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Bahnhof Köln-West
Was ihr entdecken könnt
Der 1891 nach Entwurf von Ernst Dircksen erbaute Bahnhof Köln-West war zusammen mit dem Hauptbahnhof und dem Kölner Südbahnhof Teil eines Fernverkehrskonzeptes nach dem Vorbild der Berliner Stadtbahn.
Der 1891 nach Entwurf von Ernst Dircksen erbaute Bahnhof Köln-West war zusammen mit dem Hauptbahnhof und dem Kölner Südbahnhof Teil eines Fernverkehrskonzeptes nach dem Vorbild der Berliner Stadtbahn. Empfangsgebäude und eine Bahnsteighalle über den Gleisen in Stahlkonstruktion (nicht erhalten) wurden zusammen mit der Ringbahnlinie bis 1891 fertig gestellt.
Von dem im Zweiten Weltkrieg zerstörten Empfangsgebäude blieb das Sockelgeschoss erhalten. Der eingeschossige, langgestreckte Baukörper ist ein Backsteinbau mit Gliederungen in Werkstein. Die Mittelachse ist risalitartig betont und mit einer Umrahmung aus Werkstein versehen. Umlaufendes Kranzgesims, eine segmentbogige Erhöhung mit mittiger Kartusche und rahmender Blattzier sowie eine mit Schmuckelementen verzierte Attika gliedern die Architektur. Im Inneren des Gebäudes ist keine historische Substanz erhalten.
Der Bahnhof ist, wie auch das ganze Konzept der um die Kölner Altstadt verlaufenden und nun auf eine Viadukt- und Dammstrecke verlegten Ringbahn, eine Reaktion auf das Wachstum der Stadt Köln. Der Bahnhof liegt günstig zur Kölner Neustadt, die seit Niederlegung der Kölner Stadtmauer in den 1880er Jahren ausgebaut wurde und zu dem im Westen stetig wachsenden und 1888 nach Köln eingemeindeten Industrievorort Ehrenfeld.
Neben dem Bahnhof überspannt eine der Brücken des Kölner Eisenbahnringes die Venloer Straße. Die Brücke hat eine Spannweite von 20 Meter und eine Durchfahrtshöhe von etwa 4,6 Meter. Die Bogenbinder sind als Vollwandträger ausgebildet mit Rollenlagern an den gusseisernen Lagerkörpern. Die Unterkonstruktion für die Gleise wird getragen durch zur Brückenmitte immer kürzer werdende Ständer. An den Ansichtsseiten nach Westen und Osten sind die Ständer durch rundbogige Bleche miteinander verbunden. Mit ebensolchen rundbogigen Blechen sind auch die über die Brückenränder nach Westen und Osten auskragenden Querträger verbunden, so dass sich von der Stadt- und Landseite das Tragwerk mit einer Art doppeltem Bogenfries darstellt.
Das zur Unterführung stufenweise geformte Widerlager ist in der für die Verbindungsbahn üblichen Weise mit Sockel und Gesims in Werkstein für die untere Stufe und oben mit Mettlacher Plättchen gestaltet. Bei den beiden äußeren Brückensträngen folgen die Widerlager diesen Formen, sind hier jedoch in Ortbeton ausgeführt.
Seit 1877 war Ehrenfeld über die Venloer Straße durch eine Pferde-Omnibus-Linie (Pferdebahn) mit der Kölner Altstadt (Neumarkt und Schiffbrücke) verbunden. Durch den Bau der Eisenbahnbrücke über die Venloer Straße und die Elektrifizierung der Strecke 1902 konnte die Verbindung zwischen dem Vorort und der Kernstadt noch wesentlich verbessert werden. Die heutige U-Bahn verbindet direkt den Hauptbahnhof mit dem Bahnhof-West und dem aufstrebenden Stadtteil Ehrenfeld.
Hinweise
Das Objekt „Bahnhof Köln-West“ ist seit 2000 ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalverzeichnis der Stadt Köln 2012, Nr. 8461) und Element des historischen Kulturlandschaftsbereiches Eisenbahnlinie Köln - Koblenz (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 357).
(Walter Buschmann, Institut. Industrie-Kultur-Geschichte-Landschaft, 2018)
Von dem im Zweiten Weltkrieg zerstörten Empfangsgebäude blieb das Sockelgeschoss erhalten. Der eingeschossige, langgestreckte Baukörper ist ein Backsteinbau mit Gliederungen in Werkstein. Die Mittelachse ist risalitartig betont und mit einer Umrahmung aus Werkstein versehen. Umlaufendes Kranzgesims, eine segmentbogige Erhöhung mit mittiger Kartusche und rahmender Blattzier sowie eine mit Schmuckelementen verzierte Attika gliedern die Architektur. Im Inneren des Gebäudes ist keine historische Substanz erhalten.
Der Bahnhof ist, wie auch das ganze Konzept der um die Kölner Altstadt verlaufenden und nun auf eine Viadukt- und Dammstrecke verlegten Ringbahn, eine Reaktion auf das Wachstum der Stadt Köln. Der Bahnhof liegt günstig zur Kölner Neustadt, die seit Niederlegung der Kölner Stadtmauer in den 1880er Jahren ausgebaut wurde und zu dem im Westen stetig wachsenden und 1888 nach Köln eingemeindeten Industrievorort Ehrenfeld.
Neben dem Bahnhof überspannt eine der Brücken des Kölner Eisenbahnringes die Venloer Straße. Die Brücke hat eine Spannweite von 20 Meter und eine Durchfahrtshöhe von etwa 4,6 Meter. Die Bogenbinder sind als Vollwandträger ausgebildet mit Rollenlagern an den gusseisernen Lagerkörpern. Die Unterkonstruktion für die Gleise wird getragen durch zur Brückenmitte immer kürzer werdende Ständer. An den Ansichtsseiten nach Westen und Osten sind die Ständer durch rundbogige Bleche miteinander verbunden. Mit ebensolchen rundbogigen Blechen sind auch die über die Brückenränder nach Westen und Osten auskragenden Querträger verbunden, so dass sich von der Stadt- und Landseite das Tragwerk mit einer Art doppeltem Bogenfries darstellt.
Das zur Unterführung stufenweise geformte Widerlager ist in der für die Verbindungsbahn üblichen Weise mit Sockel und Gesims in Werkstein für die untere Stufe und oben mit Mettlacher Plättchen gestaltet. Bei den beiden äußeren Brückensträngen folgen die Widerlager diesen Formen, sind hier jedoch in Ortbeton ausgeführt.
Seit 1877 war Ehrenfeld über die Venloer Straße durch eine Pferde-Omnibus-Linie (Pferdebahn) mit der Kölner Altstadt (Neumarkt und Schiffbrücke) verbunden. Durch den Bau der Eisenbahnbrücke über die Venloer Straße und die Elektrifizierung der Strecke 1902 konnte die Verbindung zwischen dem Vorort und der Kernstadt noch wesentlich verbessert werden. Die heutige U-Bahn verbindet direkt den Hauptbahnhof mit dem Bahnhof-West und dem aufstrebenden Stadtteil Ehrenfeld.
Hinweise
Das Objekt „Bahnhof Köln-West“ ist seit 2000 ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalverzeichnis der Stadt Köln 2012, Nr. 8461) und Element des historischen Kulturlandschaftsbereiches Eisenbahnlinie Köln - Koblenz (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 357).
(Walter Buschmann, Institut. Industrie-Kultur-Geschichte-Landschaft, 2018)