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Römisches Forum Köln



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Was ihr entdecken könnt

Das Forum des römischen Köln ist im heutigen Stadtbild nicht mehr erkennbar. Trotzdem geben im Laufe der letzten Jahrzehnte gemachte Befunde und Funde Auskunft über Lage und Aussehen dieser Anlage. Sie entsprach mit einem großen freien Platz und säumenden Hallenbauten dem Grundtyp römischer Fora.

Einordnung
Das Forum des römischen Köln erstreckte sich über eine Fläche von vier insulae, das entspricht einer Ausdehnung von ungefähr 180 x 180 Meter. Es lag im östlichen Teil der Stadt, an der Kreuzung der beiden Hauptachsen, des cardo maximus und des decumanus maximus. In der Nähe lagen weitere öffentliche Gebäude wie das Prätorium und möglicherweise das Gelände der Ara Ubiorum. Die Funktion des Platzes als Forum der Kolonie ist nicht eindeutig geklärt, wird aber in der Regel als solches angesehen, da es typische Strukturen von römischen Fora aufweist: eine große Platzanlage an der Kreuzung von cardo maximus und decumanus maximus sowie eine abschließende Basilika und weitere Hallenbauten.

Erhaltung
Die Lage und das Aussehen des Forums erschlossen sich erst nach und nach durch Befunde, die man seit den 1920er-Jahren im Stadtgebiet entdeckte. Ausgrabungen im Bereich zwischen Antoniterstraße, Schildergasse, Herzogstraße und Perlenpfuhl erbrachten vor allem Fundament- und Säulenreste, die die Gestaltung des westlichen Forumsabschlusses erkennen ließen. Viele dieser Reste wurden entweder nach einer wissenschaftlichen Dokumentation abgeräumt oder unter einer Betonplatte verschlossen. Sichtbar gemacht ist heute einzig ein Block aus opus caementitium, der zum Fundament der Anlage gehörte. Dieser Block, der 4,50 x 2,40 Meter in der Fläche umfasst und ca. 1,50 Meter hoch ist, steht an seiner ursprünglichen Stelle, wurde allerdings auf den Betonfußboden gehoben.

Beschreibung
Das Forum ist an der Kreuzung der beiden Hauptachsen der Stadt (cardo maximus und des decumanus maximus) als große Platzanlage konzipiert, die auf allen vier Seiten durch große Hallenbauten begrenzt war. Im Osten schloss eine Basilika den Platz ab. An der nördlichen und südlichen Seite standen große Hallenbauten, von denen allerdings nur wenig bekannt ist. Im Westen errichtete man als Abschluss eine Ringportikus mit 141 Meter Außen-und 111 Meter Innendurchmesser. Dieser oberirdisch gelegenen Exedra folgte im Untergeschoss eine Kryptoportikus, die durch eine Säulenstellung in zwei Schiffe unterteilt wurde. Diese Säulen stützten die Decke. An der Westseite der Kryptoportikus lagen in regelmäßigem Abstand rechteckige Nischen, die sich vermutlich bis zum oberirdischen Teil der Anlage fortsetzten. Die zentrale Nische übertrifft dabei mit seinen Maßen von 16,5 x 7 Meter die übrigen. An dieser Stelle endete der von Westen kommende decumanus maximus der Stadt. Ein Zugang zum Forum erfolgte möglicherweise über eine Treppe.
Im Zentrum des von der Exedra eingerahmten Platzes lag ein 5,4 Meter breiter Fundamentsockel, der vermutlich dazu diente Standbilder zu tragen.

Datierung
Bereits in der ersten Hälfte des ersten Jahrhunderts lag an der Stelle des späteren Forums eine Platzanlage unbekannter Gestalt. Kurz nach der Koloniegründung 50 n. Chr. wurde das Niveau des Platzes erhöht, und man begann den Ausbau zu der repräsentativen Anlage.

Heutige Nutzung
Von dem römischen Forum ist heute im Stadtbild kaum noch etwas zu sehen. Im Untergeschoss des Bekleidungsgeschäftes C&A in der Schildergasse 60-68 ist der große Block opus caementitium während der Geschäftsöffnungszeiten zu besichtigen. Ausführliche Tafeln erläutern die Anlage des Forums.

(Hannelore Rose / Marianne Tabaczek, LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, 2014, erstellt im Rahmen eines Projektes der Fritz Thyssen Stiftung)


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