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Mutter-Ey-Denkmal von Bert Gerresheim
Was ihr entdecken könnt
Das Mutter Ey-Denkmal aus Bronze des Künstlers Bert Gerresheim (*1935) wurde im Jahr 2017 zu Ehren der Galeristin Johanna Ey (1864-1947) auf dem Mutter-Ey-Platz im Andreas Quartier in der Düsseldorfer Altstadt errichtet.
Das Mutter-Ey-Denkmal aus Bronze des Künstlers Bert Gerresheim (*1935) wurde im Jahr 2017 zu Ehren der Galeristin Johanna Ey (1864-1947) auf dem Mutter-Ey-Platz im Andreas-Quartier in der Düsseldorfer Altstadt errichtet.
Skulptur
Leben und Werk der Johanna Ey
Quellen, Internet, Literatur
Skulptur
Die 2,5 Meter hohe und 880 Kilo schwere Bronze-Statue von Bert Gerresheim setzt ein Monument für die Kunsthändlerin Johanna Ey, auch „Mutter Ey“ genannt, die der Bildhauer noch persönlich kennenlernte. Diese riet ihm bei einer Begegnung im Jahr 1947, nach Vorlage seiner ersten Arbeiten dazu, Kunst zu studieren. Dem Rat kam der in Düsseldorf geborene Künstler später tatsächlich nach, indem er von 1956 bis 1960 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Otto Pankok (1893-1966) studierte.
Johanna Ey wurde als meistgemalte Frau Deutschlands berühmt. Maler wie Otto Dix (1891-1969) verewigten die Kunsthändlerin in Porträts und Gruppenbildern. Die Bildwerke, die dabei entstanden, stammen aus mehr als drei Jahrzehnten. Daher zieren Gerresheims Skulptur diverse Darstellungen von Arbeiten, die zum Teil die Kunsthändlerin selbst zeigen. Aufgrund ihrer Verbindung zu der Baleareninsel Mallorca, die sie mehrmals besuchte, wird Johanna Ey in ihrem Denkmal spanisch anmutend mit einem Mantilla-Kamm gezeigt. Dies mag auch ein Verweis auf eines der bekanntesten Porträts der Kunstmäzenin „Bildnis der Kunsthändlerin Johanna Ey“ aus dem Jahr 1924 sein, das zu den Hauptwerken des Künstlers Otto Dix gehört und Ey ebenfalls mit Mantilla-Kamm im Haar darstellt.
Auch Poetik wurde der Galeristin gewidmet. So schrieb ihr aus Paris der Künstler Max Ernst (1891-1976), der ab 1920 zum Kreise Eys gehörte und 1921 seine erste Einzelausstellung in Deutschland bei ihr hatte, dieser zum 65. Geburtstag die wohl ganz bewußt an das feierliche Kirchenlied „Großer Gott, wir loben dich“ angelehnten Verse: „grosses ey wir loben dich, ey wir preisen deine staerke, vor dir neigt das rheinland sich und kauft gern und billig deine werke!“
Ebendiese Zeilen sind auch auf der Darstellung eines Telegramms zu lesen, welches gemeinsam mit der Nachbildung eines goldenen Eis auf einem Beistelltisch neben der Kunsthändlerin in der Skulptur dargestellt ist.
Gesicht, Mantilla-Kamm und Oberkörper der Kunsthändlerin sind von einem Spalt durchzogen. Gerresheim verwendet in zahlreichen Arbeiten eine künstlerische Methode, die er selbst als „vexieren“ bezeichnet. Der Ursprung liegt in dem lateinischen Verb vexare, das die Tätigkeit des Hin- und Herreißens oder auch des Quälen und Plagens beschreibt. Hiermit nähert sich der Künstler den vielfältigen Schichten einer Persönlichkeit.
Leben und Werk der Johanna Ey
Johanna Ey war in den 1920er Jahren eine bedeutende Galeristin und Förderin moderner Malerei. Bekannt als „Mutter Ey“ pflegte sie Kontakt zu diversen Künstler*innen unter anderem zu der Künstler*innengruppe „Das Junge Rheinland“ mit Protagonisten wie Gert Wollheim (1894-1974), Otto Pankok (1893-1966), Arthur Kaufmann (1888-1971) und Adolf Uzarski (1885-1970). Sie trug dazu bei, die Stellung Düsseldorfs als innovative Kunststadt zu prägen.
