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Schaafenstraße und Schaafentor in Altstadt-Süd


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Der Name der Kölner Schaafenstraße geht darauf zurück, dass im Bereich der gleichnamigen mittelalterlichen Bauerbank (auch "Buirgeding") offenbar Schafzucht betrieben wurde. Heute finden sich auf der Schaafenstraße dicht an dicht Kölns queere Szene-Bars.

Schaafenstraße
Der Name der Kölner Schaafenstraße geht darauf zurück, dass im Bereich der mittelalterlichen Bauerbank Schaafenstraße (auch „Buirgeding“, eine Art genossenschaftliche Vereinigung der Bauern und Gärtner) offenbar Schafzucht betrieben wurde. Die Straße führte stadtauswärts durch das Schaafentor in die Feldflur zu der früheren Dorfssiedlung Lind (später aufgegangen in Lindenthal) und in Richtung des einst dort gelegenen Klosters Sankt Maria zum Weiher.
Die Webseite altes-koeln.de berichtet dazu „Nach dem Anlegen der gigantischen Stadtmauer entstand im Westen das Schaafentor. Von hier aus liefen die Schafe und Rinder durch die Schaafenstraße und wurden am Neumarkt zum Verkauf angeboten“ und führt zwei weitere historische Namen der Straße an: für das Jahr 1264 ante novam Schafporzen (Vor dem neuen Schafstor) und entsprechend dem Stadtplan von Arnold Mercator von um 1570/71 Die schaeffen pforts und straiß.
Ferner findet sich noch die Bezeichnung platea ovina für die Schaafenstraße. Ovis aries ist die lateinische Bezeichnung für das Hausschaf.

Als der Gelehrte und Professor der Universität Ferdinand Franz Wallraf (1748-1824) während der Franzosenzeit (1794-1814/15) im Jahr 1812 damit beauftragt wurde, Vorschläge zu der Übertragung Kölner Straßennamen ins Französische zu machen, kamen ihm gleich mehrere, offenbar über Haustiere überkommene Namen unangemessen vor (vgl. weitere Beispiele hier) - gleichwohl benannte der Kölner Erzbürger die bisherige Schaafenstraße analog in Rue de Moutons um, was gerne auch mit Hammelstraße übersetzt wurde (Thiriart 1813 u. Signon 2006).
Schaafentor
Das Schaafentor, einst der westliche Abschluss der Schaafenstraße, entstand im Zuge der durch den Ausbau der Stadtmauer ab 1180 betriebenen Stadterweiterung. Das Schaafentor (kölsch auch Schaafenpforte, Schaafepooz, Schaafenpfortz bzw. lateinisch porta ovina) wurde wohl im zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts als Teil der westlichen Ringmauer erbaut.
Überliefert ist, dass das Schaafentor am Mauritiuswall (so wie weitere sechs Tore der neuen Mauer) als große Doppelhalbrundturmtorburg ausgeführt war. Der stadtseitig über die Halbrundtürme weit herauskragende Zentralbau hatte die gleiche Höhe wie das bis heute erhaltene Hahnentor am Rudolfplatz, sein oberes Geschoss schloss mit einer zinnenbewehrten Dachplattform mit Zugangstürmchen ab.

Üblicherweise wurden befestigte Bauten in früheren Zeiten auch als Gefängnisse genutzt. Ein Visitationis Prothocollum der Thürmen und gefengnißen vom Mai 1709 nennt in seiner Aufzählung von insgesamt zehn als Haftstätten der Domstadt genutzten Toren und Türmen auch das Schaafentor mit drei Gefängnisräumen (Schwerhoff 1991).

Während das Schaafentor beim Abbruch der mittelalterlichen Stadtmauer ab 1881 im Jahr 1882 niedergelegt wurde, gibt es die Kölner Schaafenstraße bis heute - inklusive der Schreibung mit dem altertümlichen Doppel-a.
Auf der Schaafenstraße finden sich heute in Laufweite des Rudolfplatzes dicht an dicht Kölns queere Szene-Bars - daher rührt auch die unter queeren Kölner*innen verbreitete Bezeichnung „Bermudadreieck“. Neben Regenbogenfahnen in den Fenstern und den ansässigen Geschäften wird mit Plakaten für die lebendige Kölner Drag-Kultur geworben. Auch der queere Weihnachtsmarkt „Heavenue“ im Dezember findet auf der Schaafenstraße und dem angrenzenden Mauritiuswall statt.

(Janina Schwiderski, LVR-Redaktion KuLaDig, 2021 / Ergänzungen durch Digitales Kulturerbe LVR, 2025)

Internet
altes-koeln.de: Schaafenstraße (abgerufen 30.05.2025)
de.wikipedia.org: Schaafentor (abgerufen 30.05.2025)
www.bermudadreieck-koeln.de: Bars in der Schaafenstraße (abgerufen 04.11.2021)
www.nrw-tourismus.de: Die Schaafenstraße (abgerufen 04.11.2021, Inhalt nicht mehr verfügbar 30.05.2025)


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