Entdeckung zu Fuß

Die Heinzelmännchen und ihr Brunnen

Kölns fleißige Helferlein

Eine Entdeckung von Katharina Grünwald


  • Dauer
    Dauer
    30min
  • Strecke
    Strecke
    0,5km
  • Eignung
    Eignung
    familienfreundlich
    für Kinder
  • Themen
    Themen
    Architektur
    Stadtgeschichte
    Sagen und Legenden
    Denkmal
  • Epochen
    Epochen
    Kaiserreich
  • Lizenz
    copyright
    CC BY 4.0

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Was ihr entdecken könnt

Vor langer Zeit hatten es die Kölner*innen leicht: Freundliche Hausgeister, genannt Heinzelmännchen, erledigten die verschiedensten handwerklichen Arbeiten heimlich bei Nacht. An diese schöne Zeit erinnert der Heinzelmännchenbrunnen in der Kölner Altstadt nahe des Roncalliplatzes. Wie war zu Köln es doch vordem, mit Heinzelmännchen so bequem! Denn, war man faul, man legte sich hin auf die Bank und pflegte sich: Da kamen bei Nacht, Ehe man’s gedacht, die Männlein und schwärmten und klappten und lärmten und rupften und zupften und hüpften und trabten und putzten und schabten... Und eh ein Faulpelz noch erwacht... war all sein Tagewerk... bereits gemacht!

So lautet die erste Strophe des bekannten Gedichts „Die Heinzelmännchen zu Cölln“ von 1836 des Volksdichters August Kopisch. Zehn Jahre zuvor hatte der Kölner Schriftsteller Ernst Weyden die Sage aus der Domstadt schriftlich festgehalten. Er vermerkte in seinem Text, dass es sich um eine mündliche Überlieferung handelt. Ihr genauer Ursprung ist also nicht bekannt. Der Brunnen wurde im Jahr 1899 von dem Dombildhauer Edmund Renard und seinem Sohn, dem Architekten Heinrich Renard, im neugotischen Stil gebaut. Den Auftrag erhielten sie vom „Cölner Verschönerungsverein,“ der den Brunnen zum hundertsten Geburtstag des Dichters Kopisch stiftete. Ziel war es, die damals als dunkel und unwohnlich empfundene Altstadt freundlicher zu gestalten.

Das Gedicht ist der Spätromantik zuzuordnen, deren Anhänger sich von hauptsächlich auf Latein verfassten, klassischen Texten der Antike und der Kirche abwandten. Sie befassten sich stattdessen mit ihrer eigenen Sprache, Herkunft und Kultur. Dies führte zu einer verstärkten Auseinandersetzung mit folkloristischen Erzählungen des Mittelalters. Bis heute weltweit bekannt ist beispielsweise die Märchensammlung der Gebrüder Grimm. Die Erzählung der Heinzelmännchen ist der Textgattung der Sage zuzuordnen, da sie fantastische Begebenheiten mit realen Orten und Gruppen verbindet. Aufgrund ihrer geringen Größe und ihres Fleißes gehören die Heinzelmännchen zu den Kobolden, Wichteln und Zwergen. Ihre Popularität hat sich bis heute erhalten und lässt sich anhand zahlreicher Kinderbücher und dem berühmten Kölner Weihnachtsmarkt „Heinzels Wintermärchen“ am Heumarkt erkennen.
Der Aufbau des Heinzelmännchenbrunnens orientiert sich am Gedicht: Auf der oberen Ebene ist der Höhepunkt des Gedichts mit den gestürtzten Heinzelmännchen und der Schneidersfrau dargestellt. Darunter befinden sich auf einer Sandsteinmauer acht Reliefs, die die anderen Strophen zeigen.

Praktische Informationen

Fact: Im Vergleich zu großen Teilen des Kölner Stadtgebiets überstand der Heinzelmännchenbrunnen den Zweiten Weltkrieg weitestgehend unbeschadet.
Das ganze Gedicht könnt ihr hier, auf der Seite des Weihnachtsmarkts „Heinzels Wintermärchen“ lesen: www.heinzels-wintermaerchen.de

Inklusive Informationen:
Der Brunnen ist über die Straßen Am Hof und Sporergasse auch mit Rollstühlen und Kinderwagen zugänglich. Es gibt kein Bodenleitsystem vor Ort. Durch die unmittelbare Nähe zum Dom, Roncalliplatz und zur Fußgängerzone kann es vor Ort recht laut und voll sein. Wenn ihr weitere Informationen oder Fragen habt, dann meldet euch gerne unter clickrhein@lvr.de. Vielen Dank für's Mitmachen!


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