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Gartenstadt Nord in Longerich



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Was ihr entdecken könnt

Die Gartenstadt Nord zwischen Niehl und Longerich entstand in den 1920er Jahren als Teil des Entwicklugsgebiets "Industriestadt-Nord".

Seit den 1920er Jahren galt der Bereich zwischen Niehl und Longerich als Entwicklungsgebiet für die vom Stadtplaner Fritz Schumacher um den Niehler Hafen konzipierte Industriestadt-Nord. Erste Wohnbauten nach einem vom NS-Reichsheimstättenamt genehmigten Bebauungsplan entstanden ab 1935 an der Oldenburger Straße. Nach dem Krieg präsentierte Rudolf Schwarz eine an Schumachers Ideen angelehnte Neuplanung unter dem Titel „Das neue Köln – ein Vorentwurf“. Orientiert am Konzept der Organischen Stadtbaukunst von Hans Bernd Reichow (1948), sollte durch die Siedlung von Nord nach Süd ein Grünzug mit Geschäften für die alltägliche Versorgung verlaufen. Westlich des Grünzugs wurde die „Katholikentagssiedlung“ mit 439 Einfamilienhäusern für einkommensschwache und kinderreiche Familien gebaut. Zur Finanzierung dienten u.a. Spenden des Kölner Katholikentags 1956, den Grundstein legte der Bischof von Limburg.

Östlich des Grünzugs plante Herbert Neubert für die Kölner GAG (Gemeinnützige AG für Wohnungsbau) eine Mischbebauung aus Reihenhäusern, dreigeschossigen Sechsfamilienhäusern und Punkthochhäusern. Baubeginn war 1957. In den Häusern wurden vor allem Beschäftigte der 1958 in Betrieb genommenen, nahe gelegenen Esso-Raffinerie und der in den 1950er Jahren deutlich erweiterten Ford-Werke untergebracht.

Die Punkthochhäuser an der Kreuzung Wilhelm-Sollmann-Straße/Herforder Straße entstanden als städtebaulicher Akzent auf Y-förmigem Grundriss. Die in der Entwicklung dieses Bautyps führende GAG konzipierte sie als Wohnheime für alleinstehende Ford-Arbeiter. Jeder Ast des Y-förmigen Grundrisses sollte Wohngruppen von sechs Personen aufnehmen, möglich war auch eine Umwandlung in Dreizimmer-Familienwohnungen. Die „Wohntürme der Gastarbeiter“ der benachbarten Großunternehmen wurden im nördlichen Köln mehrfach in Großsiedlungen der 1950er Jahre errichtet. Sie waren eine Variante der seit Beginn der Industrialisierung wichtigen Bauaufgabe des „Ledigenwohnheims“.

(Walter Buschmann / Matthias Hennies / Alexander Kierdorf, Institut. Industrie-Kultur-Geschichte-Landschaft, 2018)


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