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Haus auf der Bech im Hildener Ortskern


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Was ihr entdecken könnt

Das "Haus auf der Bech" (auch "Haus op der Bech" und "Haus an der Bech" genannt), ist das älteste bekannte Wohnhaus in Hilden. Es steht auf dem Fundament eines gleichnamigen bischöflichen Lehnsgutes, das im Jahr 1150 urkundlich erwähnt wurde.

Das „Haus auf der Bech“ ist das älteste bekannte Wohnhaus in Hilden. Es steht auf dem Fundament eines Lehnsgutes, das im Jahr 1150 urkundlich erwähnt wurde.

Das zweigeschossige Gebäude hat einen rechteckigen Grundriss. Auffallend ist vor allem das dreiseitig überkragende, von Knaggen (stabilisierenden Holzelementen) gestützte erste Obergeschoss. Zur Straßenseite hin ist die Fassade mit Andreaskreuzen versehen.
Die Grundform des repräsentativen Fachwerkbaus stammt aus dem Jahr 1588 und wurde von dem Schultheißen Dietrich zu den Hülsen errichtet. Nach dessen Tod heiratete seine Witwe Gretchen den Notar Heinrich Hoff. So geriet das Anwesen für mehrere Generationen in den Besitz der Familie Hoff.
Während des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648) überließ der älteste Sohn von Heinrich Hoff das Gebäude der protestantischen Gemeinde für ihre Gottesdienste. Damit ignorierte er den Willen des Herzogs Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg, der die Reformation in seinem Gebiet unterdrückte. Der Herzog befahl die Schließung und Versiegelung des Hauses. Die protestantische Gemeinde begehrte dagegen auf. Erst der Westfälische Friede, der dem Dreißigjährigen Krieg ein Ende setzte, beendete auch den politisch-religiösen Streit um das Haus. Der letzte Erbe, der Gerichtsschreiber Heinrich Hoff, ließ das Gebäude 1680 umfassend renovieren. In diesem Rahmen erhielt es das aufwendige Fachwerk, das wir heute sehen.

Im Jahr 1762 erwarb Tilman Kirberg das Haus und errichtete nebenan eine Öl- und Gerstenschälmühle. 1820 wurde die Mühle an Johann Wilhelm Frauenhof verkauft und von dessen Erben bis 1915 betrieben. Mauerreste der Ruine stehen heute noch neben der Westseite des Fachwerkhauses am Ufer der Itter. 1887 gründete Theodor Hugo Frauenhof auf dem Hofgelände eine Feingerberei und Schäftefabrik für Schuh- und Lederherstellung. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Unternehmen auf technischen Großhandel für den Industriebedarf umgestellt und 1998 schließlich in den Mühlenbachweg umgesiedelt. Im Jahr 2014 wurden die verbliebenen Fabrikgebäude abgerissen und an ihrer Stelle eine Wohnanlage mit 16 Wohnungen gebaut.

Seit 1971 ist das denkmalgeschützte Fachwerkhaus an die Stadt Hilden vermietet. In den Jahren 1976 bis 1979 wurde es aufwendig saniert. Die letzte Restaurierung erfolgte 2004.
Aktuell kann das Haus auf der Bech nur von außen besichtigt werden, da es von der städtischen Jugendförderung genutzt wird.

(Barbara A. Lenartowicz-Senguel und Rainer Hotz, 2024)


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