spot

Verwaltungsgebäude der Textilfabrik Firma Kampf & Spindler


Lege direkt los

Teile den Spot, drucke die wichtigsten Informationen aus oder lege direkt los indem du den Spot ganz einfach auf Google Maps  findest.


Was ihr entdecken könnt

Die 1832 in Elberfeld gegründete Firma Kampf & Spindler (ab 1950 Paul-Spindler-Werke KG) entwickelte sich in Hilden von einer Vertriebsorganisation für Heimweberarbeiten bis 1970 zu einem komplexen Industrieunternehmen für Textilerzeugnisse.

Die Firma Kampf & Spindler wurde 1832 im heutigen Wuppertal-Elberfeld gegründet und entwickelte sich zu einem komplexen Industrieunternehmen für Textilerzeugnisse mit vier Produktionsstandorten: Elberfeld, Hilden, Baumberg und Nastätten.

Da die Kapazitäten im Werk Hilden nicht mehr ausreichten, wurde 1910 an der Klotzstraße neben der mechanischen Weberei ein neues Kontor- und Verwaltungsgebäude gebaut. Architekt war Walter Furthmann, der bereits das Hildener Rathaus geplant hatte. Er entwarf ein palaisartiges Gebäude im neobarocken Stil mit symmetrischem Grundriss, stark vorgezogenen Seitenflügeln, Mansarddach und einem kleinen Türmchen.

Kampf & Spindler hatten mit 122 Betriebsjahren vor Ort prägenden Einfluss. Die imposante Weberei und das repräsentative Verwaltungsgebäude waren nicht zu übersehen. Weitere Produktionsstätten wie Kunstseidenspinnerei, Bleicherei und Stoffdruckerei befanden sich an der Walder Straße und der Hochdahler Straße.
Auf Arbeiterwohlfahrt wurde bei Kampf & Spindler großen Wert gelegt. Die Firma hielt ihre Sanitär- und Freizeiteinrichtungen auf neuestem Stand und richtete Unterstützungs- und Pensionskassen ein. Bereits im 19. Jahrhundert entstanden erste Werkswohnungen für Arbeiter*innen. Mitte der 1930er Jahre beschäftigte das inzwischen in dritter Familiengeneration von Direktor Paul Spindler (1872 bis 1949) geführte Unternehmen 2.500 Mitarbeitende. 1957 besaß die Firma in Hilden 80 Häuser mit 247 Werkswohnungen.

Nach Paul Spindlers Tod leitete Gert Paul Spindler (1914 bis 1997) den Betrieb. Ihm gelang es, den Erfolg des Unternehmens bis 1966 aufrechtzuerhalten. Mit dem Strukturwandel der darauffolgenden Jahre geriet auch die inzwischen „Paul-Spindler-Werke“ genannte Firma in Schwierigkeiten. 1970 wurde der Betrieb eingestellt.
1978 kaufte der Hildener Unternehmer Helmut Römer (1925 bis 2020) das stillgelegte Verwaltungsgebäude und baute es zum renommierten „Hotel am Stadtpark“ um.

Auch im kulturellen Erscheinungsbild der Stadt hat das Unternehmen Spuren hinterlassen: Im Auftrag Paul Spindlers entstanden etwa die Bronzeplastiken des alten Handwebers und der Zwirnerin. Sein Sohn Gert P. Spindler war ein aktiver Kunstförderer. Auf seine Initiative hin entstand 1947 in Hilden eine Niederlassung der Künstlervereinigung „Baukreis“. Zahlreiche Plastiken der Baukreis-Künslter Hans Peter Feddersen und Leonhard Nienartowicz sind heutige Teil des Hildener Ortsbildes.

(Barbara A. Lenartowicz-Senguel und Rainer Hotz, 2024)


Lege direkt los, indem du den Spot ganz einfach auf Google Maps  findest.



Entdeckungen mit diesem Spot