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Mülheimer Freiheit mit Barockbauten aus Seidenweberzeit


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Was ihr entdecken könnt

Am Nordende der Mülheimer Freiheit findet sich ein eindrucksvolles Ensemble spätbarocker, wenn auch teils stark erneuerter Kaufmannshäuser, die an die Geschichte Mülheims als Handelsstadt erinnern.

In Mülheim sind nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges nur wenige barocke Bürgerhäuser auf der Mülheimer Freiheit erhalten geblieben, die vor allem im Umfeld der Schifferkirche St. Clemens und des Mülhelmia-Brunnens noch sichtbar sind und teilweise rekonstruiert werden konnten.

Diese Zeugnisse geben einen Einblick in die industrielle Blüte und den Wohlstand der ehemals Freien Stadt Mülheim, als sich im 18. Jahrhundert protestantische Kaufmannsfamilien aus Köln in Mülheim niederließen.
Eine führende Rolle spielte dabei die Familie Andreae, die in Mülheim eine neu gegründete Textilfabrik und Samtweberei aufblühen ließ. Sowohl die ehemalige Samt- und Seidenfabrik mit 44 Samtwebstühlen in der Wallstraße 88-90 als auch die Färberei in der Wallstraße 30-34 wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört.

Doch trotz der fortschreitenden Mechanisierung der Textilindustrie und der Fabriken sowie einer angesehenen Webschule konnten die Mülheimer Textilindustriellen nach 1870 vor allem der niederrheinischen Konkurrenz nicht mehr standhalten.

Am nördlichen Ende der Freiheit, an der Krahnenstraße, befindet sich das eindrucksvollste Ensemble spätbarocker, wenn auch erneuerter Kaufmannshäuser. Etwas abseits der Mülheimer Freiheit, in der Wallstraße 56, steht das imposanteste Zeugnis der Köln-Mülheimer Seidenindustrie, erbaut um 1776, vermutlich von Johann Georg Leydel für Carl Friedrich Bräunlich, den Direktor der ab 1773 von Christoph Andreae neu errichteten Samt- und Seidenfabrik. Es ist damit das einzige vollständig erhaltene Baudenkmal, das in Mülheim an das Wirken dieser Kaufmanns- und Unternehmerfamilie erinnert.

(LVR-Abteilung Digitales Kulturerbe, 2024)



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