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Bonner Marktplatz


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Durch die Geschichte der Stadt Bonn zieht sich der Marktplatz im Stadtzentrum als ein Ort, auf dem das bürgerliche Leben seit je her stattfindet. 1211 als „oppidum Bonnese“ bezeichnet, war er Herz der unbefestigten bürgerlichen Siedlung, die vor der Stiftsburg entstand.

Im 11. Jahrhundert entstanden an vielen Orten im Rheinland sogenannte Marktsiedlungen, so auch in Bonn um den heutigen Marktplatz. Dieser gehörte ebenso wie der nahe Münsterplatz zu den Ländereien der kurkölnischen Erzbischöfe. Während um den heutigen Münsterplatz im 11. Jahrhundert eine Stiftsburg entstand, gab vermutlich Erzbischof Hermann II. die Erlaubnis zur Gründung der Marktsiedlung. Zum Zeitpunkt ihrer Entstehung gibt es jedoch keine überlieferten Quellen.

Im Hochmittelalter entwickelte sich um den Markt herum eine Siedlung ohne Stadtmauer vor der befestigten Stiftsburg. 1211 wird diese Marktsiedlung als „oppidum Bonnese“ bezeichnet. Die fehlende Stadtmauer erwies sich als Nachteil, sodass der kurkölnische Erzbischof Konrad von Hochstaden 1244 die Befestigung anordnete und den Bonner*innen offiziell Rechte und Gewohnheiten gewährte. Dazu gehörte auch ein Schöffengericht, das bis 1600 auf dem Marktplatz tagte und für diejenigen Büger*innen zuständig waren, die nicht dem Stift unterstanden. Mit dem Ausbau der ersten Stadtbefestigung entstand in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts die spätmittelalterliche Stadt Bonn aus der Marktsiedlung und der Stiftsburg.

Das am Marktplatz liegende Rathaus wird erstmals 1393 erwähnt und soll 1613 umgestaltet worden sein. Bis 1730 gab es an der Ecke zur Straße Marktbrücke außerdem einen Pranger und es fanden gelegentlich Hinrichtungen auf dem Platz statt. Vornehmlich wurden hier jedoch Waren auf den Wochenmärkten am Mittwoch und Samstag verkauft.

Über die Jahrhunderte hinweg blieb der Marktplatz das Zentrum bürgerlichen Lebens in der Stadt. Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert fanden im Zuge der Urbanisierung und Industrialisierung bauliche Veränderungen statt: Die den Markt umgebenden Häuser erhielten zusätzliche Stockwerke und überragten nun teilweise das bisher dominierende Rathaus.

Nach der Machtübernahme durch die NSDAP fanden hier am 10. Mai 1933 erstmals Bücherverbrennungen statt, woran heute ein Mahnmal vor dem Rathaus erinnert. Des Weiteren wurde der Platz für Aufmärsche der NSDAP und mit ihr verbundener Organisationen genutzt.

Heute dient der Marktplatz wieder vornehmlich dem Verkauf von Waren - an allen Wochentagen außer sonntags - sowie als Treffpunkt, Aufenthaltsort und Schauplatz von Großveranstaltungen wie dem Karneval.

(Antonia Frinken, LVR-Abteilung Digitales Kulturerbe, 2024)


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