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Weinberg Pfaffenröttchen: Alte und neue Rebsorten


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Der Weinberg am Pfaffenröttchen gehört zu den ältesten Rebflächen im Siebengebirge, die fast kontinuierlich bewirtschaftet wurden und werden.

Der Weinberg am Pfaffenröttchen gehört zu den ältesten Rebflächen im Siebengebirge, die fast kontinuierlich bewirtschaftet wurden und werden. Nach den großen Modernisierungen der 1920er Jahre standen in den Kriegsjahren 1939-1945 die landwirtschaftlichen Flächen des Gutes im Vordergrund. In den 1950er Jahren wurden die Anlagen an den Winzerverein Oberdollendorf verpachtet. Da die Weine der Lage von guter Qualität waren, lohnte sich dies für den Winzerverein. Für 1960 war eine Neuanlage des Geländes mit Hilfe staatlicher Zuschüsse geplant. 1963 erhöhte der Landschaftsverband den Zuschuss zur Bewirtschaftung und übernahm nach der Auflösung des Winzervereins 1967 die Bewirtschaftung wieder selbst. Verarbeitet wurden die Trauben bei einem Winzer in Oberdollendorf. 1971 kam es zu einem Brand in den Weinbergen, der die Anlage nahezu vernichtete.

Im selben Jahr wurde das Siebengebirge in die Rekultivierungspläne des Amtes für Agrarordnung aufgenommen. Eine Flurbereinigung der Weinberge sollte die Lagen Hülle (Oberdollendorf), Domley (Drachenfels) und Jugendhof (Niederdollendorfer Heisterberg) zukunftsträchtig machen. Wegen ungeklärter Zuwegung zum Jugendhof wurde der Abschnitt zunächst zurückgestellt. Für eine Förderung hätte die Fläche auf etwa 6 Hektar vergrößert werden müssen. Da sich kein Pächter fand, wurden die Pläne der Flurbereinigung für diesen Bereich um 1994 schließlich eingestellt. Möglicherweise befürchtete man auch Rutschungen, wie sie in anderen Abschnitten vorgekommen waren.

1990 erfolgte im Zusammenhang mit der geplanten Flurbereinigung eine Bestandsaufnahme der Biotop-Typen des Weinbergs. Zudem wurde eine Karte zur Pflege- und Entwicklungsplanung erstellt. 2002 wurde eine Trockenmauer errichtet, der Weinberg neu bepflanzt und zunächst durch den Winzer Otmar Schmitz-Schlang betrieben. Gefördert wurde die Anlage als Projekt zur Erhaltung und Weiterentwicklung der historischen Weinbaulage vom Landschaftsverband Rheinland und dem Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (RVDL). Dazu gehörte auch die Bepflanzung eines Teils der Fläche mit der Sorte Früher Malinger - heute eine absolute Rarität. Die frühreifende Rebsorte war im frühen 20. Jahrhundert noch weit verbreitet.

Seit 2016 bewirtschaftet Kay Thiel die Fläche. Sein Betrieb wurde mittlerweile als Biolandbetrieb zertifiziert - damit ist er der einzige Biowinzer in Nordrhein-Westfalen. Neben den alten Sorten Malinger und Elbling (früher als Kleinberger im Siebengebirge die wichtigste weiße Rebsorte) baut Thiel Riesling, Frühburgunder und Spätburgunder an.

(Christiane Lamberty, Siebengebirgsmuseum Königswinter, 2024)


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