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Grabstätte der Familie Trimborn auf dem Melatenfriedhof


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Die Grabstätte der weit verzweigten Kölner Familie Trimborn befindet sich auf dem Melatenfriedhof in Köln-Lindenthal auf der sogenannten "Millionenallee".

Das Familiengrab Trimborn
Die Grabstätte der weit verzweigten Kölner Familie Trimborn befindet sich auf dem Melatenfriedhof in Köln-Lindenthal auf der sogenannten „Millionenallee“ zwischen den Wegen V und W (vgl. Friedhofsplan unter www.stadt-koeln.de).

Bei der Anlage handelt es sich um ein zeitgenössisches Familiengrab mit vorgelagerter Grünfläche und einem großen aus Sandstein bestehenden Grabstein. Auf seiner Oberkante befinden sich links und rechts zwei sitzende steinerne Engel, die am Fuße des mittig emporragenden Kreuzes lehnen.
Auf dem unteren Teil des Grabsteins sind acht marmorne Tafeln angebracht. Auf diesen finden sich die Lebensdaten der hier ruhenden Familienmitglieder. Der Grabstein ist symmetrisch aufgebaut und in der Mitte befindet sich die einzige in den Stein selbst gravierte Inschrift mit den Lebensdaten von Cornelius Balduin Trimborn (1824-1889) und seiner Gattin Antoinette Clementine Trimborn (1827-1903), Tochter des Joseph Pauli, der Thurn- und Taxisscher Posthalter in Köln war (Signon 2006, S. 155).

Die Familie Trimborn
Zwar beginnt die aufgezeichnete Geschichte der Trimborns wesentlich früher mit Johann Trimborn (um 1650-1737) – er war Ortsvorsteher in Wisskirchen bei Euskirchen – jedoch ist die Bedeutung der Familie vornehmlich auf das Ehepaar Cornelius Balduin und Antoinette Clementine zurückzuführen. Cornelius Balduin legte in seinem Testament fest, dass sein Nachlass gemeinsam von seinen 15 Kindern und deren Nachkommen verwaltet werden sollte (vgl. www.familie-trimborn.de).

Cornelius Balduin Trimborn war Jurist, er studierte Rechtswissenschaften an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Während seines Studiums wurde er 1843 Mitglied der Burschenschaft Fridericia Bonn, 1844 war er Mitstifter der Burschenschaft Alemannia Bonn. Ab 1884 war er Mitglied des Deutschen Reichstags, dem von 1871 bis 1918 bestehenden Parlament des Deutschen Kaiserreich. Er hatte dort bis zu seinem Tode ein Mandat für die Deutsche Zentrumspartei inne, die den damaligen politischen Katholizismus vertrat.
In Köln ist die heutige Balduinstraße im Mauritiusviertel in Altstadt-Süd nach Cornelius Balduin Trimborn benannt. Hier besaß er ein großes Gut, welches parzelliert wurde. In eben jener Straße mit der Hausnummer 6 sollte im Jahr 1876 der spätere Oberbürgermeister und erste Kanzler der Bundesrepublik Deutschland, Konrad Adenauer, geboren werden (Frielingsdorf 2001, S. 19). Cornelius Balduins Sohn Karl war 1920-1921 Vorsitzender der Zentrumspartei Adenauers.
Weniger bekannt ist, dass Cornelius Balduin Trimborn das Gelände gehörte, auf dem sich das in den 1870er Jahren entstandene Werk der Klöckner-Humboldt-Deutz AG befand (in Köln-Kalk östlich der heutigen Trimbornstraße, vgl. Signon 2006, S. 96-97).

Aus dem Erbe von Antoinette Clementine und in die Familie Trimborn miteingebracht, stammte der „Alte Posthof“ in der Kölner Glockengasse. Hier wurde später das Schauspielhaus des Architekten Hermann Otto Pflaume (1830-1901) errichtet, an dessen Stelle sich heute die Kölner Oper nach Plänen des Architekten Wilhelm Riphahn (1889-1963) befindet (Signon 2006, S. 96-97). In Köln-Kalk ist nach Antoinette Clementine Trimborn die Antoniastraße benannt (de.wikipedia.org), welche die vorab genannte Trimbornstraße kreuzt.

(Katharina Grünwald, LVR-Redaktion KuLaDig, 2020)

Internet
www.familie-trimborn.de: Familie (abgerufen 22.07.2020)
zhsf.gesis.org: Biographien deutscher Parlamentarier 1848 bis heute (BIOPARL) (abgerufen 22.07.2020)
www.deutsche-biographie.de: Cornelius Balduin Trimborn (abgerufen 22.07.2020)
de.wikipedia.org: Cornelius Balduin Trimborn (abgerufen 22.07.2020)
www.alemannia-bonn.de: Burschenschaft Alemannia zu Bonn (abgerufen 22.07.2020)
www.stadt-koeln.de: Friedhofsplan (PDF-Datei, 313 kB, abgerufen 02.07.2020)



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