spot
Pranger auf dem Bonner Münsterplatz
Was ihr entdecken könnt
Der Bonner Pranger steht neben dem Hauptportal des Bonner Münsters, auf dem Münsterplatz. Im Mittelalter galt ein Pranger, Gerichtssäule oder auch Schandpfahl als Rechtssymbol.
Vor dem Hauptportal des Bonner Münsters steht eine Prangersäule aus rotem römischen Sandstein. Sie stammt aus dem 12. oder 13. Jahrhundert und lässt auf etwa 1,50 Metern Höhe Reste der Dübel erkennen, an denen der Eisenring für den Hals der verurteilten Person angebracht war. Eigentumsdelikte, Meineid und Treuebruch wurden im Mittelalter und bis in die Neuzeit geahndet, indem man die für schuldig befundene Person an den Pranger stellte und teils über mehrere Tage angekettet dem Spott der Bevölkerung aussetzte. Dies sollte außerdem abschreckend wirken und künftigen Straftaten vorbeugen. Aus der Praxis entwickelte sich die heute noch gebräuchliche Redewendung „jemanden an den Pranger stellen“.
Bis 1757 war es für die Bürger*innen kostenlos, verurteilte Personen zu demütigen, danach wurde Geld erhoben. Aufgrund der zentralen Lage stand ein Pranger auf dem Bonner Münsterplatz, wo der Stift die Rechtsprechung übernahm. Ein weiterer stand auf dem Marktplatz, wo das Schöffengericht tagte und für Personen zuständig war, die nicht unter die Zuständigkeit des Stiftes fielen, etwa Händler*innen und Kaufleute. Der Pranger auf dem Marktplatz wurde bereits 1730 entfernt. Auf dem Münsterplatz wurde der Pranger zum letzten Mal 1851 verwendet.
(Antonia Frinken, LVR-Abteilung Digitales Kulturerbe, 2024)
Bis 1757 war es für die Bürger*innen kostenlos, verurteilte Personen zu demütigen, danach wurde Geld erhoben. Aufgrund der zentralen Lage stand ein Pranger auf dem Bonner Münsterplatz, wo der Stift die Rechtsprechung übernahm. Ein weiterer stand auf dem Marktplatz, wo das Schöffengericht tagte und für Personen zuständig war, die nicht unter die Zuständigkeit des Stiftes fielen, etwa Händler*innen und Kaufleute. Der Pranger auf dem Marktplatz wurde bereits 1730 entfernt. Auf dem Münsterplatz wurde der Pranger zum letzten Mal 1851 verwendet.
(Antonia Frinken, LVR-Abteilung Digitales Kulturerbe, 2024)