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Grabstätte der Kölner Mundartautorin Lis Böhle und ihres Gatten Hans Schmitt-Rost auf dem Melatenfriedhof


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Die Grabstätte Kölner Mundartautorin Lis Böhle und ihres Gatten, dem Publizisten Hans Schmitt-Rost, befindet sich auf dem Friedhof Melaten in Köln-Lindenthal.

Auf dem Kölner Melatenfriedhof befindet sich das gemeinsame Grab des Ehepaares Lis Böhle und Hans Schmitt-Rost.

Die Kölner Mundartautorin Ger­trud Eli­sa­beth Fre­de­ri­ca Böh­le, ge­nannt Lis, wur­de am 31. Juli 1901 in Köln-Nip­pes als jüngstes Kind einer zehnköpfigen Familie geboren. Schon früh kam sie über ihren Vater Fried­rich Böh­le (1854-1917), der sich lange Zeit im Nippeser Volks­bil­dungs­ver­ein engagierte, mit Wissenschaft und kulturellen Inhalten in Be­rüh­rung. So begann sie bereits im Alter von zehn Jahren selbst Texte zu verfassen und blieb dieser Leidenschaft ihr Leben lang treu.
Ihre literarischen Werke wie „Himmel un Äd“ (1937) oder „Kölle, ming Welt“ (1979) schil­dern den All­tag in Köln in der Mit­te des 20. Jahr­hun­derts. Sie ver­ar­bei­tete hier Erfahrungen aus ihrer Kindheit und Jugend (www.rheinische-geschichte.lvr.de).

Ihr Ehemann Hans Schmitt-Rost (geb. Franz Karl Johannes Schmitt, Pseudonym Fritz Franz Florian), wurde am 9. Februar 1901 in Essen geboren, zog jedoch aufgrund der Versetzung des Vaters bereits in jungen Jahren nach Köln-Nippes. Er studierte Volkswirtschaftslehre, Soziologie und Kunstgeschichte und arbeitete gegen Ende der 1920er-Jahre als freier Journalist. Schmitt-Rost bewegte sich nebenher in der Kölner avantgardistischen Kunstszene. Während der Zeit des Nationalsozialismus erhielt er aufgrund seiner kritischen Einstellung gegenüber dem Regime bereits 1933 ein Schreibverbot, sodass seine Frau teilweise unter dem Pseudonym Köbeschen die gemeinsame Familie mit Tochter Sonja (1925-1990) durch die Veröffentlichung von Gedichten und „Verzällcher“ ernähren musste.
Der aus der NS-Zeit unbelastete Schmitt-Rost wurde nach dem Krieg zum Leiter des städtischen Nachrichtenamtes ernannt und setzte sich darüber hinaus mit persönlichem Engagement vor allem für die Wiederbelebung der Kunstszene ein.

Hans Schmitt-Rost verstarb am 2. März 1978 im Alter von 77 Jahren und wurde unter großer Anteilnahme auf dem Melatenfriedhof beigesetzt. Lis Böhle zog sich nach dem Tode ihres Mannes fast ganz aus dem gesellschaftlichen Leben der Stadt zurück und starb am 29. Oktober 1990 im hohen Alter von 90 Jahren vereinsamt in Troisdorf.

Bei dem Stein am gemeinsamen Grab handelt sich um einen bewusst schlicht gehaltenen Bruchstein, in den beider Namen und Lebensdaten eingraviert sind. Das Grab befindet sich zentral auf dem Melatenfriedhof, jedoch auf dem ruhigen Nebenweg J gegenüber von Feld M gelegen (vgl. Friedhofsplan unter www.stadt-koeln.de).
Im Jahr 2014 wur­de die Grab­stät­te des Ehe­paa­res Böh­le / Schmitt-Rost auf Vor­schlag des Hei­mat­ver­eins Alt-Köln e. V. in die Lis­te der Grä­ber ver­dienst­vol­ler Bür­ge­rin­nen und Bür­ger der Stadt mit folgender Begründung aufgenommen:
„Beider berufliches wie privates Engagement für Köln ließ sie zu einem integralen Bestandteil des kulturellen Neuaufbruchs nach 1945 in dieser Stadt werden und führte zu einem hohen Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad der beiden Menschen, der bis heute anhält.“ (zitiert nach der Beschlussvorlage)

In Anerkennung ihrer Lebensleistung wurde 1997 ein Teil der Parkanlagen am Inneren Grüngürtel in Nippes in „Lis-Böhle-Park“ benannt (gelegen zwischen Innerer Kanalstraße und Niehler Straße).

(Katharina Grünwald, LVR-Redaktion KuLaDig, 2020)

Internet
www.rheinische-geschichte.lvr.de: Lis Böhle, Kölner Mundartautorin (1901-1990) (Text von Ingeborg Nitt, abgerufen 25.06.2020)
www.koelsch-akademie.de: Lis Böhle (abgerufen 24.06.2020)
de.wikipedia.org: Lis Böhle (abgerufen 24.06.2020)
de.wikipedia.org: Hans Schmitt-Rost (abgerufen 25.06.2020)
ratsinformation.stadt-koeln.de: Aufnahme einer Grabstätte in die Liste der Gräber für verdienstvolle Bürgerinnen und Bürger (abgerufen 24.06.2020)
www.stadt-koeln.de: Friedhof Melaten (abgerufen 06.04.2020)
www.stadt-koeln.de: Friedhofsplan (PDF-Datei, 313 kB, abgerufen 06.04.2020)



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