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Rheinauenpark Bonn
Was ihr entdecken könnt
Der 1979 anlässlich einer Bundesgartenschau eröffnete Rheinauenpark ist einer der größten Landschaftsparks Deutschlands und ein herausragendes Beispiel für die Gartenarchitektur der 1970er Jahre. Als „Vorgarten“ des Regierungsviertels ist er ein historisches Zeugnis der ehemaligen Bundeshauptstadt.
Wasser ist das dominierende Element im Rheinauenpark. Zu beiden Seiten des Flusses gelegen und durch einen ca. 15 Hektar großen, künstlichen See geprägt, ermöglicht dieser Landschaftspark heute vielfältige Aktivitäten am und im Wasser.
Anlässlich einer Bundesgartenschau wandelte sich das zuvor überwiegend landwirtschaftlich genutzte Gelände in den Jahren 1971 bis 1979 zum Freizeit- und Erholungspark in der Rheinaue. Nach dem Zusammenschluss der Stadt Bonn mit den bis 1969 eigenständigen Städten Bad Godesberg und Beuel sowie der Gemeinde Oberkassel sollte der Rheinauenpark zur verbindenden Grünfläche zwischen den Ortskernen und zugleich auch zum „Vorgarten“ für das im Entstehen befindliche Regierungsviertel werden.
Bei der Gestaltung des rund 160 Hektar großen Areals orientierte sich die Planergemeinschaft um den verantwortlichen Landschaftsarchitekten Gottfried Hansjakob (geb. 1937), München, an Auenlandschaften. Die verschiedenen Gebäude wie etwas das Parkrestaurant (Ludwig-Erhard-Allee 20) oder das „Haus am Rhein“ (Elsa-Brändström-Straße 74) der Bonner Ruder-Gesellschaft e.V. mit Bootshaus und Gastronomie entwarf Ernst van Dorp (1920–2003), Bonn, im asiatisch inspirierten Stil. Am 27. April 1979 wurde die neue städtische Grünanlage mit den Festveranstaltungen zur 15. Bundesgartenschau (BUGA) eröffnet.
Der mit rund 100 Hektar größere Teil der seit Ablauf der BUGA frei zugänglichen Parkanlage befindet sich linksrheinisch, in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Regierungsviertels. Auf der rechtsrheinischen Seite sind weitere rund 60 Hektar Park vorhanden. Die Uferbereiche und Promenaden ermöglichen das Erleben der Flusslandschaft. Von mehreren Ruheplätzen mit Baumrondellen, Schutzhütten und halbkreisförmigen Sitzmauern aus bieten sich reizvolle Blicke auf die gegenüberliegende Landschaftssilhouette des nach Norden auslaufenden Siebengebirges bzw. auf die Stadt Bonn. Weite Rasenflächen, Spiel- und Sportplätze machen den Rheinauenpark zum beliebten Ausflugsziel. Verschiedene Themengärten bieten Informationen und Anregungen: Für den Blindengarten wurden Pflanzen ausgewählt, die zum Ertasten und Riechen einladen. Im Rosengarten blühen im Sommer rund 6.000 Exemplare. Eine besondere Attraktion ist der Japanische Garten, welcher Elemente eines steinernen Zen-Gartens, eines Teegartens sowie eines Teichgartens vereint – ein Geschenk der japanischen Regierung. Die sogenannte Römische Gräberstraße wurde vom LVR-Landesmuseum Bonn (Rheinisches Landesmuseum) anlässlich der Bundesgartenschau mit Kopien von römischen Grabmalen und Altären, die im Rheinland gefunden wurden, ausgestattet.
Die Konrad-Adenauer-Brücke, welche die beiden Rheinseiten verbindet und über den Rheinauenpark hinweg führt, wurde als Verkehrsweg mit eigener Straßenbahnhaltestelle, Rad- und Fußwegen in das Parkkonzept eingebunden. Den Passanten eröffnet diese Brücke zugleich neue Wahrnehmungsmöglichkeiten aus der Vogelperspektive – insbesondere Panoramablicke auf die spiegelnden Wasserflächen des Auensees mit seinen gebuchteten Ufern und grünen Baumkulissen.
(Kerstin Walter, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, 2015)
Friedens-Demonstration am 10. Juni 1982
Neben der großen Bonner Anti-Atomkraft-Demonstration (1979) und den Friedens-Demonstrationen in der Zeit des Kalten Krieges 1981 und 1983, die ihr Zentrum im Bonner Hofgarten hatten, fand eine weitere große Demonstration am 10. Juni 1982 unter dem Motto „Aufstehn! Für den Frieden“ etwa 500.000 teilnehmenden Menschen auf den Bonner Rheinwiesen statt.
