spot

Maschinenfabrik Voss in Ehrenfeld


Lege direkt los

Teile den Spot, drucke die wichtigsten Informationen aus oder lege direkt los indem du den Spot ganz einfach auf Google Maps  findest.


Was ihr entdecken könnt

Die Maschinenfabrik Voss und Maack, 1882 direkt am Ehrenfelder Bahnhof erbaut, zählte zu den Pionieren des aufblühenden Industriestandorts Ehrenfeld.

Die Maschinenfabrik Voss und Maack, 1882 direkt am Ehrenfelder Bahnhof erbaut, zählte zu den Pionieren des aufblühenden Industriestandorts Ehrenfeld. Die Firma produzierte anfangs Dampfmaschinen, doch ab etwa 1890 konzentrierte sich Fritz Voss, nun alleiniger Besitzer, auf Hebe- und Transportanlagen, Kräne und Aufzüge. Nach 1900 wurde die Produktion erweitert auf Sauggasanlagen, Pumpen, Kompressoren und Elektromotoren. Beim Bau von Kränen wurde Voss marktführend in Köln.

Voss zählte zu den typischen mittelständischen Unternehmen des aufblühenden Industriestandorts Ehrenfeld mit zahlreichen metallverarbeitenden Betrieben. Die Arbeiter ließen sich nieder in den gleichzeitig erschlossenen umliegenden Wohnstraßen. Ein anderer Teil wohnte weiterhin innerhalb des Kölner Befestigungsgürtels in der Kölner Altstadt. Erst 1888 wurde Ehrenfeld nach einer kurzen Zeit als eigenständige Stadt nach Köln eingemeindet. Ein doppelstöckiger Pferdeomnibus, seit 1902 auch eine elektrische Straßenbahn, verband den Industrievorort über die nahe gelegene Venloer Straße mit Köln.

Das Unternehmen geriet im Strukturwandel der 1970er/80er Jahre in Schwierigkeiten und wurde zunächst in die Stalvoss GmbH eingegliedert und 1990 geschlossen. Kurz danach übernahm die Firma „Balloni“, seinerseits Pionier bei der Nutzung alter Industriebauten, die Werksbauten, gestaltete die straßenseitige Fabrikhalle an der Ecke zur Glasstraße zum Veranstaltungsort mit teilverglastem Treppenhaus und die zweite, zurückliegende Halle zu einem Laden für Deko-Artikel um.

Die zeittypischen, kargen Backsteinmauern prägen das Bild der beiden gründerzeitlichen Bauten. In der zur Straße liegenden Giebelfront wurde die sparsame Ornamentik mit den beiden hohen Rundbogenfenstern bei der Sanierung erhalten. Auch im Inneren prägen Überreste der industriellen Nutzung, insbesondere nackte Ziegelwände und originale Laufkräne, die heutige Event-Halle. Die Ladenhalle wurde ergänzt durch eine U-förmige Empore in Stahlkonstruktion für die durch Laufbalkone miteinander verbundenen Balkone. Hier wird die Leichtigkeit der Dachkonstruktion aufgegriffen und geradezu beispielhaft gezeigt, wie ein großzügig bemessener Hallenraum durch kleinteilige Büros ergänzt werden kann. Von den Büros aus bietet sich für Angestellte und Firmenleitung ein guter Blick auf den Laden, wo die Waren auf großen Tischen präsentiert werden.

Der neue Anbau der Firma „Balloni“ zum Ehrenfeldgürtel kontrastiert die alten Ziegelbauten effektvoll mit einer horizontal gegliederten Fassade aus verstellbaren Blechsegeln. Gut einsehbar von den Bahnsteigen des benachbarten Bahnhofs Ehrenfeld werden die Hallen auch geprägt durch die neuen großformatigen Rohre zur Heizung und Lüftung der Hallen.

(Walter Buschmann / Matthias Hennies / Alexander Kierdorf, Institut. Industrie-Kultur-Geschichte-Landschaft, 2018)


Lege direkt los, indem du den Spot ganz einfach auf Google Maps  findest.



Entdeckungen mit diesem Spot