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Tabakfabrik Paustian / Fabian in Bayenthal
Was ihr entdecken könnt
Zigarettenfabrik aus dem Jahr 1924 in Köln-Bayenthal
Entstanden ist die Werksanlage in der Koblenzer Straße 1924 als Zigarettenfabrik und wurde unter den Namen Fabian oder auch Paustian betrieben. Sally, auch Salli oder Siegfried Fabian wurde vermutlich 1942 zusammen mit seiner Frau in das KZ Theresienstadt deportiert. Das Ehepaar ist seit der Überführung nach Maly Trostinec verschollen. Schon 1935 kam die Werksanlage in der Koblenzer Straße in den Besitz der Firma Liebig und war damit einbezogen in die Herstellung von Fleischbrühe, Selleriesalz, Fleischbrühwürfel u.a. 1954 erwarb der Apotheker Paul Bolder die Anlage zur Herstellung chemisch-pharmazeutischer Produkte.
Von der aus Verwaltungstrakt und Produktionshalle bestehenden historischen Anlage ist der Straßenbau architektonisch besonders fein in der Formensprache des Rheinischen Expressionismus gestaltet. Erkennbar sind zurückhaltende Anleihen an die historische Architektur in Verbindung mit spitzwinklig-kristallinen Gestaltungselementen. Hervorzuheben ist auch das hinter der mittigen Eingangstür gelegene Treppenhaus mit reichen, expressiven Stuckformen und Ausstattungselementen an Wänden und Decken.
Rückseitig ist an den Hauptbau eine größere Produktionshalle mit begleitenden, niedrigeren Seitenschiffen angeordnet. Auf dem flachen Satteldach des verputzten Betonbaus dienen querliegende Belichtungsraupen zur Belichtung der Hallenschiffe. Darunter befindet sich in der Halle eine Lichtdecke in Stahl-/Glaskonstruktion. Das Mittelschiff der Halle wird zusätzlich durch kleine, längsrechteckige Fenster im Bereich des Obergadens belichtet.
Die hier durch die Verwendung von Putzarchitektur und reichen Details erkennbare Abweichung vom allgemeinen Bild der Fabrikarchitektur ist teilweise aus der örtlichen Situation heraus zu begründen. Bayenthal war zwar einerseits auch durch Industrieanlagen, wie die Bayenthaler Maschinenfabrik geprägt. Wichtig für den Bauherrn und Architekten waren sicher aber auch die vom Villenvorort Marienburg geprägte und mit ihrer Wohnhausarchitektur auch nach Bayenthal ausstrahlende Wohnhausarchitektur. Sally Fabian, Bauherr der Zigarettenfabrik hatte dort am Südpark 13 in den 1920er Jahren seinen Wohnsitz.
(Walter Buschmann, Institut. Industrie-Kultur-Geschichte-Landschaft, 2018)
Von der aus Verwaltungstrakt und Produktionshalle bestehenden historischen Anlage ist der Straßenbau architektonisch besonders fein in der Formensprache des Rheinischen Expressionismus gestaltet. Erkennbar sind zurückhaltende Anleihen an die historische Architektur in Verbindung mit spitzwinklig-kristallinen Gestaltungselementen. Hervorzuheben ist auch das hinter der mittigen Eingangstür gelegene Treppenhaus mit reichen, expressiven Stuckformen und Ausstattungselementen an Wänden und Decken.
Rückseitig ist an den Hauptbau eine größere Produktionshalle mit begleitenden, niedrigeren Seitenschiffen angeordnet. Auf dem flachen Satteldach des verputzten Betonbaus dienen querliegende Belichtungsraupen zur Belichtung der Hallenschiffe. Darunter befindet sich in der Halle eine Lichtdecke in Stahl-/Glaskonstruktion. Das Mittelschiff der Halle wird zusätzlich durch kleine, längsrechteckige Fenster im Bereich des Obergadens belichtet.
Die hier durch die Verwendung von Putzarchitektur und reichen Details erkennbare Abweichung vom allgemeinen Bild der Fabrikarchitektur ist teilweise aus der örtlichen Situation heraus zu begründen. Bayenthal war zwar einerseits auch durch Industrieanlagen, wie die Bayenthaler Maschinenfabrik geprägt. Wichtig für den Bauherrn und Architekten waren sicher aber auch die vom Villenvorort Marienburg geprägte und mit ihrer Wohnhausarchitektur auch nach Bayenthal ausstrahlende Wohnhausarchitektur. Sally Fabian, Bauherr der Zigarettenfabrik hatte dort am Südpark 13 in den 1920er Jahren seinen Wohnsitz.
(Walter Buschmann, Institut. Industrie-Kultur-Geschichte-Landschaft, 2018)