Entdeckung zu Fuß

Straßennamen aus der Kolonialzeit in Neuehrenfeld

Iltis, Lans und Taku?

Eine Entdeckung von Julian Weller


  • Dauer
    Dauer
    45min
  • Strecke
    Strecke
    1,8km
  • Eignung
    Eignung
    familienfreundlich
    kinderwagentauglich
  • Themen
    Themen
    Erinnerungskultur
    Stadtgeschichte
    Wald und Park
  • Epochen
    Epochen
    Kaiserreich
    Zeitgeschichte
  • Lizenz
    copyright
    CC BY 4.0

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Was ihr entdecken könnt

Viele kennen die China Towns in New York City und San Francisco, aber was macht ein „Chinese Veedel“ in Köln? Auf diesem Spaziergang stellen sich ernste Fragen zum Umgang mit der deutschen Kolonialgeschichte, aber er führt euch auch durch eine Parkanlage, die viele Möglichkeiten zur Entspannung bietet.

In Köln-Neuehrenfeld gibt es das Trio Lansstraße, Takustraße und Iltisstraße. Die Benennung dieser Straßen erfolgte Anfang des 20. Jahrhunderts während der Kaiserzeit. Die Namen stehen alle in Bezug zur Kolonialpolitik des deutschen Kaiserreichs in China.

Wilhelm Lans war der Kapitän des Kanonenboots Iltis, das an dem Angriff auf die Takuforts genannten Küstenbefestigungen in China beteiligt war. Diese Schlacht markierte den Beginn eines brutalen Kolonialkriegs, bei dem Deutschland und andere Kolonialmächte dem Kaiserreich China ihren Willen aufzwangen. Deutsche Soldaten machten sich dabei schwerer Kriegsverbrechen schuldig. Während zum Beispiel Kritiker*innen um den SPD-Abgeordneten August Bebel den Krieg und die Kriegsverbrechen in China anprangerten, gab es auch große Unterstützung für diese Politik und es entstanden verschiedene Formen der Heldenverehrung für ‚Kolonialkrieger'.

Teil dieser Heroisierung war die Namensgebung der drei Straßen in Neuehrenfeld. Wegen des Bezugs zu China entwickelte sich daraus die Bezeichnung „Chinese Veedel“. Der lokale Karnevalsverein gab sich dementsprechend den Namen „Ihrefelder Chinese“. Wenn ihr der Wegführung in der Karte folgt, kommt ihr an Bildern und Informationstafeln vorbei, die zeigen, wie man vor Ort mit dieser Geschichte umgeht. Findet ihr, dass die Informationstafeln als Umgang mit diesem Teil deutscher Geschichte ausreichen?

Ein weiterer Abschnitt der Entdeckung führt durch Parkanlagen, die auch Takupark genannt werden. Das Takufeld war einst ein Exerzierplatz, dient heute jedoch als Blühwiese und trägt damit einen Teil zum Erhalt der Artenvielfalt bei. Hier finden sich außerdem viele Möglichkeiten, um sich sportlich zu betätigen oder auf einer der Liegewiesen auszuspannen.

Praktische Informationen

Auf den gemähten Liegewiesen könnt ihr euch gerne aufhalten, meidet aber bitte die Blühwiese. Für eure vierbeinigen Gefährten gibt es eine eigene Hundewiese. Außerdem gibt es Spielplätze, Bolzplätze, Fitnessgeräte, eine Tischtennisplatte und die Salatschüssel - ein kleiner, aber feiner Skatepark.

Inklusive Informationen:
Die Strecke enthält keine auffälligen Steigungen oder Treppenstufen. Die Wege im Park sind breit, aber unbefestigt. Die Informationstafeln in der Lansstraße und am Takuplatz sind teilweise nicht mehr gut lesbar. Die Texte findet ihr aber auch in der Spot-Beschreibung; hier könnt ihr auch die Vorlesefunktion von ClickRhein verwenden.
Falls ihr hierzu konkrete Fragen oder Hinweise für diese Entdeckung habt, dann meldet euch gerne unter clickrhein@lvr.de. Vielen Dank für's Mitmachen!


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