Ey stammte ursprünglich aus einfachen Verhältnissen. Die Tochter des Tagelöhners Peter Stocken und dessen Frau Josepha wurde als jüngstes von sechs Geschwistern am 4. März 1864 in Wickrath bei Mönchengladbach geboren. Im Jahr 1886 heiratete sie den Braumesiter Robert Ey und lebte mit ihm in einer über 20 Jahre währenden unglücklichen Ehe in Düsseldorf. Sie gebar zwölf Kinder, von denen nur vier am Leben blieben (vgl. Barth et al. 1986, S. 15).
Nach der Scheidung von ihrem Ehemann war Johanna Ey alleinerziehend und musste sich und ihren Kindern die Existenz sichern. Sie eröffnete zunächst eine Backwarenhandlung (1907) und später eine Kaffeestube (1910), auf der Ratinger Straße 45 im Düsseldorfer Stadtzentrum. Schnell wurde ihr Laden, zwischen den Kultureinrichtungen Theater, Oper und Kunstakademie gelegen, zu einem beliebten Treffpunkt für Künstler*innen in der Umgebung. Besonders die erschwinglichen Preise und die Möglichkeit auf Kredit zu verzehren, lockten viele Studierende der Akademie an.
„Wer von den jungen Künstlern seine Schulden nicht in barer Münze begleichen konnte, tat dies mit eigenen Werken. Da es nicht wenige Künstler waren, die mit ihren eigenen Bildern bezahlten, entstand so etwas wie die erste 'Sammlung Ey'.“ (Barth et al. 1986, S.17)
Ab 1917 besaß Johanna Ey eigene Läden in der Alleestraße 1a (zwischenzeitlich Hindenburgwall, heute Heinrich-Heine-Allee) in Düsseldorf und später in der Alleestraße 11 (vgl. Anna 2009, S.12). In diesen stellte sie zunächst Bilder der akademischen Düsseldorfer Malerschule aus. Ihre Galerie, die den Namen „Junge Kunst – Frau Ey“ trug, entwickelte sich rasch zum Zentrum der zeitgenössischen rheinischen Kunstszene. Insbesondere bildete sie den Mittelpunkt der Künstler*innengruppe „Das Junge Rheinland“. Viele der Künstler*innen dieser Vereinigung waren dem Rheinischen Expressionismus verbunden. In der Zeitschrift „Das Ey, Über Neue Malerei“, die drei Ausgaben hatte, erschienen Artikel und Holzschnitte von Gert Wollheim und Otto Pankok.
Johanna Ey: „Es kamen immer neue Bilder und neue Maler. Es wurde für mich eine herrliche, schöne Zeit, da ich diese geistig wertvollen Künstler um mich hatte. Ich war so stolz, dass ich unermüdlich mitarbeiten konnte am Aufbau einer modernen Kunstepoche.“ (zitiert nach Rückert 2024)
Um den jungen Künstler*innen deren Bilder bezahlen zu können, verkaufte Ey Professorengemälde. Sie flickte den Künstler*innen sogar die Hosen, strickte für sie und schnitt ihnen die Haare. Max Ernst beschreib sie nach ihrem Tod: „Die war eine rührende Person. Ich habe wirklich einen – das beste Andenken an sie behalten.“ Aber Ey war nicht nur „Künstler-Mutter“ sondern genoss auch das brodelnde Leben und die Provokationen, die von ihrer Galerie ausgingen. So war noch nie über Kunst disputiert worden, stand es in der Zeitung und ihr Laden war zugleich auch immer Debatterklub (vgl. Rückert 2024).
Im Jahr 1927 besuchte Johanna Ey den spanischen Dichter und Maler Jacobo Sureda (1901-1935) auf dessen Heimatinsel Mallorca, verweilte dort einige Zeit und kam 1933 für einen weiteren Besuch auf der Insel.
Die 1929 beginnende Weltwirtschaftskrise, brachte die Galerie Ey in eine finanzielle Krise. Die Stadt Düsseldorf stellte der verschuldeten Johanna Ey, die inzwischen als „Original“ einen Marketingwert hatte, kostenfreie Räume zur Verfügung. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurden jedoch fast alle der Künstler*innen in ihrem Umfeld als „entartet“ eingestuft und verfolgt. Viele dieser Künstler*innen waren zudem politische Gegner des Nationalsozialismus und teilweise sogar im Widerstand aktiv.
