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Bismarckturm am Bayenthalgürtel


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Der 27 Meter hohe Kölner Bismarckturm befindet sich inmitten einer Grünanlage zwischen den beiden Fahrspuren der Straße Bayenthalgürtel an deren Übergang zum Gustav-Heinemann-Ufer / Oberländer Ufer am Rhein.

Am Ende des Bayenthalgürtels am Rhein in Köln-Marienburg steht ein großes Monument. Viele Kölner*innen halten es für einen Teil der alten Stadtmauer, wie zum Beispiel den Bayenturm. Doch das ist falsch: Es handelt sich um einen Bismarckturm.

Als der erste deutsche Reichskanzler Fürst Otto von Bismarck 1898 verstarb, entbrannte ein regelrechter Personenkult um den Preußen. In vielen Städten wurden ihm zu Ehren Denkmäler errichtet - die sogenannten Bismarcktürme. In Köln wurden bereits ab April 1890 durch eine Bürgerinitiative Spenden für einen solchen Turm gesammelt. Der größte Spender war dabei kein anderer als der Inhaber der Schokoladenfabrik Stollwerck, Heinrich Stollwerck. Seine Nachkommen werden später das Kölner Schokoladenmuseum im Rheinauhafen gründen. An der Umsetzung des Turms waren ab 1902 verschiedene Herren beteiligt, die Planung der Grünanlage übernahm der bekannte Gartenarchitekt Fritz Encke. Das Bauwerk ist einer von zu jener Zeit rund 240 errichteten Bismarcktürmen im deutschsprachigen Raum. Heute sind davon insgesamt 174 Exemplare erhalten.
Am Bayenthalgürtel ist das Denkmal trotz seiner präsenten Lage in Vergessenheit geraten, die Anlage ungenutzt. Dies hängt mit der nachvollziehbaren Abkehr von deutsch-nationalen Themen nach dem Zweiten Weltkrieg zusammen. Nichtsdestotrotz bietet sich die Grünanlage um das imposante Bauwerk herum hervorragend für eine zukünftige Nutzung für die Kölner Bürger*innen an, beispielsweise durch einen Biergarten. Doch in Köln dauert bekanntlich alles etwas länger. Wenigstens wisst ihr nun, wenn ihr den steinernen Koloss bei einem Spaziergang vom Gustav-Heinemann-Ufer am Rhein aus erblickt, dass es sich um einen Bismarckturm und nicht um einen Teil der alten Stadtmauer handelt.

(Katharina Grünwald, LVR-Abteilung Digitales Kulturerbe, 2021)