Entdeckung zu Fuß

Wilhelm Riphahns Spuren in Köln-Buchforst

Der Blaue Hof und die Weiße Stadt

Eine Entdeckung von Ute Schumacher


  • Dauer
    Dauer
    1h
  • Strecke
    Strecke
    1km
  • Themen
    Themen
    Architektur
    Persönlichkeiten
  • Epochen
    Epochen
    Weimarer Republik
    1920er
    1930er
  • Lizenz
    copyright
    Alle Rechte vorbehalten

Lege direkt los

Teile die Entdeckung, drucke die wichtigsten Informationen aus oder finde den Weg zum Startpunkt deiner Entdeckung ganz einfach auf Google Maps .


Was ihr entdecken könnt

Wilhelm Riphahn (1889-1963) war ein bedeutender Architekt für die Stadt Köln. Seine Schaffenszeit erstreckt sich über ein halbes Jahrhundert, in dem er zahlreiche Bauten für seine Geburtsstadt plante. Wir möchten euch zwei Siedlungen in Buchforst vorstellen, die Wilhelm Riphahn gemeinsam mit seinem Kollegen Caspar Maria Grod schuf und die ihr euch heute noch anschauen könnt.

Der Blaue Hof war das erste Bauvorhaben der 1913 gegründeten Gemeinnützigen Aktiengesellschaft für Wohnungsbau (GAG) auf dem 1926 erworbenen Gelände „Kalkerfeld“, das später in „Buchforst“ umbenannt wurde. Die Siedlung war ursprünglich für ärmere, kinderreiche Familien gedacht, deren Wohnungen dem Bau der Mülheimer Brücke weichen mussten. Die Architekten Wilhelm Riphahn und Caspar Maria Grod, die gemeinsam für Planung und Bau verantwortlich waren, legten von Beginn an Wert auf hohe Wohnqualität. Die Nord-Süd-Orientierung der Baublocks versprach viel Licht in den Räumen, ein von markanten Eckbauten gesäumter Eingang an der Kasseler Straße führte zu einer großen, allgemein zugänglichen Rasenfläche im Innenhof. Um die Hofseite der Häuser zog sich ein Streifen mit Stangen zum Wäschetrocknen. Alle Wohnungen besaßen Loggien und eigene Toiletten, die größeren bekamen darüber hinaus ein Bad. Zur Versorgung der Bewohner*innen richtete man Ladenlokale ein. Die Straßenbahn auf der Heidelberger Straße sorgte für die Anbindung an Mülheim und Köln bzw. Bergisch-Gladbach. Zwischen 2006 und 2010 wurde die Siedlung komplett saniert und an heutige Anforderungen angepasst.

Die Weiße Stadt war ebenfalls ein Bauvorhaben der GAG und wurde von 1929 bis 1932 erbaut. Die Siedlung besteht aus zweistöckigen Reihenhäusern für Einfamilien am südlichen Rand und annähernd rechtwinklig zur Hauptstraße gelegenen fünfgeschossigen Mietshauszeilen, die sägezahnförmig hintereinander gestaffelt sind. Sie haben insgesamt 600 Wohneinheiten mit großen Balkonen, Dachterrassen und Flachdächern. Zur Heidelberger und Waldecker Straße schließen sich eingeschossige Ladenlokale an. Mehr noch als beim Blauen Hof orientierten sich die beiden Architekten an Prinzipien des „Internationalen Stils“ und konzipierten würfelförmige Grundformen mit guter Belichtung und Belüftung aller Wohnungen und schlichten, weißen Fassadenflächen, die der Siedlung den Namen gaben. Da sie sich auf wenige Haustypen beschränkten, war eine kostengünstige serielle Planung möglich, die auch auf andere Standorte übertragbar war. Die Weiße Stadt stellt den Höhepunkt des avantgardistischen Siedlungsbaus in Köln dar. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde diese Strömung durch ein auf dieser Ideologie aufbauendes Siedlungsideal ersetzt.

(Walter Buschmann / Matthias Hennies / Alexander Kierdorf, Institut. Industrie-Kultur-Geschichte-Landschaft, 2018)

Praktische Informationen

Hat euch diese Entdeckung gefallen? Mehr historische Infos gibt es hier: Portal Rheinische Geschichte: Wilhelm Riphahn

Inklusive Informationen:
Leider können wir für diese Entdeckung noch keine konkreten Hinweise liefern, wir arbeiten aber daran, dies zu verbessern. Habt ihr welche für uns oder habt ihr Fragen, dann meldet euch gerne unter clickrhein@lvr.de. Vielen Dank für's Mitmachen!


Lege direkt los, indem du den ersten Spot dieser Entdeckung ganz einfach auf Google Maps  findest.


Spots auf deiner Entdeckungsroute