Im Jahr 1933 wurden zahlreiche Arbeiten aus der Sammlung der Galerie Ey und dem Ladenbestand beschlagnahmt und zerstört. Ey erlitt zahlreiche Repressalien. 1934 gab sie ihre Galerie schließlich auf. Die meisten Künstler*innen waren zu diesem Zeitpunkt schon geflohen, verhaftet oder mit einem Berufsverbot belegt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 war Johanna Ey wieder eine angesehene Frau. Man machte sie zur Ehrenbürgerin der Stadt Düsseldorf und zahlte ihr eine Ehrenrente.
Als sie am 27. August 1947 verstarb, erhielt sie ein Ehrengrab auf dem Düsseldorfer Nordfriedhof, auf dessen Stein steht: „Hier ruht Mutter Ey“ (vgl. Rückert 2014). Mittlerweile ziert das früher schmucklose Grab eine von Bert Gerresheim angefertigte Büste der Galeristin und Förderin moderner Malerei.
(Ines Müller, LVR-Redaktion KuLaDig, 2024)
Internet
www.ernst-von-siemens-kunststiftung.de: Otto Dix, Bildnis der Kunsthändlerin Johanna Ey, 1924 (abgerufen 12.01.2024)
clemens-sels-museum-neuss.de: Bert Gerresheim – Alles vexiert. Hommage zum 80. Geburtstag. (abgerufen 24.09.2024)
www.deutschlandfunk.de: „Mutter Ey“. Vom Kaffeestübchen zum Debattierklub. (Text Ulrike Rückert, abgerufen 09.08.2024)
www.witam.hypotheses.org: Die Kunsthändlerin Johanna Ey - zwischen Mutterrolle und spanischer Herrscherin. (abgerufen 12.01.2024)
niederrhein-edition.de: Bert Gerresheim: Der Bildner ist innerlich von Figur (abgerufen 09.08.2024)
www.rheinische-art.de HOMMAGE. Alles vexiert (abgerufen 24.09.2024)
www.rheinische-geschichte.lvr.de: Max Ernst. Künstler (1891-1976). (Text Jürgen Pech, Bonn, abgerufen 13.08.2024)
rp-online.de: Jonges-Initiative. Neue Büste schmückt das Ehrengrab von Mutter Ey (Text Julia Nemesheimer, abgerufen: 21.08.2024)
www.wz.de: Mutter Ey kehrt in die Altstadt zurück (Text Dieter Sieckmeyer, abgerufen 10.04.2024)
Skulptur
Leben und Werk der Johanna Ey
Quellen, Internet, Literatur
Skulptur
Die 2,5 Meter hohe und 880 Kilo schwere Bronze-Statue von Bert Gerresheim setzt ein Monument für die Kunsthändlerin Johanna Ey, auch „Mutter Ey“ genannt, die der Bildhauer noch persönlich kennenlernte. Diese riet ihm bei einer Begegnung im Jahr 1947, nach Vorlage seiner ersten Arbeiten dazu, Kunst zu studieren. Dem Rat kam der in Düsseldorf geborene Künstler später tatsächlich nach, indem er von 1956 bis 1960 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Otto Pankok (1893-1966) studierte.
Johanna Ey wurde als meistgemalte Frau Deutschlands berühmt. Maler wie Otto Dix (1891-1969) verewigten die Kunsthändlerin in Porträts und Gruppenbildern. Die Bildwerke, die dabei entstanden, stammen aus mehr als drei Jahrzehnten. Daher zieren Gerresheims Skulptur diverse Darstellungen von Arbeiten, die zum Teil die Kunsthändlerin selbst zeigen. Aufgrund ihrer Verbindung zu der Baleareninsel Mallorca, die sie mehrmals besuchte, wird Johanna Ey in ihrem Denkmal spanisch anmutend mit einem Mantilla-Kamm gezeigt. Dies mag auch ein Verweis auf eines der bekanntesten Porträts der Kunstmäzenin „Bildnis der Kunsthändlerin Johanna Ey“ aus dem Jahr 1924 sein, das zu den Hauptwerken des Künstlers Otto Dix gehört und Ey ebenfalls mit Mantilla-Kamm im Haar darstellt.
