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Altes Rathaus Hilden
Was ihr entdecken könnt
Nachdem Hilden 1861 die Stadtrechte erhalten hatte, wurde ein neuer Verwaltungssitz notwendig. Das Gebäude mit der repräsentativen Fassade im Stil der Spätrenaissance wurde 1899 gebaut und diente zwischen 1900 und 1990 als Rathaus.
Das Gebäude mit der auffälligen Renaissancefassade wurde 1899 gebaut und diente zwischen 1900 und 1990 als Rathaus der Stadt Hilden.
Nachdem Hilden 1861 die Stadtrechte erhalten hatte, wurde ein neuer Verwaltungssitz notwendig. Lange Zeit konnte man sich nicht auf einen Standort einigen, ein Streit zwischen den Bewohnenden der Ober- und Unterstadt zog sich jahrelang hin. Ratssitzungen und Stadtverordnetenversammlungen fanden weiterhin an verschiedenen Orten statt.
Im Jahr 1874 kaufte die Stadt dann das Haus des verstorbenen Kaufmanns Jonathan Schimmelbusch an der Mittelstraße 40. 1878 konnte das umfunktionierte Wohnhaus als Rathaus bezogen werden. Dieses erwies sich allerdings als zu eng, außerdem störte der Lärm der Fuhrwerke auf der inzwischen gepflasterten Mittelstraße. Daher erhielt 1898 der Architekt Walther Furthmann (1873 bis 1945) den Auftrag für einen kompletten Neubau des Rathauses. Das alte Fachwerkhaus wurde verkauft, zerlegt und an der Hochdahler Straße wieder aufgebaut.
Für die Renaissancefassade des neu erbauten Rathauses wurden Weiberner Tuff und Lautertaler Sandstein verwendet. Die Bildhauerarbeiten und Bildschnitzereien an den Türen des Sitzungssaales stammen von dem Bildhauer Ernst Paul Nebel. Hildener Fabrikanten stifteten die drei farbigen Fenster des Sitzungssaals im zweiten Obergeschoss. Sie zeigen Szenen aus Landwirtschaft und Industrie sowie das neue Stadtwappen nach einem Entwurf des Heraldikers Peter Wymar.
Kurioserweise war das fertiggestellte Gebäude ein Schwarzbau: Erst zwei Wochen vor der feierlichen Einweihung am 18. Dezember 1900 fiel dem Landrat Friedrich von Kühlwetter auf, dass weder Bauantrag noch Baugenehmigung vorlagen. Die notwendigen Unterlagen wurden von Bürgermeister Karl Wilhelm Heitland noch vor dem Festakt in aller Stille nachgeliefert.
90 Jahre lang diente das Gebäude als Rathaus. Um die zahlreichen Hildener Amtsstellen unter ein Dach zu bringen, wurde 1989 ein dahinter liegender Verwaltungsbau errichtet, in dem sich seit 1990 das heutige Rathaus befindet.
Das Alte Rathaus steht hingegen als Bürgerhaus den Bürger*innen sowie Vereinen und Verbänden zur Verfügung. In der Städtischen Galerie im Erdgeschoß finden regelmäßig wechselnde Kunstausstellungen statt. Im ersten Obergeschoss befinden sich die Büros des Familien- und Bildungswerks „Stellwerk“. Der Alte Ratssaal im zweiten Stock steht für Kulturveranstaltungen, Ehrungen, Empfänge und Trauungen zur Verfügung.
(Rainer Hotz, 2024)
Nachdem Hilden 1861 die Stadtrechte erhalten hatte, wurde ein neuer Verwaltungssitz notwendig. Lange Zeit konnte man sich nicht auf einen Standort einigen, ein Streit zwischen den Bewohnenden der Ober- und Unterstadt zog sich jahrelang hin. Ratssitzungen und Stadtverordnetenversammlungen fanden weiterhin an verschiedenen Orten statt.
Im Jahr 1874 kaufte die Stadt dann das Haus des verstorbenen Kaufmanns Jonathan Schimmelbusch an der Mittelstraße 40. 1878 konnte das umfunktionierte Wohnhaus als Rathaus bezogen werden. Dieses erwies sich allerdings als zu eng, außerdem störte der Lärm der Fuhrwerke auf der inzwischen gepflasterten Mittelstraße. Daher erhielt 1898 der Architekt Walther Furthmann (1873 bis 1945) den Auftrag für einen kompletten Neubau des Rathauses. Das alte Fachwerkhaus wurde verkauft, zerlegt und an der Hochdahler Straße wieder aufgebaut.
Für die Renaissancefassade des neu erbauten Rathauses wurden Weiberner Tuff und Lautertaler Sandstein verwendet. Die Bildhauerarbeiten und Bildschnitzereien an den Türen des Sitzungssaales stammen von dem Bildhauer Ernst Paul Nebel. Hildener Fabrikanten stifteten die drei farbigen Fenster des Sitzungssaals im zweiten Obergeschoss. Sie zeigen Szenen aus Landwirtschaft und Industrie sowie das neue Stadtwappen nach einem Entwurf des Heraldikers Peter Wymar.
Kurioserweise war das fertiggestellte Gebäude ein Schwarzbau: Erst zwei Wochen vor der feierlichen Einweihung am 18. Dezember 1900 fiel dem Landrat Friedrich von Kühlwetter auf, dass weder Bauantrag noch Baugenehmigung vorlagen. Die notwendigen Unterlagen wurden von Bürgermeister Karl Wilhelm Heitland noch vor dem Festakt in aller Stille nachgeliefert.
90 Jahre lang diente das Gebäude als Rathaus. Um die zahlreichen Hildener Amtsstellen unter ein Dach zu bringen, wurde 1989 ein dahinter liegender Verwaltungsbau errichtet, in dem sich seit 1990 das heutige Rathaus befindet.
Das Alte Rathaus steht hingegen als Bürgerhaus den Bürger*innen sowie Vereinen und Verbänden zur Verfügung. In der Städtischen Galerie im Erdgeschoß finden regelmäßig wechselnde Kunstausstellungen statt. Im ersten Obergeschoss befinden sich die Büros des Familien- und Bildungswerks „Stellwerk“. Der Alte Ratssaal im zweiten Stock steht für Kulturveranstaltungen, Ehrungen, Empfänge und Trauungen zur Verfügung.
(Rainer Hotz, 2024)