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Sterntor Bonn
Was ihr entdecken könnt
1898 wurde das alte Bonner Sterntor abgerissen. An seine Stelle trat 1900 ein teilweiser Wiederaufbau, der sich abseits des ursprünglichen Standortes an einen alten Halbrundturm der Bonner Stadtbefestigung anschließt.
Beim Bau der Bonner Stadtmauer im 13. Jahrhundert wurden das befestigte Stift am heutigen Münsterplatz und die bis dahin unbefestigte Marktsiedlung zusammengefasst. Dabei entstand auch das Sterntor, das damals aus zwei Türmen und einem quadratischen Torhaus bestand. Sein Name leitete sich von der späteren Pisternenstraße (heute Sternstraße) in seiner Nähe her. Pistrina beziehungsweise Pistrinum ist die lateinische Bezeichnung für eine Bäckerei oder Mühle. Wahrscheinlich gab es hier früher mehrere solcher Betriebe.
Nach der Schleifung der Stadtmauern und der Erweiterung der Stadt blieb das Sterntor als einziges Stadttor bestehtn, befand sich aber scheinbar in einem zunehmend schlechten Zustand. Zwischen 1888 und 1898 wurde daher mitunter hitzig diskutiert, ob es abgerissen werden sollte, da es darüber hinaus auch den wachsenden Verkehr in der Stadt behindere. Die Stadt und viele Bürger*innen forderten den Abriss, während Denkmalschutz-Organe des preußischen Staates und historisch Interessierte dagegenhielten.
Schließlich wurde der Abriss angegangen, da dieser die Stadt Bonn finanziell am wenigsten belasten würde. Nachdem sich einige Bonner*innen jedoch an den preußischen Generalkonservator gewandt und um den Erhalt des Sterntors gebeten hatten, trug dieser den Sachverhalt an Kaiser Wilhelm II. heran. Der Kaiser hatte seine Studienzeit in Bonn verbracht und wünschte den Erhalt des Stadttors. In der Folge sollte es abgetragen und anderswo wiederaufgebaut werden.
Beim Abriss 1898 stellte sich das Sterntor als wesentlich robuster heraus als angenommen. Schließlich wurde es aus Mangel an Optionen am 6. August mit einer hydraulischen Obstpresse eingedrückt.
Ab 1900 wurden Überreste des Sterntors in der Vivatsgasse an einen dort stehenden Halbrundturm angebaut. In den 1960er Jahren kamen erneut Forderungen nach einem Abriss auf, mit ähnlichen Argumenten wie Ende des 19. Jahrhunderts. Das Tor sei ein Verkehrshindernis und baufällig, was allerdings nicht nachgewiesen werden konnte. Heute ist das Sterntor ein beliebter Treffpunkt in der Bonner Innenstadt und erinnert weiterhin an die einst beeindruckende Befestigung der hochmittelalterlichen Stadt. Es ist ein eingetragenes Baudenkmal. Am ursprünglichen Standort ist der Grundriss des Tores mit dunklen Pflastersteinen verewigt worden.
(Antonia Frinken, LVR-Abteilung Digitales Kulturerbe, 2024)
Nach der Schleifung der Stadtmauern und der Erweiterung der Stadt blieb das Sterntor als einziges Stadttor bestehtn, befand sich aber scheinbar in einem zunehmend schlechten Zustand. Zwischen 1888 und 1898 wurde daher mitunter hitzig diskutiert, ob es abgerissen werden sollte, da es darüber hinaus auch den wachsenden Verkehr in der Stadt behindere. Die Stadt und viele Bürger*innen forderten den Abriss, während Denkmalschutz-Organe des preußischen Staates und historisch Interessierte dagegenhielten.
Schließlich wurde der Abriss angegangen, da dieser die Stadt Bonn finanziell am wenigsten belasten würde. Nachdem sich einige Bonner*innen jedoch an den preußischen Generalkonservator gewandt und um den Erhalt des Sterntors gebeten hatten, trug dieser den Sachverhalt an Kaiser Wilhelm II. heran. Der Kaiser hatte seine Studienzeit in Bonn verbracht und wünschte den Erhalt des Stadttors. In der Folge sollte es abgetragen und anderswo wiederaufgebaut werden.
Beim Abriss 1898 stellte sich das Sterntor als wesentlich robuster heraus als angenommen. Schließlich wurde es aus Mangel an Optionen am 6. August mit einer hydraulischen Obstpresse eingedrückt.
Ab 1900 wurden Überreste des Sterntors in der Vivatsgasse an einen dort stehenden Halbrundturm angebaut. In den 1960er Jahren kamen erneut Forderungen nach einem Abriss auf, mit ähnlichen Argumenten wie Ende des 19. Jahrhunderts. Das Tor sei ein Verkehrshindernis und baufällig, was allerdings nicht nachgewiesen werden konnte. Heute ist das Sterntor ein beliebter Treffpunkt in der Bonner Innenstadt und erinnert weiterhin an die einst beeindruckende Befestigung der hochmittelalterlichen Stadt. Es ist ein eingetragenes Baudenkmal. Am ursprünglichen Standort ist der Grundriss des Tores mit dunklen Pflastersteinen verewigt worden.
(Antonia Frinken, LVR-Abteilung Digitales Kulturerbe, 2024)