Auch Poetik wurde der Galeristin gewidmet. So schrieb ihr aus Paris der Künstler Max Ernst (1891-1976), der ab 1920 zum Kreise Eys gehörte und 1921 seine erste Einzelausstellung in Deutschland bei ihr hatte, dieser zum 65. Geburtstag die wohl ganz bewußt an das feierliche Kirchenlied „Großer Gott, wir loben dich“ angelehnten Verse: „grosses ey wir loben dich, ey wir preisen deine staerke, vor dir neigt das rheinland sich und kauft gern und billig deine werke!“
Ebendiese Zeilen sind auch auf der Darstellung eines Telegramms zu lesen, welches gemeinsam mit der Nachbildung eines goldenen Eis auf einem Beistelltisch neben der Kunsthändlerin in der Skulptur dargestellt ist.
Gesicht, Mantilla-Kamm und Oberkörper der Kunsthändlerin sind von einem Spalt durchzogen. Gerresheim verwendet in zahlreichen Arbeiten eine künstlerische Methode, die er selbst als „vexieren“ bezeichnet. Der Ursprung liegt in dem lateinischen Verb vexare, das die Tätigkeit des Hin- und Herreißens oder auch des Quälen und Plagens beschreibt. Hiermit nähert sich der Künstler den vielfältigen Schichten einer Persönlichkeit.
Leben und Werk der Johanna Ey
Johanna Ey war in den 1920er Jahren eine bedeutende Galeristin und Förderin moderner Malerei. Bekannt als „Mutter Ey“ pflegte sie Kontakt zu diversen Künstler*innen unter anderem zu der Künstler*innengruppe „Das Junge Rheinland“ mit Protagonisten wie Gert Wollheim (1894-1974), Otto Pankok (1893-1966), Arthur Kaufmann (1888-1971) und Adolf Uzarski (1885-1970). Sie trug dazu bei, die Stellung Düsseldorfs als innovative Kunststadt zu prägen.
Ey stammte ursprünglich aus einfachen Verhältnissen. Die Tochter des Tagelöhners Peter Stocken und dessen Frau Josepha wurde als jüngstes von sechs Geschwistern am 4. März 1864 in Wickrath bei Mönchengladbach geboren. Im Jahr 1886 heiratete sie den Braumesiter Robert Ey und lebte mit ihm in einer über 20 Jahre währenden unglücklichen Ehe in Düsseldorf. Sie gebar zwölf Kinder, von denen nur vier am Leben blieben (vgl. Barth et al. 1986, S. 15).
Nach der Scheidung von ihrem Ehemann war Johanna Ey alleinerziehend und musste sich und ihren Kindern die Existenz sichern. Sie eröffnete zunächst eine Backwarenhandlung (1907) und später eine Kaffeestube (1910), auf der Ratinger Straße 45 im Düsseldorfer Stadtzentrum. Schnell wurde ihr Laden, zwischen den Kultureinrichtungen Theater, Oper und Kunstakademie gelegen, zu einem beliebten Treffpunkt für Künstler*innen in der Umgebung. Besonders die erschwinglichen Preise und die Möglichkeit auf Kredit zu verzehren, lockten viele Studierende der Akademie an.
„Wer von den jungen Künstlern seine Schulden nicht in barer Münze begleichen konnte, tat dies mit eigenen Werken. Da es nicht wenige Künstler waren, die mit ihren eigenen Bildern bezahlten, entstand so etwas wie die erste 'Sammlung Ey'.“ (Barth et al. 1986, S.17)
Ab 1917 besaß Johanna Ey eigene Läden in der Alleestraße 1a (zwischenzeitlich Hindenburgwall, heute Heinrich-Heine-Allee) in Düsseldorf und später in der Alleestraße 11 (vgl. Anna 2009, S.12). In diesen stellte sie zunächst Bilder der akademischen Düsseldorfer Malerschule aus. Ihre Galerie, die den Namen „Junge Kunst – Frau Ey“ trug, entwickelte sich rasch zum Zentrum der zeitgenössischen rheinischen Kunstszene. Insbesondere bildete sie den Mittelpunkt der Künstler*innengruppe „Das Junge Rheinland“. Viele der Künstler*innen dieser Vereinigung waren dem Rheinischen Expressionismus verbunden. In der Zeitschrift „Das Ey, Über Neue Malerei“, die drei Ausgaben hatte, erschienen Artikel und Holzschnitte von Gert Wollheim und Otto Pankok.
