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Gasmotorenfabrik Deutz in Mülheim


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Die für die Technik- und die Wirtschaftsgeschichte bedeutendste Firma Kölns entstand 1864 in einer Ölmühle in der Servasgasse nahe dem Rheinufer. Dort gelang es dem Kaufmann Nikolaus August Otto, den neuen Zweitakt-Gasmotor von Étienne Lenoir zu verbessern. 1869 zog er aus dem beengten Köln in die nähe der Stadt Mülheim auf dem östlichen Rheinufer, um eine Motorenfabrik zu bauen.

Im Jahr 1864 gründete Nicolaus August Otto in der Servasgasse die erste Motorenfabrik der Welt, die er 1867 zusammen mit Eugen Langen an die Deutz-Mülheimer-Straße verlegte. Hier hatten Gottlieb Daimler als Technischer Direktor und Wilhelm Maybach als Chefkonstrukteur zehn Jahre gelebt und gearbeitet, bis sie 1882 nach Cannstatt bei Stuttgart übersiedelten. Die Ursprungsbauten dieser epochalen Fabrik der zweiten industriellen Revolution sind verschwunden. Das bestehende Gebäudeensemble aus der Zeit um 1900 ist in seiner heutigen Form ein Denkmal des Motorenbaus. Hervorzuheben ist auch das Ausstellungsgebäude, das Bruno Möhring 1902 entwarf.

In den Jahren 1907 bis 1912 wagte man sich in Deutz auch an den Bau von Automobilen und engagierte dafür einen weiteren Ingenieur, der in der Branche einen großen Namen hatte: Ettore Bugatti. Ebenfalls 1907 begann die Serienfertigung von Dieselmotoren. Bis 1913 beschäftigte das Werk 3400 Arbeiter und 700 Angestellte. Vermutlich war Deutz das erste Werk in Europa, in dem eine - wenn auch noch sehr einfache - Fließbandfertigung für Motoren eingesetzt wurde. Die Produktionszeit pro Motor sank von 1700 auf 1200 Minuten.

Im Jahr 2002 wurde die Produktion in den Werksteilen westlich der Deutz-Mülheimer Straße eingestellt. Es war das Ende der industriellen Fertigung an einem Standort, an dem 1869 die Erfolgsgeschichte der Deutz-Motoren begann, die in ihrer industriegeschichtlichen Bedeutung nicht selten mit der Erfindung und Verbreitung der Dampfmaschine durch James Watt gleichgesetzt wird.

Für große Flächen des Gasmotorenwerkes und der angrenzenden Werksanlagen in Mülheim wird derzeit eine umfassende Neubebauung, vor allem mit Wohnhäusern, geplant. Ein Teil der alten Fabrikarchitektur soll mit neuen Nutzungen integriert werden.

(LVR-Abteilung Digitales Kulturerbe, 2024)




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