsseldorfer Bildhauer Emil Jungblut (1888-1955, auch Jungbluth) eine Bronzeplastik in Auftrag als „Denkmal der Arbeits- und Betriebstreue“ (Paul Spindler).
Emil Jungblut lernte an der Kunstgewerbeschule Düsseldorf und wurde später Meisterschüler an der Kunstakademie Düsseldorf. Seine Ateliers befanden sich in Stockum und Oberkassel. Thematischer Schwerpunkt seines Werks war die Porträtplastik. Er modellierte aber auch Tänzerinnen, Tierfiguren und Masken. Mehrere Jahre war er Mitglied des Vorstands des Künstlervereins Malkasten.
Vorbild des Denkmals wurde die Zwirnmeisterin Berta Bruchhausen. Emil Jungblut achtete beim Entwurf der Figur auf größte Detailtreue, von Bertas Gesichtszügen bis zu den Einzelheiten ihrer Arbeitskleidung. Ihre Haltung ist aufrecht und sie betrachtet die Haspel in ihrer Hand mit konzentriertem Blick. Auch die vom langen Stehen geschwollenen Knöchel in den derben Arbeitsschuhen sind festgehalten.
Die Figur bekam einen Ehrenplatz in fünf Metern Höhe an der zur Hofstraße gelegenen Außenfassade des Textilwerks. Nach dem Abriss der Fabrikgebäude der Paul-Spindler-Werke wurde die Figur eingelagert. Heute steht sie am Ufer der Itter, gegenüber dem Wohnpark Mühlenstraße.
(Barbara A. Lenartowicz-Senguel und Rainer Hotz, im Auftrag des Kulturamts der Stadt Hilden, 2024)
Internet
geoportal.hilden.de: Geoportal Hilden, Kunst im öffentlichen Raum, dort: „Emil Jungblut, Die Zwirnmeisterin (Bronze, 1939)“ (PDF-Dokument, 157 kB, abgerufen 02. 07.2024)
de.wikipedia.org: Kampf & Spindler (abgerufen 02. 07.2024)
de.wikipedia.org: Liste der Denkmäler in Hilden (abgerufen 02. 07.2024)
Berta Bruchhausen trat mit 19 Jahren in den Dienst der großen Hildener Textilfirma Kampf & Spindler. Wie viele junge Frauen ihrer Generation begann sie als ungelernte Arbeiterin in der Zwirnerei. Mit handwerklichem Geschick und Zuverlässigkeit brachte sie es zur Meisterin und blieb im Unternehmen, bis sie 1945 in Ruhestand ging. Berta Bruchhausen wurde 85 Jahre alt. Sie starb 1965 als letzte Handzwirnmeisterin in Hilden.
Als Firmendirektor Paul Spindler (1872-1949) im Jahr 1939 sein eigenes 50-jähriges Arbeitsjubiläum feierte, wollte er zu diesem Anlass auch seinen Dank für die Loyalität seiner Belegschaft zum Ausdruck bringen. Er gab bei dem Düsseldorfer Bildhauer Emil Jungblut (1888-1955, auch Jungbluth) eine Bronzeplastik in Auftrag als „Denkmal der Arbeits- und Betriebstreue“ (Paul Spindler).
Emil Jungblut lernte an der Kunstgewerbeschule Düsseldorf und wurde später Meisterschüler an der Kunstakademie Düsseldorf. Seine Ateliers befanden sich in Stockum und Oberkassel. Thematischer Schwerpunkt seines Werks war die Porträtplastik. Er modellierte aber auch Tänzerinnen, Tierfiguren und Masken. Mehrere Jahre war er Mitglied des Vorstands des Künstlervereins Malkasten.
Vorbild des Denkmals wurde die Zwirnmeisterin Berta Bruchhausen. Emil Jungblut achtete beim Entwurf der Figur auf größte Detailtreue, von Bertas Gesichtszügen bis zu den Einzelheiten ihrer Arbeitskleidung. Ihre Haltung ist aufrecht und sie betrachtet die Haspel in ihrer Hand mit konzentriertem Blick. Auch die vom langen Stehen geschwollenen Knöchel in den derben Arbeitsschuhen sind festgehalten.
Die Figur bekam einen Ehrenplatz in fünf Metern Höhe an der zur Hofstraße gelegenen Außenfassade des Textilwerks. Nach dem Abriss der Fabrikgebäude der Paul-Spindler-Werke wurde die Figur eingelagert. Heute steht sie am Ufer der Itter, gegenüber dem Wohnpark Mühlenstraße.
(Barbara A. Lenartowicz-Senguel und Rainer Hotz, im Auftrag des Kulturamts der Stadt Hilden, 2024)
Internet
geoportal.hilden.de: Geoportal Hilden, Kunst im öffentlichen Raum, dort: „Emil Jungblut, Die Zwirnmeisterin (Bronze, 1939)“ (PDF-Dokument, 157 kB, abgerufen 02. 07.2024)
de.wikipedia.org: Kampf & Spindler (abgerufen 02. 07.2024)
de.wikipedia.org: Liste der Denkmäler in Hilden (abgerufen 02. 07.2024)