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Hausweber in Fischeln
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Mit dem Ende der Napoleonischen Zeit lebten in den 1820er-Jahren in Krefeld Handel und Gewerbe wieder auf, insbesondere die Seidenfabrikation.
Mit dem Ende der Napoleonischen Zeit (1794-1814/15) lebten in den 1820er-Jahren in Krefeld Handel und Gewerbe wieder auf, insbesondere die Seidenfabrikation.
An dem selbstständigen Fischeln ging der Aufschwung zunächst vorbei. Die meisten Bewohner verdienten ihren Lebensunterhalt in der Landwirtschaft.
Das änderte sich, nachdem sich junge Männer aus Fischeln in der Stadt zu Webermeistern ausbilden ließen. Bald war aus den kleinen Weberhäusern das charakteristische Klappern der Handwebstühle zu hören. Für ihr sicheres, aber bescheidenes Einkommen mussten die Hausweber und ihre Familien täglich sehr lange arbeiten. Der tüchtige Webermeister, der in der Stoff-, Seiden- und Samtweberei tätig war und sein Handwerk sehr gut beherrschte, war in der Gemeinde aber auch bei den Fabrikanten eine angesehene Person. Ein Pfarrer sagte dazu einmal: „Die Weber sind schwer zu lenkende Leute, sie denken zu viel“.
In der Blütezeit der Hausweber, im Jahre 1880, waren laut Steuerliste 471 Hausweber in Fischeln tätig. Insgesamt zählte Fischeln damals 5.431 Einwohner.
Die mechanischen Webstühle mit der industriellen Produktion in der Fabrik verdrängten mit der Zeit die Hausweber. Die letzten Hausweber in Fischeln waren die vier „Former-Jonges“, die Brüder Wilhelm (1856-1938), Peter (1857-1938), Clemens (1862-1940) und Heinrich (1867-1937). Die „Former-Jonges“ waren in Fischeln ein Begriff. Sie waren friedliebende Menschen, die niemanden etwas zuleide taten. Und doch gab es in Fischeln ein geflügeltes Wort, wenn jemand zu dreist wurde. „Paß op, ech schick dech die Former-Jonges op den Hals“, hieß es dann warnend.
Sie hörten 1930 mit der Hausweberei im Formerhaus, heute Kölner Straße 467, auf. 100 Jahre Hausweberhandwerk in Fischeln (1830-1930) gingen damit zu Ende.
(Benedikt Lichtenberg / Freunde und Förderer für Heimatpflege und Schützenbrauchtum in der Bürger-Schützen-Gesellschaft 1451 Fischeln e.V., 2013)
An dem selbstständigen Fischeln ging der Aufschwung zunächst vorbei. Die meisten Bewohner verdienten ihren Lebensunterhalt in der Landwirtschaft.
Das änderte sich, nachdem sich junge Männer aus Fischeln in der Stadt zu Webermeistern ausbilden ließen. Bald war aus den kleinen Weberhäusern das charakteristische Klappern der Handwebstühle zu hören. Für ihr sicheres, aber bescheidenes Einkommen mussten die Hausweber und ihre Familien täglich sehr lange arbeiten. Der tüchtige Webermeister, der in der Stoff-, Seiden- und Samtweberei tätig war und sein Handwerk sehr gut beherrschte, war in der Gemeinde aber auch bei den Fabrikanten eine angesehene Person. Ein Pfarrer sagte dazu einmal: „Die Weber sind schwer zu lenkende Leute, sie denken zu viel“.
In der Blütezeit der Hausweber, im Jahre 1880, waren laut Steuerliste 471 Hausweber in Fischeln tätig. Insgesamt zählte Fischeln damals 5.431 Einwohner.
Die mechanischen Webstühle mit der industriellen Produktion in der Fabrik verdrängten mit der Zeit die Hausweber. Die letzten Hausweber in Fischeln waren die vier „Former-Jonges“, die Brüder Wilhelm (1856-1938), Peter (1857-1938), Clemens (1862-1940) und Heinrich (1867-1937). Die „Former-Jonges“ waren in Fischeln ein Begriff. Sie waren friedliebende Menschen, die niemanden etwas zuleide taten. Und doch gab es in Fischeln ein geflügeltes Wort, wenn jemand zu dreist wurde. „Paß op, ech schick dech die Former-Jonges op den Hals“, hieß es dann warnend.
Sie hörten 1930 mit der Hausweberei im Formerhaus, heute Kölner Straße 467, auf. 100 Jahre Hausweberhandwerk in Fischeln (1830-1930) gingen damit zu Ende.
(Benedikt Lichtenberg / Freunde und Förderer für Heimatpflege und Schützenbrauchtum in der Bürger-Schützen-Gesellschaft 1451 Fischeln e.V., 2013)