Entdeckung zu Fuß

Die Villa Oppenheim am Fühlinger See

Spuk im Herrenhaus

Eine Entdeckung von Ute Schumacher


  • Dauer
    Dauer
    30min
  • Strecke
    Strecke
    1km
  • Themen
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    Architektur
    Seen und Flüsse
    Sport
    Lost Place
  • Epochen
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    Kaiserreich
    Zeitgeschichte
  • Lizenz
    copyright
    CC BY 4.0

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Was ihr entdecken könnt

In der Nähe des Fühlinger Sees steht ein verlassenes Gutshaus, das einst einer bedeutenden Kölner Bankiersfamilie gehörte und in dem es angeblich spuken soll...

Das Gebäude wurde in der ersten Hälfte der 1880er Jahre unter Eduard Freiherr von Oppenheim erbaut und wird allgemein als Haus Fühlingen, Oppenheimpalais oder auch Villa Oppenheim bezeichnet.

Die jüdische Familie Oppenheim stammte ursprünglich aus Rheinland-Pfalz. Als das Niederlassungsverbot für jüdische Personen, das seit 1424 bestanden hatte, 1798 aufgehoben wurde, zog Salomon Oppenheim mit seinem Kommissions- und Wechselhaus nach Köln. Hier wurde das ab 1904 Privatbank Sal. Oppenheim Jr. & Cie. genannte Unternehmen innerhalb kurzer Zeit zweitgrößte Bank in der Domstadt. Angehörige der Familie Oppenheim waren Mitglieder des Stadtrates und förderten sowohl die erste Synagoge nach 1424 in der Glockengasse als auch die Fertigstellung des Kölner Doms 1880. Des Weiteren betätigten sie sich karitativ. Daher genoss die Familie in Köln hohes Ansehen. Bereits in den 1860er Jahren wurde der Sohn Salomon Oppenheims, Simon Oppenheim - Vater Eduard von Oppenheims und zwischenzeitlich Präsident der Kölner Handelskammer - als Freiherr geadelt.
Während der NS-Zeit wurde die Familie verfolgt. Unter drohender Enteignung wurde das Bankhaus zwangsweise an den nicht-jüdischen Teilhaber Robert Pferdmenges gegeben, erhielt dessen Namen und wurde von ihm als Treuhänder verwaltet. Nach der NS-Zeit befand es sich bis 2010 im Besitz der Familie Oppenheim, dann musste es im Zuge der Finanzkrise an die Deutsche Bank verkauft werden, die es als eigenes Institut fortführt.

Eduard von Oppenheim ließ neben dem zweiflügeligen Herrenhaus in Fühlingen eine Reithalle und eine Pferderennbahn errichten. 1907, zwei Jahre vor seinem Tod, verkaufte er das Anwesen wieder. Der neue Besitzer ließ die Rennbahn teilweise ausbaggern. 1963 kaufte die Stadt Köln das Gebäude mit dem dazugehörigen Land und ließ vier Jahre später die Seitenflügel und die Reithalle abreißen. Seit 2008 wird immer wieder über Pläne zur Neugestaltung und -nutzung des ehemaligen Anwesens berichtet, die allerdings bisher nicht umgesetzt wurden. Inzwischen verfällt das Herrenhaus zusehends und das umliegende Gelände ist stark überwuchert. Aufgrund des desolaten Zustands wurde der Denkmalstatus 2023 aberkannt.

Praktische Informationen

Achtung! Das Gutshaus ist nicht gesichert, daher raten wir davon ab, das Gebäude zu betreten. Die Wege um das Anwesen können stark von Gestrüpp überwuchert und sehr unwegsam sein. Passt gut auf euch auf und nehmt festes Schuhwerk mit. Von Besuchen im Dunkeln solltet ihr absehen.

Hat euch diese Entdeckung gefallen? Mehr historische Infos gibt es hier: Portal Rheinische Geschichte: Familie Oppenheim

Inklusive Informationen:
Diese Entdeckung ist nicht barrierefrei!

Habt ihr weiter Informationen für uns oder habt ihr Fragen, dann meldet euch gerne unter clickrhein@lvr.de. Vielen Dank für's Mitmachen!


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