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Auf der Hülle: Weidenpflanzungen
Was ihr entdecken könnt
Weidenruten dienten in vielen Regionen als Material für die überall benötigten Körbe und wurden darüber hinaus als Flechtwerk der Gefache in den Fachwerkhäusern verwendet.
Weidenruten dienten in vielen Regionen als Material für die überall benötigten Körbe und wurden darüber hinaus als Flechtwerk der Gefache in den Fachwerkhäusern verwendet.
Im Weinbau dienten die der Länge nach geschnittenen Zweige als Bindematerial für die Reben. Eine weitere Verwendung fanden die Weiden zum Flechten kleiner Körbchen, den „Körfchen“, in die man bei der Vermehrung der Reben die Absenker setzte. Darüber hinaus band man die ganz jungen Rebpflanzen, sogenannte Setzreben, an kleine Weidenstöckchen, die „Reifstangen“ - auch diese stammten aus den Weidenpflanzungen.
Weiden wuchsen entlang des unbefestigten Rheinufers im ehemaligen Auenland. Manche Arten konnten aber auch in trockeneren Lagen kultiviert werden. Zahlreiche Winzerhandbücher empfahlen wegen der hohen Kosten die Anlage eigener Weidenpflanzungen. Anzeigen über den Verkauf von Bindeweiden finden sich vereinzelt in den Lokalzeitungen. Mit der Zunahme der Schädlingsprobleme geriet auch dieses natürliche Bindematerial in Verruf, weil beispielsweise Sauerwürmer nicht nur unter der Rinde der alten Reben oder in den Pfählen, sondern auch im Bindematerial überwinterten. Eine Alternative für, leichtere Bindearbeiten war Roggenstroh, das sogenannte Gurtstroh (von „Gürten“ für Binden). Vor der Verwendung wurde das Stroh in heißem Wasser eingeweicht. Das dann geschmeidige Bindematerial musste nicht mühsam verknotet werden, sondern konnte einfach zu einem „Pöppche“ verdrillt werden.
(Christiane Lamberty, Siebengebirgsmuseum Königswinter, 2024)
Im Weinbau dienten die der Länge nach geschnittenen Zweige als Bindematerial für die Reben. Eine weitere Verwendung fanden die Weiden zum Flechten kleiner Körbchen, den „Körfchen“, in die man bei der Vermehrung der Reben die Absenker setzte. Darüber hinaus band man die ganz jungen Rebpflanzen, sogenannte Setzreben, an kleine Weidenstöckchen, die „Reifstangen“ - auch diese stammten aus den Weidenpflanzungen.
Weiden wuchsen entlang des unbefestigten Rheinufers im ehemaligen Auenland. Manche Arten konnten aber auch in trockeneren Lagen kultiviert werden. Zahlreiche Winzerhandbücher empfahlen wegen der hohen Kosten die Anlage eigener Weidenpflanzungen. Anzeigen über den Verkauf von Bindeweiden finden sich vereinzelt in den Lokalzeitungen. Mit der Zunahme der Schädlingsprobleme geriet auch dieses natürliche Bindematerial in Verruf, weil beispielsweise Sauerwürmer nicht nur unter der Rinde der alten Reben oder in den Pfählen, sondern auch im Bindematerial überwinterten. Eine Alternative für, leichtere Bindearbeiten war Roggenstroh, das sogenannte Gurtstroh (von „Gürten“ für Binden). Vor der Verwendung wurde das Stroh in heißem Wasser eingeweicht. Das dann geschmeidige Bindematerial musste nicht mühsam verknotet werden, sondern konnte einfach zu einem „Pöppche“ verdrillt werden.
(Christiane Lamberty, Siebengebirgsmuseum Königswinter, 2024)