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Grab des Bürgermeisters Jan Brügelmann auf dem Melatenfriedhof in Lindenthal


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Der ehemalige Kölner Bürgermeister Jan Brügelmann stammt aus der traditionsreichen Unternehmerfamilie Brügelmann und war Kommunalpolitiker, Karnevalist und Sportmäzen.

Der ehemalige Kölner Bürgermeister Jan Brügelmann stammt aus der traditionsreichen Unternehmerfamilie Brügelmann und war Kommunalpolitiker, Karnevalist und Sportmäzen.

Die Grabstätte
Die Grabstätte befindet sich im westlichen Teil des Melatenfriedhofs in Köln-Lindenthal auf Feld 60 gegenüber von Feld 61 (vgl. Friedhofsplan unter www.stadt-koeln.de). Bei der Anlage handelt es sich um einen dreiteiligen großen Grabstein aus schwarzem, glattpoliertem Stein. Der Mittelteil trägt unter einem schlichten eingravierten Kreuz die Inschrift „Grabstätte der Familie Otto Brügelmann“. Links finden sich die Lebensdaten von Otto Brügelmann sowie die seiner Ehefrau Asta, geborene von Pustau. Die Eheleute verstarben beide kurz nacheinander im Jahr 1969 und sind die Eltern Jan Brügelmanns.
Auf dem rechten Teil des Grabsteins ist bisher nur Jan Brügelmanns mit Amt und Lebensdaten genannt. Er war seit 1953 mit Jennifer, einer Engländerin, verheiratet, mit der er zwei Söhne hatte. Er verstarb 2012 in seinem Haus im Kölner Süden.

Dem Grabstein vorgelagert ist eine verhältnismäßig große und gepflegte Grünfläche, die durchgehend mit einer niedrigen Heckenplanze bewachsen ist. In diese Hecke sind vereinzelte Grabschmuckelemente eingelassen, wie ein Grablicht oder Blumengewächse.
Herkunft der Familie
Jan stammte aus der protestantischen Unternehmerfamilie Brügelmann aus dem bergischen Ratingen. Johann Gottfried Brügelmann (1750-1802) hatte dort im Jahr 1783 eine Baumwollspinnerei mit dem Namen Textilfabrik Cromford gegründet. Sie gilt als erste Fabrik auf dem europäischen Festland überhaupt.

Sein Neffe Friedrich Wilhelm Brügelmann (1778-1842) gründete im Jahr 1820 ganz im Sinne des Familiengeschäfts das Unternehmen Brügelmann Textilien GmbH & Co. KG in Köln, nachdem hier während der Franzosenzeit Protestanten das volle Bürgerrecht sowie das Recht zur Kulturausübung zugesprochen worden war (www.kirche-koeln.de). Der Stammsitz des Unternehmens lag lange Zeit in der Mühlengasse in der Kölner Altstadt-Nord. Friedrich Wilhelm Brügelmann hatte dort in den Jahren 1891/92 das heutige Brügelmannhaus errichten lassen. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde 1914 bis 1915 am Rande von Deutz ein mehrstöckiger Fabrikbau für die Produktion des Unternehmens errichtet. Dieser wurde auf Inititative von Jan Brügelmann in den 1970er-Jahren zum neuen Hauptstammsitz der Firma und befindet sich in der nach ihr benannten Brügelmannstraße 16-18.

Brügelmann Textilien GmbH & Co. KG befindet sich inzwischen in sechster Generation im Besitz der Familie und feierte im Jahr 2020 sein 200-jähriges Jubiläum (bruegelmann-textilien.de).
Biografie Jan Brügelmann
Jan Brügelmann wurde 1921 in Köln geboren. Im Alter von knapp 16 Jahren trat er 1937 als Ururenkel des Firmengründers Friedrich Wilhelm in das Familienunternehmen Brügelmann Textilien GmbH & Co. KG ein (de.wikipedia.org).
Im Jahr 1969 wurde er Mitglied der Freien Demokratischen Partei (FDP), nachdem er zuvor in der Gesamtdeutschen Volkspartei des späteren Bundesprädisenten Gustav Heinemann (1899-1876) engagiert gewesen war. Von 1979 bis 1984 war er Bürgermeister der Stadt Köln als einer der Vertreter des Oberbürgermeisters und von 1984 bis 1993 stellvertretender Kreisvorsitzender der FDP (de.wikipedia.org und ksta.de).

Persönlich war Jan Brügelmann gegenüber der Stadt Köln und deren Bürgerinnen und Bürgern zutiefst verbunden. So soll er einmal gesagt haben, dass „das Leben [aus mehr] besteht [...] als Arbeit und Geldverdienen – man muss einer Sache, den Bürgern, der Stadt dienen“ (zitiert nach www.ksta.de).
Er stand rund 32 Jahre lang an der Spitze der Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums und war ganze 44 Jahre Vorsitzender des Großen Senats des Karnevals. Auch die Einrichtung des Karnevalsmuseums in Ehrenfeld geht auf Brügelmanns Wirken zurück. Er war Vorsitzender des Vereins Haus des Waldes, welcher sich mit der Bewaldung Kölns und deren Bedeutung auseinandersetzt, und Mitglied des Zentral-Dombau-Vereins zu Köln von 1842. Weiterhin engagierte er sich als Mitglied der Leitung der Evangelischen Kirche im Rheinland sowie der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (de.wikipedia.org und ksta.de).

Im Sport engagierte sich Brügelmann als Kapitän der deutschen Golf-Nationalmannschaft, als Präsident des Deutschen und später auch des Europäischen Golfverbandes. Er hielt sich zugute, den Golfsport „aus elitären Zirkeln befreit“ zu haben (www.ksta.de).
(Katharina Grünwald, LVR-Redaktion KuLaDig, 2020)

Internet
de.wikipedia.org: Jan Brügelmann (abgerufen 17.08.2020)
bruegelmann-textilien.de: Die Brügelmann-Story (abgerufen 17.08.2020)
www.fdp-koeln.de: Erinnerungen an Jan Brügelmann (abgerufen 17.08.2020)
www.ksta.de: Jan Brügelmann Kölner Alt-Bürgermeister gestorben (abgerufen 17.08.2020)
www.deutsche-biographie.de: Friedrich Wilhelm Brügelmann (abgerufen 17.08.2020)
www.kirche-koeln.de: „Aufstieg einer Minderheit – 500 Jahre Protestanten in Köln“ (abgerufen 17.08.2020)
www.stadt-koeln.de: Friedhofsplan (PDF-Datei, 313 kB, abgerufen 17.08.2020)



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