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Kriegsgräberanlage V1 auf dem Melatenfriedhof
Was ihr entdecken könnt
Die Kriegsgräberanlage V1, die aus einem Kriegerdenkmal von 1870/71 sowie Kriegsgräberreihen aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg besteht, ist auf dem Melatenfriedhof in Köln-Lindenthal zu finden.
Auf dem Melatenfriedhof ist die dreiteilige Kriegsgräberanlage V1 zu finden.
Direkt am Hauptweg HWG / NS und nicht zu übersehen gelegen, ist das Kriegerdenkmal und Soldaten-Grabmal von 1870/71. An diesen ursprünglichen und ältesten Teil des Ensembles wurden im Laufe der Zeit zwei Gräberfelder angegliedert.
Es liegt zum einen dahinter eine Grabanlage gefallener Soldaten des Ersten Weltkriegs. Die Besonderheit an diesen Gräbern ist der Versuch, sie individuell zu gestalten, was für Kriegsgräber selten ist. Die Grabsteine stammen zwar eindeutig aus einer Massenproduktion und wiederholen sich, es gibt jedoch verschiedene Modelle, die in unregelmäßigen Reihen aufgestellt worden sind. Zudem befinden sich einige Grabsteine an den Rändern der Anlage, die nicht an die Gräberreihen anschließen. Vermutlich handelt es sich bei den Toten um Soldaten, die an den Kriegsfolgen im Lazarettstandort Köln verstorben sind, oder deren Leichen von der Front in ihre Kölner Heimat überführt worden waren. Eine genauere Verortung ist an dieser Stelle nicht möglich.
Zum anderen stammen die näher am Kriegerdenkmal und Soldaten-Grabmal von 1870/71 gelegenen Grabreihen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Auf diese allein bezieht sich die Bezeichnung „Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft“, unter welcher die Anlage auch auf Melaten ausgeschildert ist. Die Gräber bestehen aus schlichten und einheitlichen steinernen Kreuzen, die mit den Namen der Toten und ihren einfachen Lebensdaten versehen sind. Die drei Gräber mit der jüngsten Datierung stammen aus dem Jahr 1956.
Ob es sich bei den Opfern um ideologisch Verfolgte, oder um Opfer von Bomenangriffen auf die Stadt Köln handelt, ist nur äußerst schwierig nachzuvollziehen. Nach einzelnen Namen kann jedoch in der Datenbank des NS-Dokumentationszentrums Köln gesucht werden (museenkoeln.de).
Zumindest die Pflege und der Erhalt der Gräber des Zweiten Weltkriegs wird über das „Gesetz über die Erhaltung der Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft“ (Gräbergesetz) vom 1. Juli 1965 durch öffentliche Gelder finanziert. Dieses dient dazu, so heißt es in der Novellierung aus dem Jahr 2012, „der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft in besonderer Weise zu gedenken und für zukünftige Generationen die Erinnerung daran wach zu halten, welche schrecklichen Folgen Krieg und Gewaltherrschaft haben.“
Die Kriegsgräberanlage befindet sich auf dem Feld V1 des Melatenfriedhofs (vgl. Friedhofsplan unter www.stadt-koeln.de).
(Katharina Grünwald, LVR-Redaktion KuLaDig, 2020)
Internet
mussenkoeln.de: Gräber der „Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft“ in Köln (abgerufen 18.05.2020)
www.volksbund.de: Gräbersuche Online (abgerufen 18.05.2020)
denkmalpflege.lvr.de: Friedhöfe unter Denkmalschutz. Erhaltung, Anforderungen, Perspektiven. (PDF-Datei, 9,94 MB, abgerufen 18.05.2020)
www.stadt-koeln.de: Melaten (abgerufen 18.05.2020)
www.stadt-koeln.de: Friedhofsplan (PDF-Datei, 313 kB, abgerufen 18.05.2020)
Direkt am Hauptweg HWG / NS und nicht zu übersehen gelegen, ist das Kriegerdenkmal und Soldaten-Grabmal von 1870/71. An diesen ursprünglichen und ältesten Teil des Ensembles wurden im Laufe der Zeit zwei Gräberfelder angegliedert.
Es liegt zum einen dahinter eine Grabanlage gefallener Soldaten des Ersten Weltkriegs. Die Besonderheit an diesen Gräbern ist der Versuch, sie individuell zu gestalten, was für Kriegsgräber selten ist. Die Grabsteine stammen zwar eindeutig aus einer Massenproduktion und wiederholen sich, es gibt jedoch verschiedene Modelle, die in unregelmäßigen Reihen aufgestellt worden sind. Zudem befinden sich einige Grabsteine an den Rändern der Anlage, die nicht an die Gräberreihen anschließen. Vermutlich handelt es sich bei den Toten um Soldaten, die an den Kriegsfolgen im Lazarettstandort Köln verstorben sind, oder deren Leichen von der Front in ihre Kölner Heimat überführt worden waren. Eine genauere Verortung ist an dieser Stelle nicht möglich.
Zum anderen stammen die näher am Kriegerdenkmal und Soldaten-Grabmal von 1870/71 gelegenen Grabreihen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Auf diese allein bezieht sich die Bezeichnung „Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft“, unter welcher die Anlage auch auf Melaten ausgeschildert ist. Die Gräber bestehen aus schlichten und einheitlichen steinernen Kreuzen, die mit den Namen der Toten und ihren einfachen Lebensdaten versehen sind. Die drei Gräber mit der jüngsten Datierung stammen aus dem Jahr 1956.
Ob es sich bei den Opfern um ideologisch Verfolgte, oder um Opfer von Bomenangriffen auf die Stadt Köln handelt, ist nur äußerst schwierig nachzuvollziehen. Nach einzelnen Namen kann jedoch in der Datenbank des NS-Dokumentationszentrums Köln gesucht werden (museenkoeln.de).
Zumindest die Pflege und der Erhalt der Gräber des Zweiten Weltkriegs wird über das „Gesetz über die Erhaltung der Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft“ (Gräbergesetz) vom 1. Juli 1965 durch öffentliche Gelder finanziert. Dieses dient dazu, so heißt es in der Novellierung aus dem Jahr 2012, „der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft in besonderer Weise zu gedenken und für zukünftige Generationen die Erinnerung daran wach zu halten, welche schrecklichen Folgen Krieg und Gewaltherrschaft haben.“
Die Kriegsgräberanlage befindet sich auf dem Feld V1 des Melatenfriedhofs (vgl. Friedhofsplan unter www.stadt-koeln.de).
(Katharina Grünwald, LVR-Redaktion KuLaDig, 2020)
Internet
mussenkoeln.de: Gräber der „Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft“ in Köln (abgerufen 18.05.2020)
www.volksbund.de: Gräbersuche Online (abgerufen 18.05.2020)
denkmalpflege.lvr.de: Friedhöfe unter Denkmalschutz. Erhaltung, Anforderungen, Perspektiven. (PDF-Datei, 9,94 MB, abgerufen 18.05.2020)
www.stadt-koeln.de: Melaten (abgerufen 18.05.2020)
www.stadt-koeln.de: Friedhofsplan (PDF-Datei, 313 kB, abgerufen 18.05.2020)