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Niehler Hafen
Was ihr entdecken könnt
Niehler Hafen im Kölner Norden vom eingehenden 20. Jahrhundert.
Nach der Eingemeindung der Bürgermeisterei Worringen 1922 verfügte Köln im Norden über ein großes, weitgehend unbebautes Gelände, das Oberbürgermeister Konrad Adenauer und Stadtplaner Fritz Schumacher für neue Industrieansiedlungen nutzen wollten. Zentraler Bestandteil war ein neuer Rheinhafen, den man zwischen Riehl und Niehl östlich des bereits im 18. Jahrhundert entstandenen Niehler Damms anlegen ließ.
1923–25 wurden bis zu 3.000 Personen im Rahmen von Notstandsarbeiten beim Hafenbau beschäftigt. Parallel zum Niehler Damm entstand dabei das Hafenbecken I. Eine neue Bahnstrecke durch den Äußeren Grüngürtel stellte eine Verbindung zum Frechener Braunkohlerevier her, so dass neben Wesseling nun ein zweiter Rheinanschluss zur Verschiffung von Braunkohle zur Verfügung stand. Der Hafen war als kombinierter Handels- und Industriehafen vorgesehen und sollte schrittweise auf vier Becken erweitert werden.
Auf der nördlichsten Kaihalbinsel, dem Lagerhauskai, ließ die Stadt Köln 1925–26 durch den städtischen Architekten Hans Mehrtens ein mehrgeschossiges Stückgut-Lagerhaus errichten. In seiner modernen Formensprache mit horizontalen Fensterbändern, kubisch gestaffelten Volumen und flachen Dächern erregte es zur Bauzeit viel Aufsehen, wurde aber 1995 dennoch abgebrochen. An der Spitze des Lagerhauskais steht eine Siloanlage der RWZ (Raiffeisen-Warenzentrale Rhein-Main), die mit ihren klaren, kubischen Formen und der Sichtbetonfassade die Industriearchitektur der 1960er Jahre bezeugt.
Seit den späten 1920er Jahren stockte der Hafenbau, während weiter nördlich die Fordwerke mit einem eigenen Ladekai am Rhein gebaut wurden. Erst in den 1950er Jahren wurde der Niehler Hafen, der im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt worden war, mit den Hafenbecken 3 und 4 vollendet. Das letztere dient der Köln-Düsseldorfer Schiffahrts AG als Winterhafen und zur Betreuung ihrer Passagierschiffe.
1968 entstand die Fußgängerbrücke über die Hafenzufahrt, die das Rheinufer zwischen Niehl und Riehl wieder mit dem Stadtteil Niehl verbindet. Am westlichen Hafenrand betreibt die Häfen und Güterverkehr Köln (HGK) seit den 1970er Jahren ein „trimodales“ Containerterminal, das Schiffs-, Lkw- und Bahn-Transport verknüpft.
Hinweis
Das Objekt „Niehler Hafen“ ist Kernbestandteil des historischen Kulturlandschaftsbereichs Niehler Hafen (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 342).
(Walter Buschmann / Matthias Hennies / Alexander Kierdorf, Institut. Industrie-Kultur-Geschichte-Lanschaft, 2019)
1923–25 wurden bis zu 3.000 Personen im Rahmen von Notstandsarbeiten beim Hafenbau beschäftigt. Parallel zum Niehler Damm entstand dabei das Hafenbecken I. Eine neue Bahnstrecke durch den Äußeren Grüngürtel stellte eine Verbindung zum Frechener Braunkohlerevier her, so dass neben Wesseling nun ein zweiter Rheinanschluss zur Verschiffung von Braunkohle zur Verfügung stand. Der Hafen war als kombinierter Handels- und Industriehafen vorgesehen und sollte schrittweise auf vier Becken erweitert werden.
Auf der nördlichsten Kaihalbinsel, dem Lagerhauskai, ließ die Stadt Köln 1925–26 durch den städtischen Architekten Hans Mehrtens ein mehrgeschossiges Stückgut-Lagerhaus errichten. In seiner modernen Formensprache mit horizontalen Fensterbändern, kubisch gestaffelten Volumen und flachen Dächern erregte es zur Bauzeit viel Aufsehen, wurde aber 1995 dennoch abgebrochen. An der Spitze des Lagerhauskais steht eine Siloanlage der RWZ (Raiffeisen-Warenzentrale Rhein-Main), die mit ihren klaren, kubischen Formen und der Sichtbetonfassade die Industriearchitektur der 1960er Jahre bezeugt.
Seit den späten 1920er Jahren stockte der Hafenbau, während weiter nördlich die Fordwerke mit einem eigenen Ladekai am Rhein gebaut wurden. Erst in den 1950er Jahren wurde der Niehler Hafen, der im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt worden war, mit den Hafenbecken 3 und 4 vollendet. Das letztere dient der Köln-Düsseldorfer Schiffahrts AG als Winterhafen und zur Betreuung ihrer Passagierschiffe.
1968 entstand die Fußgängerbrücke über die Hafenzufahrt, die das Rheinufer zwischen Niehl und Riehl wieder mit dem Stadtteil Niehl verbindet. Am westlichen Hafenrand betreibt die Häfen und Güterverkehr Köln (HGK) seit den 1970er Jahren ein „trimodales“ Containerterminal, das Schiffs-, Lkw- und Bahn-Transport verknüpft.
Hinweis
Das Objekt „Niehler Hafen“ ist Kernbestandteil des historischen Kulturlandschaftsbereichs Niehler Hafen (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 342).
(Walter Buschmann / Matthias Hennies / Alexander Kierdorf, Institut. Industrie-Kultur-Geschichte-Lanschaft, 2019)