Für diese Demo verfasste der Aktionskünstler Joseph Beuys (1921-1986) sein Lied „Sonne statt Reagan!“, das er selbst auf der Veranstaltung sang. Die Kölner Band BAP trat ebenfalls im Rahmen des Programms auf und wurde zu ihrem wütenden Protestsong „Zehnter Juni“ inspiriert. Auf der Schlusskundgebung sprach die in der Friedensbewegung engagierte Theologin Dorothee Sölle (1929-2003): „Wir haben eine andere Idee von Freiheit, Mr. Reagan, und wir haben eine andere Idee von der Bergpredigt, Herr Bundeskanzler!“
(Franz-Josef Knöchel, Digitales Kulturerbe LVR, 2022)
Internet
bonn.de: Stadt Bonn - Freizeitpark Rheinaue (abgerufen 04.04.2016)
de.wikipedia.org: Friedensdemonstration in Bonn 1982 (abgerufen 02.11.2022)
www.spiegel.de: Großdemo gegen Nato-Doppelbeschluss (Kalenderblatt 10.06.1982, abgerufen 02.11.2022)
Anlässlich einer Bundesgartenschau wandelte sich das zuvor überwiegend landwirtschaftlich genutzte Gelände in den Jahren 1971 bis 1979 zum Freizeit- und Erholungspark in der Rheinaue. Nach dem Zusammenschluss der Stadt Bonn mit den bis 1969 eigenständigen Städten Bad Godesberg und Beuel sowie der Gemeinde Oberkassel sollte der Rheinauenpark zur verbindenden Grünfläche zwischen den Ortskernen und zugleich auch zum „Vorgarten“ für das im Entstehen befindliche Regierungsviertel werden.
Bei der Gestaltung des rund 160 Hektar großen Areals orientierte sich die Planergemeinschaft um den verantwortlichen Landschaftsarchitekten Gottfried Hansjakob (geb. 1937), München, an Auenlandschaften. Die verschiedenen Gebäude wie etwas das Parkrestaurant (Ludwig-Erhard-Allee 20) oder das „Haus am Rhein“ (Elsa-Brändström-Straße 74) der Bonner Ruder-Gesellschaft e.V. mit Bootshaus und Gastronomie entwarf Ernst van Dorp (1920–2003), Bonn, im asiatisch inspirierten Stil. Am 27. April 1979 wurde die neue städtische Grünanlage mit den Festveranstaltungen zur 15. Bundesgartenschau (BUGA) eröffnet.
Der mit rund 100 Hektar größere Teil der seit Ablauf der BUGA frei zugänglichen Parkanlage befindet sich linksrheinisch, in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Regierungsviertels. Auf der rechtsrheinischen Seite sind weitere rund 60 Hektar Park vorhanden. Die Uferbereiche und Promenaden ermöglichen das Erleben der Flusslandschaft. Von mehreren Ruheplätzen mit Baumrondellen, Schutzhütten und halbkreisförmigen Sitzmauern aus bieten sich reizvolle Blicke auf die gegenüberliegende Landschaftssilhouette des nach Norden auslaufenden Siebengebirges bzw. auf die Stadt Bonn. Weite Rasenflächen, Spiel- und Sportplätze machen den Rheinauenpark zum beliebten Ausflugsziel. Verschiedene Themengärten bieten Informationen und Anregungen: Für den Blindengarten wurden Pflanzen ausgewählt, die zum Ertasten und Riechen einladen. Im Rosengarten blühen im Sommer rund 6.000 Exemplare. Eine besondere Attraktion ist der Japanische Garten, welcher Elemente eines steinernen Zen-Gartens, eines Teegartens sowie eines Teichgartens vereint – ein Geschenk der japanischen Regierung. Die sogenannte Römische Gräberstraße wurde vom LVR-Landesmuseum Bonn (Rheinisches Landesmuseum) anlässlich der Bundesgartenschau mit Kopien von römischen Grabmalen und Altären, die im Rheinland gefunden wurden, ausgestattet.
Die Konrad-Adenauer-Brücke, welche die beiden Rheinseiten verbindet und über den Rheinauenpark hinweg führt, wurde als Verkehrsweg mit eigener Straßenbahnhaltestelle, Rad- und Fußwegen in das Parkkonzept eingebunden. Den Passanten eröffnet diese Brücke zugleich neue Wahrnehmungsmöglichkeiten aus der Vogelperspektive – insbesondere Panoramablicke auf die spiegelnden Wasserflächen des Auensees mit seinen gebuchteten Ufern und grünen Baumkulissen.
(Kerstin Walter, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, 2015)
Friedens-Demonstration am 10. Juni 1982
Neben der großen Bonner Anti-Atomkraft-Demonstration (1979) und den Friedens-Demonstrationen in der Zeit des Kalten Krieges 1981 und 1983, die ihr Zentrum im Bonner Hofgarten hatten, fand eine weitere große Demonstration am 10. Juni 1982 unter dem Motto „Aufstehn! Für den Frieden“ etwa 500.000 teilnehmenden Menschen auf den Bonner Rheinwiesen statt.
Für diese Demo verfasste der Aktionskünstler Joseph Beuys (1921-1986) sein Lied „Sonne statt Reagan!“, das er selbst auf der Veranstaltung sang. Die Kölner Band BAP trat ebenfalls im Rahmen des Programms auf und wurde zu ihrem wütenden Protestsong „Zehnter Juni“ inspiriert. Auf der Schlusskundgebung sprach die in der Friedensbewegung engagierte Theologin Dorothee Sölle (1929-2003): „Wir haben eine andere Idee von Freiheit, Mr. Reagan, und wir haben eine andere Idee von der Bergpredigt, Herr Bundeskanzler!“
(Franz-Josef Knöchel, Digitales Kulturerbe LVR, 2022)
Internet
bonn.de: Stadt Bonn - Freizeitpark Rheinaue (abgerufen 04.04.2016)
de.wikipedia.org: Friedensdemonstration in Bonn 1982 (abgerufen 02.11.2022)
www.spiegel.de: Großdemo gegen Nato-Doppelbeschluss (Kalenderblatt 10.06.1982, abgerufen 02.11.2022)