Johanna Ey: „Es kamen immer neue Bilder und neue Maler. Es wurde für mich eine herrliche, schöne Zeit, da ich diese geistig wertvollen Künstler um mich hatte. Ich war so stolz, dass ich unermüdlich mitarbeiten konnte am Aufbau einer modernen Kunstepoche.“ (zitiert nach Rückert 2024)
Um den jungen Künstler*innen deren Bilder bezahlen zu können, verkaufte Ey Professorengemälde. Sie flickte den Künstler*innen sogar die Hosen, strickte für sie und schnitt ihnen die Haare. Max Ernst beschreib sie nach ihrem Tod: „Die war eine rührende Person. Ich habe wirklich einen – das beste Andenken an sie behalten.“ Aber Ey war nicht nur „Künstler-Mutter“ sondern genoss auch das brodelnde Leben und die Provokationen, die von ihrer Galerie ausgingen. So war noch nie über Kunst disputiert worden, stand es in der Zeitung und ihr Laden war zugleich auch immer Debatterklub (vgl. Rückert 2024).
Im Jahr 1927 besuchte Johanna Ey den spanischen Dichter und Maler Jacobo Sureda (1901-1935) auf dessen Heimatinsel Mallorca, verweilte dort einige Zeit und kam 1933 für einen weiteren Besuch auf der Insel.
Die 1929 beginnende Weltwirtschaftskrise, brachte die Galerie Ey in eine finanzielle Krise. Die Stadt Düsseldorf stellte der verschuldeten Johanna Ey, die inzwischen als „Original“ einen Marketingwert hatte, kostenfreie Räume zur Verfügung. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurden jedoch fast alle der Künstler*innen in ihrem Umfeld als „entartet“ eingestuft und verfolgt. Viele dieser Künstler*innen waren zudem politische Gegner des Nationalsozialismus und teilweise sogar im Widerstand aktiv.
Im Jahr 1933 wurden zahlreiche Arbeiten aus der Sammlung der Galerie Ey und dem Ladenbestand beschlagnahmt und zerstört. Ey erlitt zahlreiche Repressalien. 1934 gab sie ihre Galerie schließlich auf. Die meisten Künstler*innen waren zu diesem Zeitpunkt schon geflohen, verhaftet oder mit einem Berufsverbot belegt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 war Johanna Ey wieder eine angesehene Frau. Man machte sie zur Ehrenbürgerin der Stadt Düsseldorf und zahlte ihr eine Ehrenrente.
Als sie am 27. August 1947 verstarb, erhielt sie ein Ehrengrab auf dem Düsseldorfer Nordfriedhof, auf dessen Stein steht: „Hier ruht Mutter Ey“ (vgl. Rückert 2014). Mittlerweile ziert das früher schmucklose Grab eine von Bert Gerresheim angefertigte Büste der Galeristin und Förderin moderner Malerei.
(Ines Müller, LVR-Redaktion KuLaDig, 2024)
Internet
www.ernst-von-siemens-kunststiftung.de: Otto Dix, Bildnis der Kunsthändlerin Johanna Ey, 1924 (abgerufen 12.01.2024)
clemens-sels-museum-neuss.de: Bert Gerresheim – Alles vexiert. Hommage zum 80. Geburtstag. (abgerufen 24.09.2024)
www.deutschlandfunk.de: „Mutter Ey“. Vom Kaffeestübchen zum Debattierklub. (Text Ulrike Rückert, abgerufen 09.08.2024)
www.witam.hypotheses.org: Die Kunsthändlerin Johanna Ey - zwischen Mutterrolle und spanischer Herrscherin. (abgerufen 12.01.2024)
niederrhein-edition.de: Bert Gerresheim: Der Bildner ist innerlich von Figur (abgerufen 09.08.2024)
www.rheinische-art.de HOMMAGE. Alles vexiert (abgerufen 24.09.2024)
www.rheinische-geschichte.lvr.de: Max Ernst. Künstler (1891-1976). (Text Jürgen Pech, Bonn, abgerufen 13.08.2024)
rp-online.de: Jonges-Initiative. Neue Büste schmückt das Ehrengrab von Mutter Ey (Text Julia Nemesheimer, abgerufen: 21.08.2024)
www.wz.de: Mutter Ey kehrt in die Altstadt zurück (Text Dieter Sieckmeyer, abgerufen 10.04.2024)