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Stapelkreuz und eine verschwundene Raste


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Das Stapelkreuz von 1661 ist eines der zahlreichen Kreuze am Petersberger Bittweg, das von Königswinter aus zur Kapelle auf den Petersberg führt.

Das Stapelkreuz von 1661 ist eines der zahlreichen Kreuze am Petersberger Bittweg, das von Königswinter aus zur Kapelle auf den Petersberg führt.

Bis zur ersten Versetzung stand das Stapelkreuzes am Eingang des Nachtigallentals. Dieser ursprüngliche zentrale Standort des Kreuzes am Fuß des Saurenbergs und an der Kreuzung der Königswinterer Winzer- und Bahnhofstraße machte es zum wichtigen Startpunkt für Prozessionen, Martinszügen oder Wanderungen. 1928 wurde es auf die gegenüberliegende Straßenseite versetzt und 1981 im Zuge des Straßenbaus an den heutigen Standort transloziert.

Möglicherweise verweist der Name Stapelkreuz auf den Zusammenhang mit der Abgabe von Naturalien als Pachtzahlungen an die „Stapelhöfe“. Ein solcher Stapelhof als Außenstelle der großen Grundbesitzer befand sich z.B. in Niederdollendorf (Longenburg). Eine andere Interpretation geht von einem Stapelplatz für Weinbergspfähle aus.

Rechts neben dem Kreuz befand sich ursprünglich eine „Raste“, auf der schwere Rückenlasten abgesetzt werden konnten. Sie standen ebenso wie Wegekreuze an den wichtigsten Verbindungswegen, häufig auch gleich nebeneinander. Rasten waren notwendig, da Lasten bis ins 20. Jahrhundert hinein größtenteils durch Menschen transportiert wurden. Die dazu verwendeten Kiepen oder - ausschließlich bei Frauen - Kopflasten in Körben oder zusammengebundenen Tüchern waren die üblichen Transportmittel für Streu, Gras oder Dünger für den Weinberg. Zugvieh für größere Karren besaßen die wenigsten. Besonders schwere kleine Lasten wurden mit der Schürreskarre (Schubkarre) befördert. Die zahlreichen kleinen Pfade aus den Orten hinaus in die Weinberge oder Wälder entsprachen diesen Transportmitteln. Rasten gab es überall im Siebengebirge, mitunter sind diese zweckmäßigen Ruhesteine auch in den Flurnamen überliefert. In Rheinbreitbach und Unkel sind noch steinerne Rasten erhalten. In Südwestdeutschland gehören solche Bänke unter der Bezeichnung Ruhstein oder Gruhbank zu anerkannten Kleindenkmälern.

(Christiane Lamberty, Siebengebirgsmuseum Königswinter, 2024)


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